Burzenland kurz, doch eingehend vorgestellt
10.06.22
Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck setzt Neuausgaben fort
Eine aufschlußreiche Broschüre wurde von dem Siebenbürgischen Kulturzentrum Schloss Horneck e.V. dem Burzenland und dessen Ortschaften gewidmet und veröffentlicht. Die Textdokumentation wurde von Dr. Konrad Gündisch unter Mitarbeit von Herta Daniel und Hannelore Wagner erstellt. Vertreter der jeweiligen Heimatortsgemeinschaften in Deutschland haben mit weiteren, vor allem aktuellen Dokumentationen dazu beigetragen. Anlaß war die Eröffnung des Zimmers Burzenland im Museum dokumentarisch zu belegen und den Besuchern auf handliche Weise mehr, und eine bleibende Information zu bieten. Die zahlreichen Fotos bieten Blicke auf bezeichnende Kulturdenkmäler wie auch Landschaften die für die 15 Ortschaften die zum Burzenland gehören, charakteristisch sind. Unterstützt wurde dieses Projekt finanziell von der Regionalgruppe Burzenland der Heimatortsgemeinschaften aus diesem Gebiet. In kurzen Einleitungen werden Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen vorgestellt, um dann auf die Besonderheiten des Burzenlandes einzugehen. „Siebenbürgen (Transsylvanien=Land jenseits der Wälder, rumänisch Trasilvania oder Ardeal, ungarisch Erdely) ist ein von den Karpaten umsäumtes, an Bodenschätzen reiches Hochland im Südöstlichen Mitteleuropa“ wird einleitend betont. Teile davon gehörten in der Antike zur römischen Provinz Dacia, im Mittelalter war Siebenbürgen Teil des Königreichs Ungarn, seit 1918 ist dieses Teil Rumäniens durch den Beschluß der Nationalversammlung von Karlsburg/Alba Iulia geworden. Die Siebenbürger Sachsen haben sich aus westlichen Gebieten Europas da niedergelassen wobei von diesen auch das Burzenland Anfang des 13. Jahrhunderts besiedelt wurde. Kronstadt, Marienburg, Tartlau, Zeiden gehören zu den ersten von diesen gegründeten Siedlungen. Kurz wird auf die wirtschaftliche, kulturelle Entwicklung in den kommenden Jahrhunderten eingegangen um anschließend in alphabetischer Reihenfolgen die 15 Ortschaften in Text und Bild vorzustellen. In Brenndorf wurde um 1310 eine romanische Basilika mit Glockenturm gebaut. Heldsdorf dessen Namen an den Ortsgründer Heltwin erinnert, beherbergt den größten Flügelaltar Siebenbürgens der zwischen 1525 – 1530 fertiggestellt wurde. In Honigberg steht die romanische Basilika mit sieben Wehrtürmen und Ringmauer. Im Kapellenraum des Ostturms befinden sich spätgotische Fresken. Kronstadt das aus mehreren Siedlungen entstanden ist und auf Schloß Horneck über ein eigenes Zimmer eingerichtet hat, ist die zweit größte eigenständige evangelische Kirchengemeinde A.B. Siebenbürgens. In Marienburg befindet sich das Studentendenkmal das an den Kampf unter Michael Weiß gegen Gabriel Bathory am 16. Oktober 1612 erinnert in dem dieser sein Leben verlor. In Neustadt befindet sich in der Kirche ein 300 kg schwerer Kronleuchter der an die im Krieg gefallen Opfer erinnert. Der Weiße Brunnen von Nußbach erinnert an die 1867 errichtete Landstraße durch den Geister Wald. Im Umfeld von Petersberg wachsen die Adonisröschen die für die Naturfreunde ein besonderer Anziehungspunkt im Frühjahr sind. Rosenau ist nicht nur durch die Bauernburg in letzten Jahren zum touristischen Anziehungspunkt geworden. Bei Rothbach wird an eine Heuschreckenplage erinnert. Schirkanyen besitzt zum Unterschied der anderen Burzenländer Gemeinden keine Kirchenburg. Die Kirchenburg von Tartlau steht als UNESCO-Kulturerbe da, während Weidenbach als Schmuckästchen im Burzenland betrachtet wurde. Wolkendorf erinnert an eine Sage wie dem König Sigismund von Luxemburg 40 Eimer Wein überbracht wurden. In Zeiden befindet sich die größte Kirchenburg des Burzenlandes. Nach diesen Kostproben aus der Geschichte der Burzenländer Ortschaften, werden anschließend deren Wappen geboten. Alle 15 Ortschaften gehören der Burzenländer Regionalgruppe in Deutschland an die 1997 gegründet worden ist. Erinnert wird an die Tradition der Nachbarschaften und deren Rolle in der Gemeinschaft. Abschluß findet die Broschüre mit dem Lied „Mein Burzenland“ dessen Text und Melodie von Rudi Klusch aus dem Jahre 1948 stammen. Die Illustrationen die in der Informationsbroschüre enthalten sind und von mehreren Fotografen stammen, ergänzen bestens die rund 20 Seiten umfassende Publikation die sicher jedem gebürtigen Burzenländer oder Besucher der Burzenland-Räume auf Schloß Horneck eine besondere Freude bereiten und Erinnerungen wachrufen.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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