Jahresbilanz auf Kreis- und Stadtebene
14.10.21
Unterschiedlich ausgefallene Berichterstattungen vom Kreisratsvorsitzenden und Bürgermeister
Fast auf den Stichtag seit den Wahlen vom 27. September 2020, stellten nun am 29. September l.J. der Kreisratsvorsitzende Adrian Vestea und der neu gewählte Bürgermeister von Kronstadt Allen Coliban Berichte über das abgelaufene Jahr den jeweiligen Ratsmitgliedern vor. Vestea der ein zweites Mandat in diesem Amt erzielt hat, konnte somit auf Kontinuität blicken, Coliban der dem scheidenden Bürgermeister George Scripcaru nach dessen vier Mandaten folgte, muss sich noch einarbeiten mit den Problemen der Stadt, kommt immer wieder mit neuen Ideen die nicht jedes Mal auch Anklang bei den Ratsmitgliedern des Munizipiums finden. Beide schoben die Schuld auf nicht Geleistetes auf die Pandemie die nicht nur bei der Bevölkerung gesundheitliche Probleme und Einschränkungen auslöste, aber auch die jeweiligen Haushalte des Kreises bzw. der Stadt beanspruchten.
Adrian Vestea hat sich auf die vier wichtigsten Anliegen in seiner Tätigkeit bezogen. Erste Priorität ist der Internationale Flughafen Kronstadt/Weidenbach wobei die Hauptarbeiten abgeschlossen werden konnten. Das Terminal steht, die erforderlichen Installationen wurden gelegt, die Kommunikationsmittel stehen, die öffentlichen Anbindungen zu dem Umfeld wurden geschaffen. Gegenwärtig wird an den Anlagen für die Flugsicherheit gearbeitet, alle noch nötigen Genehmigungen von den Flug-, Zoll- und Innenbehörden müssen abgeschlossen werden. Als Übergabetermin sieht Vestea das kommende Jahr 2022 wenn der Flughafen für die innen und ausländischen An- und Abflüge geöffnet werden soll. Allein im Vorjahr wurden aus dem Haushalt fast 189 Millionen Lei verausgabt. Was die Entwicklung der Mobilität im Kreisgebiet betrifft, hat diese einen direkten Zusammenhang mit dem Bau und der Reparatur der Kreisstraßen. Rund 283 Millionen Lei standen dafür zur Verfügung. Die Summe umfasst Gelder die von der EU, seitens der Regierung, dem Landesprogramm für Entwicklung und aus dem eigenen Haushalt herangezogen werden konnten. Angeführt hat er die Verbindungsstraße zum Nachbarkreis Covasna, die Straße entlang des Fogarascher Gebirges, sowie die Kreisstraße Stein - Deutsch Weißkirch - Bodendorf, den Bau einer neuen Brücke über den Alt-Fluß. Zusätzlich wurden noch 95 Millionen Lei für Investitionen im Bereich zugeteilt. Ebenfalls im Bereich der Mobilität wurde der öffentliche Personentransport im Kreisgebiet für die Jahre 2022 - 2028 in vier Gruppen die insgesamt 51 Trassen umfassen, gestaltet. Rekordinvestitionen hat der Kreisrat im Bereich des Gesundheitswesens vorgenommen. Bisher wurden 41 Millionen Lei aus dem eigenen Kreishaushalt vorgenommen und weitere 71,5 Millionen Lei aus europäischen Mitteln. Abgeschlossen wurden die Modernisierungsarbeiten an dem Lungensanatorium von Petersberg, der Ankauf weiterer moderner Medizingeräte für die Notaufnahme des Kreiskrankenhauses und des Psychiatrie- und Nervenspitals. Auch wurde das Protokoll zwischen Gesundheitsministerium, Stadt und Kreis für den Bau des Regionalen Krankenhauses unterzeichnet. Das Projekt sieht 600 Millionen vor. Weitere 79 Millionen Lei sind für den Bau des neuen Spitals für Lungen- und ansteckende Krankheiten bestimmt worden. Und schließlich ist die weitere Digitalisierung der Exekutive des Kreisrates und der dieser unterstellten Institutionen vorgesehen wofür 6,6 Millionen Lei bereitgestellt werden.
Neue Visionen hat der nun amtierende Bürgermeister von Kronstadt Allen Coliban. Doch bisher investierte das Rathaus mehr in Studien und Veranstaltungen, und nicht in neue Objekte. Dieser sieht eine "Grüne Stadt" bevor, doch beabsichtigt er beträchtliche Summen vorerst in Machbarkeitsstudien zu investieren. Ein diesbezügliches Projekt sieht er in der Umgestaltung des Victoriei-Boulevards, den Verzicht auf zwei Fahrbahnen von den sechs um Grünflächen da anzulegen. Die Ratsmitglieder kamen gleich mit Gegenargumenten da es hier schon Grünflächen gibt, der Verkehr durch ein solches Vorhaben nicht mehr die Fahrzeuge der anderen Zufahrtsstraßen aufnehmen könnte. Er spricht von einem "Grünen Stadtstreifen" in den er auch die Fahrradwege aufnehmen will. Dass große Flächen im Stadtgebiet an Stelle abgetragener Betriebe unbenutzt liegen und von wild wachsenden Pflanzen überwuchert wurden, sieht er nicht als eine Variante für die Ausweitung der Grünanlagen. Auch diesbezüglich schlagen die Ratsmitglieder eine öffentliche Umfrage vor. Hingegen sind keine Projekte für den Straßenverkehr vorgesehen, um diesen flüssiger zu machen und die Staus zu vermeiden. In der Inneren Stadt und Schei wird die Geschwindigkeit auf 30 km herabgesetzt. Desgleichen ist das Gerichtsverfahren zwischen Stadt und der Firma P&P bezüglich der Verwaltung der Parkplätze auch nicht abgeschlossen was hohe Kosten verursacht. Die für Machbarkeitsstudien vorgesehen Gelder sollten für konkrete Vorhaben umfunktioniert werden, war die Meinung einiger Ratsmitglieder. Es bleibt zu hoffen, dass durch Umfragen, Projekte angenommen werden die von den Stadtbewohnern als positiv bewertet werden.
Dieter Drotleff
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