Urlaubseinsatz in den Bergen
23.08.18
SKV-Arbeitslager im Fogarascher und Lauterbacher Gebirge
„Alle Achtung für was und wie viel unsere Freunde da geleistet haben!“ Die Worte der Anerkennung und des Lobes kommen vom Salvamont-Chef von Viktoriastadt, Thomas Bross, gleichzeitig auch Vorsitzender der Sektion „Fogarascher Land“ des Siebenbürgischen Karpatenverein (SKV). Er bescheinigt den zehn Bergfreunden aus Deutschland und Rumänien „gute Arbeit“ und viel Ausdauer. Denn es ist nicht so selbstverständlich im Urlaub, auf eigene Kosten ein Arbeitspensum von bis zu zehn Stunden pro Tag zu leisten. Das haben zwischen dem 28. Juli und 9. August mehrere Mitglieder der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins zusammen mit einigen SKV-Mitgliedern je eine Woche im Fogarascher Gebirge und im Lauterbacher /Lotru und im Cindrel-Gebirge in einem Work-Camp unternommen. Dabei wurden in Absprache und unter Anleitung der Salvamont-Bergwacht, Wege frisch markiert und hergerichtet oder alte Markierungen erneuert, von Überwucherungen befreit. In der ersten Woche, im Lauterbacher Gebirge und im Cindrel, hatte man in Zelten übernachtet, sowie in der Rotarii-Pension und auf der Hohen Rinne in der „Cabana 1“ (ehemals im SKV-Besitz, der Verein der ja auch die Grundlagen zu diesem Bergkurort legte). Frisch mit roten Kreuz markiert wurde eine Teilstrecke des zukünftigen europäischen Fernwanderweges E8 der die Hohe Rinne mit dem Alt-Tal verbindet. Erneuert wurden die Markierungen auf Trassen die zu beliebten Ausflugszielen wie der Gipfel Magura-Cisnadiei, das Zoodt-Tal/Valea Sadului, Prejba, Talmacel, Muncel führen.
Im Fogarascher Gebirge war die Salvamont Victoria-Notunterkunft im Sâmbata-Tal das Basislager. Markiert wurde der Rundweg von der Sâmbata-Hütte zu Piatra Caprei, der Weg durchs Vistisoara-Tal zum Vistisoara-See der nun nach sieben Jahren wieder für Bergwanderer zugänglich gemacht wurde, sowie eine Trasse zu „La Cheia Bândei“ die bisher weniger begangen ist.
Bei der Verabschiedung der Gruppe am Fuße der Fogarascher Gebirge in der Pension Drachenhaus/Casa Zmeilor äußerte SKV-Präsident Marcel Sofariu seine Freude, dass die Zusammenarbeit zwischen der DAV-Sektion Karpaten und dem SKV ausgebaut werden konnte, was sich in der Ausbesserung der Wegmarkierung vor allem in dem Einstiegsbereich von Bergtrassen verwirklicht habe. „Dieses Jahr haben wir das im vorigen Jahr Begonnene fortgesetzt und ausgebaut. Da uns aber leider die Finanzierung fehlte, mussten die Kosten von den Teilnehmern selber gedeckt werden. Einen großen Dank geht an die Kronstädter Firma ‚Sprinter 2000‘ für eine Spende die vom Bergfreund und Bergkletterer Victor Terzea vermittelt wurde. Voller Hoffnung planen wir bereits ein weiteres Arbeitslager im nächsten Sommer.“
Klaus Gündisch, Materialwart und Tourenleiter der „Sektion Karpaten“, war froh, wieder, zusammen mit alten Freunden aus Heltau, in den Bergen der Heimat zu sein und konkret etwas für den SKV und den rumänischen Bergtourismus zu unternehmen. „Voriges Jahr hat es uns sehr gut gefallen. Und so sind wir dieses Jahr wieder dagewesen, diesmal für zwei Wochen“, sagte er. Der gemeinsame Einsatz sei ein Versuch, die Wandertätigkeit in Rumänien weiter zu bringen. Für ihn und seine Freunde sei es was Selbstverständliches, möglichst viel Freizeit in den Bergen zu verbringen. Das Besondere war nun, dass da auch Arbeit hinzukam. Herrliche Landschaften, schönes Wetter, eine gemeinsame Zeit unter Bergfreunden in der Natur seien die Belohnung gewesen. Was Klaus Gündisch dem rumänischen Bergtourismus noch wünschen würde, sei mehr Investoren und Geld für die Schutzhütten. Es sei schade, wenn gut markierte Wege zu Hütten führen, wo vieles noch auf bessere Zeiten warte.
Mit dabei waren auch Ioan Bodnar, SKV-Mitglied und Mitarbeiter bei den SKV-Projekten zur Markierung europäischer Fernwanderwege in den rumänischen Karpaten, Silviu Fogoros und Adelina Negru, letztere eine Studentin aus der Republik Moldawien die nun für ihr Fachstudium betreffend Management des Bergtourismus nicht nur vor Ort die schönen Berglandschaften hautnah erlebte sondern auch konkrete Erfahrungen über Erhaltung der Wanderinfrastruktur sammeln konnte.
Für alle waren es arbeitsreiche aber auch angenehme in den Bergen verbrachte Tage mit der Genugtuung tatkräftig etwas für das Wandern und für die Natur getan zu haben: von Instandhaltung besserer und sicherer Wanderpfade bis zum Einsammeln von Müll. Der SKV als Initiator und Unterstützer dieser Aktion und der „Sektion Karpaten“ als Partner gebührt dafür Dank und Anerkennung … und, falls möglich, zusätzliche Unterstützung in Form von Spenden und Freiwilligen.
Ralf Sudrigian
Silviu Fogoros, Ioan Bodnar, Klaus Gündisch, Doris Müller, Klaus Simonis und Adelina Negru am letzten Tag ihres Arbeitseinsatzes im Sâmbata-Tal. Foto: der Verfasser
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