Eine zehn Jahre dauernde Wanderausstellung
28.03.19
Über 200 Constantin Brâncusi gewidmete Exlibris im Kronstädter Kunstmuseum zu sehen
Die plastischen Arbeiten in Bronze, Marmor, Holz, Gips des rumänischen Bildhauers Constantin Brâncusi (1876 – 1957) sind in den berühmtesten Kunstgalerien der Welt zu sehen. Der am 19. Februar 1876 in Hobita in Oltenien geborene Künstler , der einer der prägnantesten Bildhauer des 20. Jahrhunderts wurde, besuchte die Bukarester Kunstakademie. Ab 1904 zog er nach Paris, wo er sein Studium fortsetzte und da bis zu seinem Lebensende am 16. März 1957 lebte und schaffte. Er ist ein Bildhauer der Moderne. Eines seiner ersten Werke war ein Entwurf für ein Denkmal des Arztes und Generals Carol Davilla. Die Endlose Säule, das Tor des Kusses, der Tisch des Schweigens sind die immer wieder genanten Werke , die in Tg. Jiu stehen und zu bewundern sind. Seine eiförmigen Köpfe, fliegende Vögel, die er geschaffen hat haben auch andere Künstler inspiriert. Er selbst stand anfangs unter dem Einfluss von Auguste Rodin in Paris, für den er kurze Zeit auch arbeitete. Zu seinen besonderes geschätzten Arbeiten zählt die Skulptur Madmoiselle Pogany, der ungarischen Künstlerin mit der der Künstler sich immer wieder in Paris traf.
Aus Anlass seines 140.Geburtstages wurde ein Projekt unter der Leitung von Dr. Florin Stoiciu mit Unterstützung des Kulturministeriums und des Rumänischen Kulturinstituts sowie der Kunstakademie von Bukarest, der Westuniversität Temeswar, der Ovidius Universität von Konstanza unter Schirmherrschaft der Nationalen UNESCO-Kommission eingeleitet, um den Künstler durch eine Wanderausstellung zu ehren, die im In- und Ausland innerhalb von zehn Jahren bis zu seinem 150. Geburtstag zu sehen sein wird. Die Ausstellung umfasst 221 Exlibris, geschaffen von rund 200 Künstlern aus Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Ungarn, Serbien und der Türkei und kann bis zum 28. April im Kronstädter Kunstmuseum besucht werden.
Bisher war die Ausstellung in einigen Städten des Landes, aber auch in der Türkei und und in Griechenland zu sehen. Radu Popica, interimistischer Leiter des Kronstädter Kunstmuseums, nachdem Bartha Arpad in Ruhestand getreten ist, betonte bei der Vernissage am 1. März l.J. Brâncusi hätte eine internationale Ausströmung, sein Beitrag zur Erneuerung der Sicht und des Ausdrucks in der Skulptur seien außergewöhnlich. Während der Ausstellungszeit sind Kinder einmal wöchentlich eingeladen , nach Werken von Brâncusi selbst Modelle unter der Anleitung des bildenden Künstlers Daniel Rosca auszuarbeiten. Das Atelier findet im Saal gleich beim Museumseingang statt. Übrigens wurde die ständige Ausstellung in der ersten Etage des Museums für die Zeitspanne 5. März – 6. Mai l.J. wegen den Reparaturen, die am Dach vorgenommen werden, geschlossen.
Die Exlibris Ausstellung ist auch unter einer ungewohnten Form gestaltet. Diese kleinen Werke sind nicht an der Wand befestigt, sondern wurden am Boden hinterlegt, so dass der Blick von oben auf diese fällt. Bezeichnet auch als Bucheignerzeichen, Bücherzeichen, Buchmarke bieten diese Kennzeichen des Eigentümers. Die Geschichte dieser kleinen Zeichnungen geht bis auf das 15. Jahrhundert zurück. Im nächsten Jahrhundert haben sogar bekannte Maler wie Albrecht Dürer, Hans Holbein, Lucas Cranach dem Älteren u.a. sich dieser Kunst gewidmet. Die rund 200 Autoren der Brâncusi gewidmeten Exlibris, sind auf einer Glastafel einzusehen. Auf der Hauptfront des Ausstellungssaales sind Ausschnitte aus dem Schaffen des Künstler zu sehen, wobei auch einige kurze biographische Daten geboten werden. Postum wurde Constantin Brâncusi zum Mitglied der Rumänischen Akademie ernannt, die Nationalbank hat die 500 Lei Banknoten mit dem Bildnis des Künstlers versehen.
Die nächsten Stationen der Wanderausstellung haben eine weite europäische Route. Die Organisatoren hoffen, diese 2026 im Centre Pompidou von Paris anlässlich des 150. Geburtsjahres des berühmten Künstlers als wohlverdiente Ehrung zum Abschluss zu bringen.
Dieter Drotleff
Die Manager der Ausstellung (v.l.n.r): Dr. Florin Stoiciu, Drd. Anastasia Stoiciu, interimistischer Museumsdirektor Radu Popica, Doz. Dr. Razvan Constantin Caracostea bei der Vernissage. Die Exlibris sind laut ungewohntem Konzept am Boden zur Schau gelegt. Foto: der Verfasser
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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