50 Jahre
11.10.08
Vor 50 Jahren
Die „Volkszeitung“ von Donnerstag, dem 2. Oktober 1958, bringt auf ihrer Titelseite den Beitrag „Zum Tag der Streitkräfte der RVR“. Vor 50 Jahren galt der 2. Oktober als „Tag der Armee“ und nicht, wie später, der 25. Oktober. Am 25. Oktober 1944 fanden die letzten Kriegshandlungen auf rumänischen Gebiet statt. Der 2. Oktober 1943 ist aber der Tag an dem, laut damaliger Geschichtsschreibung, „die rumänische Division 'Tudor Vladimirescu' auf Ansuchen rumänischer Kriegsgefangener in der Sowjetunion gebildet wurde“. Die eigentliche Volksarmee hat als Gründungsjahr das Jahr 1947. Neun Jahr später, mitten im Kalten Krieg, ist sie „eine Schule des Volkes“ und braucht „modernste Waffen“ und „eine moderne Ausbildung“ „damit sie Seite an Seite mit den Armeen der anderen volksdemokratischen Länder ihren gemeinsamen aus dem Warschauer Vertrag ersichtlichen Aufgaben zur Verteidigung des sozialistischen Lagers, zur Verteidigung der geliebten Heimat gegen etwaige Angriffe der imperialistischen Kriegstreiber erfüllen kann“, wie es im VZ-Bericht heißt.
Zu jener Zeit war die Solidarität des kommunistischen Lagers noch intakt, was auch in den Blättern der „Volkszeitung“ zu erkennen ist. Neben dem offiziellen pro-sowjetischen Ton (der auch in der Kulturseite vom 2.Oktober herausklingt, wo der dreiteilige Farbfilm „Der stille Don“ als „eines der großen Kunsterlebnisse aller Filmliebhaber“ und als Verfilmung des „gewaltigsten Romans unseres Jahrhunderts“ bezeichnet wird) werden auch die damals „Neun Jahre Chinesische Volksrepublik“ gefeiert. Neben der Filmchronik zum „Stillen Don“ wird Mao Tse-Tungs Gedicht „Schwimmen“ abgedruckt sowie die Erstaufführung eines chinesischen Theaterstückes auf der Bühne des Stalinstädter Staatstheaters gemeldet.
„Im Zeichen wärmster Verbundenheit standen zwei Besuche deutscher Schriftsteller aus der DDR unter anderm auch in unserer Region: Katharina Kammer und Karl Veken besuchten Stalinstadt und die Umgebung“, wird auf Seite 5 vermerkt. Während des Oktobers, der als „rumänisch-sowjetischer Freundschaftsmonat“ gefeiert wird, taucht für die kommunistischen Kulturfunktionäre ein Problem auf. „Für die deutschen Theaterformationen ergibt sich eine wesentliche Schwierigkeit durch den Umstand, dass Stücke mit entsprechender Thematik in deutscher Sprache nicht vorliegen.... Übersetzungen aus dem Russischen ins Rumänische müssten auch ins Deutsche übertragen werden“, heißt es in der VZ. Diesbezügliche DDR-Vorlagen kamen also nicht in Frage. (RS)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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