Sauber, leer und trocken
07.11.19
Einige Regeln für richtige Mülltrennung
Immer öfter wird auch bei uns von Recycling und Mülltrennung gesprochen. Das ist richtig und notwendig denn in dieser Hinsicht muss noch viel unternommen werden. Mülltrennung ist kein Hobby oder kein Freizeittrend sondern sollte zur Selbstverständlichkeit werden, zur zweiten Natur im Verhalten aller Bürger. Wenn schon Kinder im Kindergarten und in der Schule erfahren, wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen ist, wenn ihnen erklärt wird, dass Umweltschutz eine möglichst intakte Natur bedeutet, ihrer Gesundheit und einer besseren Zukunft dient, dann könnten die Kleinen vielleicht auch ihren Eltern (wenn das der Fall ist) anregen, in dieser Hinsicht mehr für die Umwelt zu tun.
In Rumänien wurde 2016, laut Eurostat, mit Abstand EU-weit die geringste Menge an Siedlungsabfällen pro Person verzeichnet: 261 kg/Jahr. Der EU-Durchschnitt lag bei 482 kg. Leider gibt es auch eine Kehrseite dieser guten Nachricht. 80 Prozent dieser Menge landete auf Mülldeponien (EU-Durchschnitt: 25 Prozent). Nur in Malta (92 Prozent) ist dieser Prozentsatz höher. Der Transport und die Lagerung der Abfälle auf eine Müllhalde (die leider in Rumänien selten als wirklich ökologische Deponie bezeichnet werden kann) ist zwar die billigste Methode dem Müll los zu werden, aber sie ist auch die schädlichste für die Umwelt. Im selben Jahr wurden nur 15 Prozent der Siedlungsabfälle hierzulande recycelt oder kompostiert, weit entfernt vom EU-Durchschnitt von 47 Prozent, also fast die Hälfte des Mülls kann in irgendeiner Form wiederverwertet werden. Die EU-Vorgaben für Recycling der Haushaltsabfälle (wichtigste Komponente der Siedlungsabfälle, also ohne Industriemüll) sehen vor, dass 2025 mehr als die Hälfte dieser Abfallkategorie (55 Prozent) EU-weit recycelt wird.
Ein sinnvolles Recyceln setzt voraus, dass der Müll in mehreren Fraktionen getrennt wird. In den gelben Container (oder Müllbehälter) gelangt Müll aus Plastik und Metall, in den blauen Altpapier und Pappe, in den grünen Glas und in die schwarzen der Restmüll. Alles scheint einfach, ist es dennoch nicht. Die Container müssen vorhanden sein und regel- und planmäßig abgeholt werden. Was zerdrückt, gefaltet oder gepresst werden kann (PET-Flaschen, Kartonschachteln u.a.) sollte, um Platz zu sparen, in diesem Zustand weggeworfen werden. Wichtig ist auch, dass Flaschen und andere Behälter wirklich leer sind, gespült (oder zumindest „löffelrein“ entsorgt) und getrocknet werden. Denn Verunreinigungen, (wie auch Müll in der falschen Tonne) kompromittieren den gesamten Prozess.
Abschließend ein kleiner Überblick was zu den einzelnen Müllkategorien gehört und was nicht dazu kommen darf.
Zum Papier: Zeitungen und Zeitschriften,Verpackungen aus Papier, Kataloge und Prospekte, Kartons, Hefte und Bücher. Nicht zum Papier: schmutziges oder beschichtetes Papier, Tapete, Foto-Papier, Schachteln oder Papier mit Lebensmittelresten, gebrauchte Servietten und Papiertaschentücher
Zum Plastik und Metall: Joghurtbecher; Plastikflaschen, Folien und Plastiktüten, TetraPack-Schachteln (für Milch oder Saft), Schaumstoff (z.B. Styroporschalen für Lebensmittel), Konservendosen, Kochtöpfe, Bierdosen. Nicht zu dieser Abfallkategorie: Dosen mit Farben oder Lack
Zum Glas: Flaschen (ohne Korken), Gläser (ohne Deckel), Verpackungen aus Glas, Parfümflaschen, Medikamentenflaschen. Nicht dazu gehören: Glühlampen, Energiesparlampen, Porzellan, Keramik, Fensterglas, Spiegelglas, Kristallglas, Vasen.
Zum Restmüll: Essensreste, Hygieneartikel, Windeln, Staubsaugerbeutel, Geschirr, Spiegelglas, Fensterglas, Tapeten, Asche, Zigarettenstummel, Fotos, gefärbtes oder beschichtetes Holz. Nicht zum Haus-Restmüll gehören: Batterien, Elektrogeräte, Schadstoffe, Bauschutt, Kleider, Schuhwerk, Sperrmüll.
Eine besondere Kategorie stellt der Sondermüll dar. Dazu gehören alle Stoffe und Substanzen die toxisch sind (Desinfektionsmittel, ölhaltige Abfälle, Farben, Pestizide u.a.), alte Elektrogeräte (Waschmaschine, Fernseher, Computer, Mikrowelle) aber auch Akkus oder verfallene Arzneimittel, Spritzen.
Ralf Sudrigian
Foto: Die Mülltrennung beginnt im Haushalt und endet bei den entsprechenden Müllbehältern.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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