Virtuelles Museum, Elektronik, Fotokunst
09.07.20
„Științescu-Fonds Fogarascher Land” fördert drei Ferienprojekte
Nicht nur das zweite Schulsemester sondern auch die erste Ferienhälfte scheint in diesem Jahr im Zeichen der von den Gesundheitsbehörden vorgegebenen Einschränkungen zu stehen. Das ist besonders für Kinder und Jugendliche schwer zu verstehen und akzeptieren weil sie ja gern gemeinsam was unternehmen wollen. Den Eltern, Lehrern, Jugendvereinen und anderen Organisationen die sich für eine unterhaltsame und sinnvolle Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen einsetzen, kommt der von der Föderation der Bürgerstiftungen in Rumänien unterstützte „Științescu-Fonds“ entgegen indem er in einer Sonderauflage seines Programms drei Projekte mit erzieherischem Charakter fördert. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Vorteile des Internets nützen und so keine direkte physische Präsenz von Kindergruppen voraussetzen, was leider unter den gegenwärtigen Umständen nur unter strengen Auflagen möglich wäre. Online vermitteln Fachleute auf unterhaltsame und attraktive Weise Kenntnisse und trainieren Fertigkeiten in Form von digitalen Anwendungen. Die drei nach einer von einer unabhängigen Jury von elf eingesandten Vorschlägen ausgewählten Projekte betreffen ganz verschiedene Bereiche: von Architektur und physkalische oder chemische Vorgängen bis zum Bau einer musikalischen Klingel, von alten Entwicklungsmethoden von Fotografien bis zu einem virtuellen Museum. Insgesamt 21.000 Lei stellt dafür der Științescu-Fonds im Fogarascher Land zur Verfügung. Es handelt sich um folgende drei Projekte:
- ein virtuelles Museum als digitales Spiel. Das Projekt mit einem Budget von 5.000 Lei wurde von dem Jugendzentrum Seligstadt vorgeschlagen, ein Verein der im Rahmen dieses Programms auch in den Vorjahren erfolgreiche Projekte vorweisen kann. Fachleute im Bereich IT und Computergrafik werden ein digitales Spiel entwickeln mit Werwolfmädchen Lupa und anderen Figuren die den Teilnehmern an der Kinderuni Bekokten gut bekannt sein dürften. Es geht dabei um Architektur und um andere Bereiche die in Verbindung mit den Fundstücken dieses Museums gebracht werden und die von den kleinen Besuchern entdeckt und beschrieben werden. Die Spielleiter sollen als diskrete Moderatoren auftreten. Zum Zug soll auch die deutsche Sprache kommen denn die ausgestellten Objekte erhalten erklärende Texte auf Deutsch und Rumänisch, wobei die Kinder selber diese Texte verfassen und übersetzen. Der interaktive Charakter wird erweitert durch die Tatsache, dass das Museum praktisch immer für weitere „Anschaffungen“ offen bleibt.
- Hometronik. Es handelt sich um ein Wortspiel der Begriffe home (engl. für zu Hause) und Elektronik. Die Kronstädter Stiftung „Partener“ hat an praktische Bastelarbeiten im eigenem Heim mit einem zur Verfügung gestellten Elektronik-Bausatz gedacht, wobei die Anleitungen online erfolgen. So können Kinder einfache aber später auch komplexere elektronische Kreisläufe zusammenstellen und Begriffe wie Stromquelle, Signalquelle, Kondensator, Unterbrecher spielend richtig einordnen. Mit der dazugelieferten Software werden dann die Kreisläufe eingebaut y.B. in eine Musikklingel oder in einen Feuchtigkeitsdetektor. Für dieses Projekt wird eine Finanzierung in Höhe von rund 8.000 Lei gewährt.
- Fotogeschichten aus dem Fogarascher Land. Beim Projekt des Vereins „Renascendis“ aus Felmern, Gemeinde Scharosch, Kreis Kronstadt, geht es um Grafiken und Videoclips die die Entstehungsgeschichte der ersten Fotoaufnahmen im Fogarascher Land illustrieren. Dabei sollen die jungen Zuschauer angeregt werden, selber eine eigene Dunkelkammer einzurichten oder mit einfachen Mitteln Fotopapier-Ersatz herzustellen. Dann können damit erste Versuche unternommen werden, wobei man auch etwas über chemische und optische Vorgänge mitbekommt. Die Making-off-Geschichte benutzt auch historische Fotos und Zeugnisse der Nachkommen alter Fogarascher Fotografen. Das Material ist für eine Gruppe von zehn Lyzeumsschüler gedacht und soll nach Auswertung derer Einschätzungen und Reaktionen für ein breiteres junges Publikum eventuell verbessert und angepasst werden. Die Finanzierung dieses Projektes ist mit 8.000 Lei gesichert.
Die drei Projekte sollen bis zum 20. November umgesetzt werden. Das Științescu-Programm wird von der Bürgerstiftung Fogarascher Land (Fundația comunitară Țara Făgărașului) gefördert und vom Kronstädter Kreisschulamt sowie von Dedienne Roumanie unterstützt.
Ralf Sudrigian
Kreativität und Experimentierfreude sind Attribute des Stiintescu-Programms. Foto: fagaras.stiintescu.ro
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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