Auch Paul Philippi und Gernot Nussbächer geehrt
01.11.18
Am Rande des 13. Symposiums „Große Kronstädter Geographen“ notiert
Das Kronstädter Gedenkmuseum „Casa Muresenilor“ organisiert mit Konsequenz das Symposium „Große Kronstädter Geographen“, das nun zum 13. Mal am 19. Oktober l.J. stattgefunden hat. Jedes Mal werden interessante Referate über Geographen, gleich welcher Nationalität sie angehörten, die in der Stadt unter der Zinne gewirkt haben, abgehalten. Organisiert vom Gedenkmuseum „Casa Muresenilor“, der Rumänischen Akademie, der hiesigen Filiale der Erdkunde-Gesellschaft Rumäniens, dem Kreisschulinspektorat und dem Kronstädter Kreisrat, werden auf die Tagesordnung nicht nur Geographen, sondern auch Historiker, wie es dieses Mal der Fall war, gewürdigt.
An jeder Veranstaltung nehmen auch Schüler aus Kronstädter Schulen teil, die sich an thematischen Schulolympiaden oder anderen landesweiten Wettbewerben beteiligt haben. Diese werden im Rahmen des Events prämiert.
Heuer wurden die Prämien von National Geographic Rumänien und dem Gastgebermuseum gestiftetund von Hochschulprofessor Serban Dragomirescu ausgehändigt, der an jeden dieser Symposien teilnimmt und Persönlichkeiten aus dem Geographiebereich vorstellt.
In seinem Grußwort an die Gäste und Teilnehmer betonte Dr. Valer Rus, Direktor des Gastgebermuseums, wir sollen uns derer erinnern, die nicht mehr unter uns sind, doch ein riesiges Erbe hinterlassen haben. Erinnert wurde an Valeria Bunaciu, die in diesem Jahr im Alter von 96 Jahre verstorben ist, das Museum stets gefördert, aber auch viel Hilfe gefährdeten Personen geboten hat. Prof. Dr. Ciprian Gabriel Sandru, Fachinspektor für Erdkunde und Geschichte am Kronstädter Kreisschulamt, unterstrich die Bedeutung dieser Symposien für das Kennenlernen namhafter Wissenschaftler aus diesem Bereich.
Der Leiter des Archivs der Schwarzen Kirche, Thomas Sindilariu, würdigte das Leben und Schaffen der beiden Kronstädter Historiker die heuer aus dem Leben geschieden sind: Gernot Nussbächer der zeitweilig auch an diesem Museum tätig war, und Prof. Dr. Dr. h.c. Paul Philippi, beides hervorragende Persönlichkeiten der siebenbürgisch-sächsischen Historiographie. Anschließend fand eine Buchvorstellung statt: „Kronstadt und die Große Vereinigung“, von Dr. Ioan Vlad. Der vierte Band bezieht sich auf Vorschläge, die dem hundertjährigen Jubiläum der Vereinigung gewidmet sind.
Ausgehend von der Honterus-Karte, die die rumänischen Provinzen als DACIA darstellt, äußerte sich der Autor kritisch, dass die sächsische Historiographie seither nicht mehr so objektiv sei. Mehre Vorschläge bezüglich der Kronstädter Teilnahme in Karlsburg an den Festlichkeiten vom 1. Dezember, die ihm vorschweben, will er der Stadtleitung unterbreiten, um gebilligt zu werden. Er beanstandete, dass auch mehrere Straßennamen im Bereich der Inneren Stadt die abgeändert werden sollten, da sie nicht der geschichtlichen Wahrheit entsprechen (Piata Sfatului/Marktplatz in Libertatii, Nicolae Balcescu-Str./Schwarzgasse in Regina Maria u.a. umbenennen).
Prof. Serban Dragomirescu bezog sich auf Ioan Soneriu (1927 - 2018), eine „pitoreske“ Gestalt, wie er betonte, der aus dem Schäßburger Umfeld stammte, Hochschulprofessor in Kronstadt wurde, ein polyvalenter Geograph war und sich besonderes dem Forstwesen verschrieben hat. Er widmete sich viel auch dem Kulturtourismus. Serban Dragomirescu stellte in einem weiteren Referat den französischen Wissenschaftler Emmanuel de Martonne (1873 – 1955) vor, der in Rumänien vor allem als Experte des Studienkomitees der Friedenskonferenz von Paris (1919 – 1929) bekannt war, und die Landesgrenzen Rumäniens nach der Vereinigung von 1918 gezogen hat. Seit 2014 Reserveoberst, bezog sich Dipl.-Ing. Marin Alnitei, Experte der Direktion für Militärtopographie, auf die Rolle der Erdkunde, die der Landkarten. 2010 hat er die Aerofotogrametrie eingeführt.
Das Symposium erwies sich als erfolgreicher wissenschaftlicher Meinungsaustausch. Dabei müsste mehr Zeit der klärenden Gesprächen zwischen den Referenten gewidmet werden, da da eine Kaffeepause sicher nicht ausreichend dafür ist.
Dieter Drotleff
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