Vor 50 Jahren
09.07.09
Die Volkszeitung vom 9. Juli berichtet auf zwei Seiten über die Versammlungen der Lehrkräfte und der Studenten der Klausenburger Hochschulinstitute anlässlich der Vereinigung der beiden Klausenburger Universitäten (Babe{ und Bolyai) zur „Babe{-Bolyai-Universität“. Der Rektor der neuen Uni, Akad. Prof. Constantin Daicoviciu, wird mit folgender Aussage zitiert: „Früher pflegte man zu sagen 'noblesse oblige', aber nicht Adel oder irgendein Wappen verpflichten uns. Uns verpflichten das Vertrauen der Partei und unsere grenzenlose Liebe für unser werktätiges Volk“. Mit der alten Universitäts-Unabhängigkeit war es somit endgültig zu Ende.
Der Hermannstädter Schauspieler Christian Maurer nimmt einige runde statistischen Zahlen zum Anlass um über die Ausfahrten der gerade drei Jahre alten deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters zu berichten. In dieser Zeitspanne gab es 420 Gastvorstellungen auf hundert Bühnen vor rund 130.000 Zuschauern. Die hundertste Bühne auf der die Hermannstädter auftraten, war jene in Bogeschdorf, übrigens das erste Mal, dass in dieser Ortschaft ein Staatstheater eintraf. Gleich zweimal am selben Tag wurde „Emilia Galotti“ aufgeführt: vor der Abendvorstellung gab es auch eine Nachmittagsvorstellung weil der Saal nur 300-350 Plätze umfasste und die Nachfrage rund doppelt so groß war. Für die Kinder gab es eine Vorstellung der Kollegen vom Puppentheater. Maurer stellt sich die Frage worüber er berichten soll und antwortet dabei mit anderen Fragen, die etwas über jene Theatertourneen aussagen: „Die Atmosphäre äußerster Spannung vor jedem einzlnen Auftritt? Der Weg von dem Klassenzimmer, wo wir uns geschminkt und angezogen hatten, quer über die Straße zum Kulturheim hinüber, als die Ziegenherde, die eben heimkam, uns verständnislos nachwitterte und zu mekern vergaß und die kleinen Kinder aus unseren Perücken nicht klug werden konnten und jedem von uns im stillen entschieden das Krokodil und den Schmutzfink aus dem Puppentheater vorzogen? Die Ansprachen vielleicht, die vor und nach der Vorstellung gehalten wurden? Oder das fröhliche Zusammensein mit unseren neuen Freunden bei einem Tropfen Bogeschdorfer Königsastes in den Räumen der Staatsfarm?“ Aus einer Nachricht über die Erstaufführung von Skakespeares „Sommernachtstraum“ in der Regie von Hanns Schuschnig erfährt man die Namen einiger Hermannstädter Schauspieler von damals: Hans Kraus, Kurt Conrad, Joachim Szaunig, Michael Haupt, Alfons Kolowrat, Horst Strasser, Wolfgang Ernst, Karin Decker, Beatrice Gutt u.a. (RS)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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