Gute Nachrichten (I)
16.04.20
Verbrechen, Streit, Todesfälle, häusliche Gewalt und Katastrophen: in der Zeit des Coronavirus konzentrieren sich die Medien sehr stark auf negative Ereignisse.
Es gibt aber in dieser Zeit auch gute Nachrichten. Es sind kleine und große Geschichten von Glück, Gelingen, Phantasie, Freundschaft und Solidarität. Geschichten, die in dieser Zeit Hoffnung machen. Hier nur einige davon, aus Kronstadt und aus aller Welt.
Kronstadt: Club öffnet für Obdachlose
Für Obdachlose ist das Coronavirus eine besonders große Gefahr. Sie haben keine Wohnung, Schutzmaßnahmen wie Händewaschen sind ein Problem, weil es kaum Orte gibt, wo sie das tun können und durch das Leben auf der Straße sind sie körperlich geschwächt, also stellen sie eine Risikogruppe dar. Auch die Obdachlosenheime sind zurzeit überfordert. Ein Kronstädter Club hat jedoch seine Räume für Obdachlose geöffnet. „Wir wollen uns aktiv in unsere Gemeinschaft implizieren. Wir sollten nicht nur in guten Zeiten zusammenhalten. Also haben wir beschlossen, die Türen unseres Clubs wieder zu öffnen - doch nicht für Partyleute, sondern für Obdachlose. Wir haben den Bürgermeister und die Leiterin der Behörde für Sozialarbeit getroffen und alle nötigen Änderungen vorgenommen, damit der Club in ein Obdachlosenheim verwandelt wird: wir haben Duschen installiert, Hygieneprodukte und Kleidung zur Verfügung gestellt“, erklärten die Inhaber des Clubs 4Rooms. Auch die Nachbarn vom Restaurant Platinvm machen mit. Jeden Tag bereiten Köche die Mahlzeiten für die Obdachlosen zu.
Berlin: Achtjähriger leiht Polizist Fahrrad für Verfolgungsjagd
Dank eines Kinderfahrrades hat ein Berliner Polizist zwei Flüchtende erreichen können. Ein Achtjähriger hatte beobachtet, wie Beamte zwei Männer zu Fuß verfolgten, wie ein Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums sagte. "Spontan bot er sein Mountainbike an, auf das sich dann einer der Polizisten schwang und in die Pedale trat." Die beiden Flüchtenden konnten bei der Aktion gefasst werden. Sie gehörten zu einer Gruppe von Personen, die sich trotz Beschränkungen wegen Corona an einer Bushaltestelle in Mühlenbeck bei Berlin getroffen hatten. Der Achtjährige erhielt von den Beamten für seine Hilfe einen Teddy und sein unversehrtes Fahhrrad.
Wien: Pferdekutschen liefern Essen an isolierte Bürger
Österreichs Hauptstadt Wien bietet Touristen unzählige Sehenswürdigkeiten. Neben der Hofburg, der Domkirche St. Stephan und dem Schloss Schönbrunn sind vor allem die sogenannten „Fiaker“, also eine Kutsche, die von Pferden gezogen wird, eine beliebte Attraktion. In der jetzigen Situation ohne Touristen, werden diese Kutschen jedoch nicht gebraucht. Deshalb hat sich die Stadt Wien etwas einfallen lassen, um sie sinnvoll anderweitig einzusetzen. Wie der Sender ORF berichtet, haben sich die Kutscher der berühmten Pferdekutschen „Fiaker“ mit dem Luxushotel Intercontinental zusammengetan. Ihre Mission: Sie wollen bedürftigen, isolierten Menschen in der Stadt leckere Mahlzeiten nach Hause bringen – und das alles gratis. Wer bis 17 Uhr am Vorabend via Facebook bestellt, den erwartet eine warme Mahlzeit.
London: Harry-Potter-Autorin präsentiert Webseite gegen Coronavirus-Langeweile
"Harry Potter at Home" heißt die neue Homepage von J.K. Rowling, der Erfinderin des Zauberlehrlings Harry Potter. Die Homepage soll gegen die Langeweile während der Coronavirus-Pandemie helfen. Zu finden sind beispielsweise Links zu kostenlosen Versionen des ersten Buchs aus der Potter-Reihe, "Harry Potter und der Stein der Weisen" - als E-Book oder als Hörbuch in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch. Zu finden sind der Ankündigung zufolge auch Puzzles, Ratespiele und Videos mit Anleitungen zum Malen. "Eltern, Lehrer und Betreuer, die daran arbeiten, Kinder bei Laune zu halten und ihr Interesse zu wecken, während wir im Lockdown sind, könnten möglicherweise ein bisschen Magie gebrauchen", schrieb Rowling auf Twitter.
Oregon, USA: Ältester Corona-Überlebender der Welt ist 104 Jahre alt
Bill Lapschies , ein Mann im Alter von 104 Jahren, hat im US-Bundesstaat Oregon eine Covid-19-Erkrankung überstanden. Anfang April feierte er in seiner Heimatstadt Lebanon seine Genesung - und seinen 104. Geburtstag mit seiner Familie und Freunden, natürlich mit gebührendem Social-Distancing-Abstand. Wie er die Krankheit besiegt hat? "Ich weiß es nicht", antwortete der rüstige Kriegsveteran, der nun in einem Pflegeheim wohnt. "Es ging einfach wieder weg." Er habe die Infektion einfach ausgesessen
Paris: Theater-Telefon
Knapp 20 Schauspieler des Pariser Stadttheaters lesen am Telefon Texte bekannter Autoren vor, um die Ausgangssperre der Franzosen etwas aufzulockern. «Poetische Konsultationen» nennt sich die Aktion. Als Zuhörer vereinbart man online einen Termin wie beim Arzt, die so genannte poetische Beratung findet am Telefon statt. Die Schauspieler Gedichte und Prosatexte aus, die zu Person und Gemütszustand passen und tragen dann vor.
Fortsetzung folgt
Elise Wilk
Liebe in Zeiten des Coronavirus: die beiden über Achtzigjährigen Karsten aus Deutschland und Inga aus Dänemark treffen sich täglich an der deutsch-dänischen Grenze. Foto: dpa
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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