Anerkennung einer vielseitigen Tätigkeit
12.02.09
Anerkennung einer vielseitigen didaktischen und wissenschaftlichen Tätigkeit
Der Philologe und Sprachforscher Dr. Hans Gehl erfüllte sein 70. Lebensjahr
„Wir haben die Ehre und freuen uns heute hier über die Anwesenheit von Herrn Dr. Hans Gehl um ihm den Titel als Ehrenprofessor der Philologiefakultät der Nord-Universität von Baia Mare zu verleihen“ betonte Rektor Dozent Dr. Rodica Cristina }urcanu in ihrer Laudatio anlässlich der am 7. Mai 2008 stattgefundenen Festlichkeit an der Uni dieser Stadt. Solcher Anerkennungen und Wertschätzung erfreute sich der Geehrte auch anderer wissenschaftlicher Gremien eben für seine vielseitige didaktische und wissenschaftliche Tätigkeit die er in seiner Heimat und, nach seiner Aussiedlung, auch im Ausland vorweisen konnte. Hans Gehl wurde im Banat, in der Gemeinde Glogowatz /Tudor Vladimirescu am 7. Februar 1939 geboren. Er studierte Deutsch mit Nebenfach Rumänisch (1961), um dann acht Jahre später auch die Lizenz für sein zusätzliches Studium der rumänischen Sprache zu erhalten. 1976 verteidigte er seine Dissertation zum Thema deutsche Dialektologie die er 1993 in Stuttgart veröffentlichen konnte.
Hans Gehl hat mehrere Jahre am Politechnischen Institut „Traian Vuia“ in Temeswar, Deutsch als Fremdsprache aber auch Rumänisch für die aus dem Ausland da weilenden Studenten unterrichtet. Die 47 Jahre die er im Banat in dieser multiethnischen Landschaft unter vielseitigen Kulturen verbrachte, führten ihn dazu Sprach- und Dialektforschungen vorzunehmen die ihren Niederschlag in zahlreichen Studien fanden. Er ist Autor eines Ethnographiebandes, der Fachstudien umfasst, und von zwei dreisprachigen Bänden, die Beiträge enthalten die er an verschiedenen wissenschaftlichen Tagungen präsentierte. Er war Mitarbeiter des Projektes „Donauschwäbische Mundartforschung“ das von 1987 bis 2004 am Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen durchgeführt wurde. Dabei hat er auch mit Kollegen aus sechs Ländern – Deutschland, Österreich, Rumänien, Ungarn, der Ukraine und Slowakei – zusammengearbeitet. Aber auch mit dem Kulturministerium aus Bukarest, mit Dr. Viorel Ciubot², mit Kollegen aus Sathmar und Klausenburg hat er eine rege Kontaktaufnahme und gegenseitige Unterstützung. Hans Gehl machte eingehende Forschungen über Familientraditionen, Brauchtum, Sitten, Handwerk der Schwaben sowohl aus seiner Heimat als auch der Schwaben aus Ungarn, Kroatien, Serbien. Er hat unzählige Tonaufnahmen mit Gesprächspartnern gemacht sowie schriftliche Aufzeichnungen die er für seine Studien verwendet hat. Prof. Gehl widmete sich dem donauschwäbischen Sonderwortschatz in Mittelosteuropa. Siedelungsgebiete der Donauschwaben gibt es aber auch in Frankreich, in Brasilien, Nordamerika und Australien.
Eine weitere wichtige Mitarbeit von Hans Gehl materialisierte sich im Deutschen Sprachatlas in Marburg, in Fachpublikationen aus Wien, Linz, München, Budapest, Uzhorod, Temeswar, Bukarest, Jassy, Klausenburg und in letzten Jahren aus Baia Mare. Hans Gehl hat auch zahlreiche Übersetzungen in diesem Fachbereich vorgenommen, und unterstützt immer wieder mit Freude auch Kollegen aus seiner Heimat dann wenn es um einen guten wissenschaftlichen Rat geht. Die Nord-Universität von Baia Mare wollte ihm ihren Dank für seine Mitarbeit und Unterstützung bieten und hat dieses bestens durch die Verleihung des Titels als Ehrenprofessor getan. Hans Gehl wird sicher mit weiteren Aufsehen erregenden Forschungen aufwarten und dazu wünschen wir ihm auch aus diesem Anlass, der Feier seines 70. Geburtages, weitere Gesundheit und Schaffenskraft.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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