Ernst Fleps in unser bleibenden Erinnerung
28.03.19
Ernst Fleps in unser bleibenden Erinnerung
Zehn Jahre sind verstrichen seit dem am 25. März 2009 der nicht nur in Siebenbürgen bekannte Dirigent und Komponist Ernst Fleps kurz vor Erfüllung seinen 83. Geburtstages plötzlich starb. Nach der Wende hat es sich besonderes als Leiter der „Burzenländer Blaskapelle“ die Herzen der Musikfreunde erobert. Am Tag seiner Beisetzung überreichte Frau Sabine Vusmuc dem damaligen Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt, Wolfgang Wittstock, den vom Verstorbenen selbst in schöner Handschrift verfassten Lebenslauf, den wir für unsere Leser naturgetreu wiedergeben. Ernst Fleps ist in unsere bleibende Erinnerung eingegangen. (Dieter Drotleff)
Ernst Fleps
Mein Lebenslauf (I)
Kindheit und Jugend: Bin am 29. März 1926 in Brenndorf als Sohn des Lehrers Michael Fleps und der Katharina , geborene Riffelt geboren. Mit meinen Schwestern Mathilde, Ilse, und Martha verlebten wir in Brenndorf eine glückliche Kindheit. Dort besuchten wir die Volksschule. Für den Besuch der Mittelschule: Honteruslyzeum Kronstadt (Prima), St. L.Roth- Lyzeum Mediasch (Sekunda bis Quarta), Lehrerseminar Hermannstadt, gab es für mich ungünstige Voraussetzungen. Wegen der unseligen politischen Spaltung der sächsischen Gemeinschaft in den 30-ger, 40-ger Jahren mußten meine Eltern aus Brenndorf wegziehen. So lebte ich 8 Jahre im Schülerinternat und konnte das Elternhaus nur in den Schulferien besuchen. Um der Deportation nach Rußland zu entgehen, versteckte ich mich 5 Monate im Zibinsgebirge in einem sogenannten Bunker der Widerstandskämpfer gegen die Kommunisten. Wieder in Hermannstadt wurde ich deswegen verhaftet, nach mehreren Verhören freigelassen.
Beruf: 1946 absolvierte ich das Seminar und wurde in Tartlau als Lehrer angestellt. Es folgten je ein Jahr Lehrertätigkeit in Gergeschdorf und Hamlesch – in Gergeschdorf auch als Schuldirektor – dann kehrte ich zurück nach Tartlau. Hier begann meine schwerste Arbeitszeit. Neben der beruflichen Arbeit anfangs die Umschulung der Lehrkräfte zur kommunistischen Ideologie und die Gründung der Kollektivwirtschaften, wobei die Lehrkräfte täglich zwangsweise als Agitatoren eingesetzt wurden, später das Hochschulfernstudium für Musik, zu dem ich mich entschlossen hatte. Zusätzlich die fast tägliche abendfüllende Arbeit im Kulturhaus während der Proben mit Orchester, Blaskapelle, Chor u. Theatergruppe. Besondere Genugtuung waren die Erfolge bei den regelmäßigen Kulturabenden (Konzerte, Theateraufführungen, Bunte Abende) vor übervollem Saal mit dankbarem Publikum, dann bei den Wettbewerben mit den Blaskapellen von Tartlau, Brenndorf, Zeiden und dem Zeidner Männerchor, die ich jahrelang leitete. Beim 100-jährigen Jubiläum des Zeidner Männerchors erhielten wir die Karl Zelter-Plakette der Bundesrepublik Deutschland. Einige Jahre leitete ich den Zeidner Kirchenchor, mit dem ich bei allen Burzenländer Chortreffen und beim evangelischen Kirchentag in Böblingen (BRD) dabei war.
(Fortsetzung folgt)
Der Apollonia-Hirscher-Preis für das Jahr 2000, wurde Ernst Fleps am 12. Januar 2001 verliehen. Foto: Waldemar Stadler
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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