Meinungen
29.06.17
Was den Kronstädtern sicher nicht gefällt
Bei der zweiten Auflage des „Profit Growth Forum“ die unlängst beim Sitz der Nationalbank in Bukarest stattfand, erwähnte der Botschafter Österreichs in Rumänien, S.E. Herr Gerhard Reiweger, in seiner Ansprache, eher als Randbemerkung, auch Kronstadt und indirekt das hiesige Flughafenprojekt. Weil er dabei in der rumänischen Presse (siehe www.profti.ro und www.newsbv.ro ) - der deutsche oder englische Wortlaut dieser Rede liegt uns nicht vor - auch mit den Worten zitiert wird „obwohl vielen Kronstädtern dieses nicht gefallen dürfte“, ist es sicher von Interesse, zu wissen, worüber die Rede war. Es ging um „Profit Growth“ (Gewinnwachstum), um den EU-Binnenraum, um ausländische Investitionen in Rumänien und um die damit verbundene Kritik mancher Kreise, dass „Teile des Landes verkauft werden“ an große Wirtschaftsmächte. Das sei falsch, denn ein gut funktionierender, starker EU-Binnenmarkt ist allen, einschließlich Rumänien, von Nutzen. Rumänien sei gleichberechtigt, niemand hindere das Land Initiativen zu ergreifen und Partner in der EU für eigene Projekte zu suchen und zu finden. Die Behörden könnten an regionale Entwicklungsstrategien arbeiten, sowohl touristische als auch wirtschaftliche. Der Botschafter nannte als Beispiel, eine mögliche Tourismusregion Bukarest-Kronstadt, wobei viele Bukarester an ein Wochenende im Raum Kronstadt denken könnten. Wäre da eine Autobahnverbindung, so könnte man in einer Stunde aus der Hauptstadt die Stadt am Fuße der Zinne erreichen. Dann wäre der Flughafen Otopeni auch der Flughafen der Kronstädter. Und dann kam die Bemerkung: „obwohl vielen Kronstädtern dieses nicht gefallen dürfte“. Weil die Kronstädter seit fast zwei Jahrzehnten von einem eigenen Flughafen träumen, der ihnen übrigens von allen Parteien als Wahlversprechen vorgestellt wurde. Bis jetzt steht die Lande-/Abflugbahn und soviel. Wie es weiter geht, weiß man nicht, weil kein endgültiges Konzept vorliegt über Finanzierung sowie über die Art und Weise wie der Flughafen verwaltet/betrieben wird. Vielleicht „kauft“ ein Investor aus der EU, aus China oder aus der Türkei (von dort gab es Anfragen) den Kronstädter Flughafen. Die Kronstädter würden sich nicht ärgern. Im Gegenteil – sie würden erleichtert aufatmen und sich freuen. Was aber mit Sicherheit praktisch allen Kronstädtern missfallen wird, wäre auf dem heutigen Stand der Dinge (keine Autobahn und kein Flughafen) im nächsten Jahrzehnt zu verbleiben.
Ralf Sudrigian
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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