Der evangelische Kirchenbezirk A.B. Kronstadt
19.02.09
in einem Überblick
Seelenzahl weiterhin in sinkender Tendenz begriffen
Mit Interesse wird die jährliche Bilanz des Kronstädter evangelischen Kirchenbezirks A.B. nicht nur von den Kirchengliedern, sondern allgemein von unseren Lesern aufgenommen. Diese bietet eine organisatorische Übersicht was die Verwaltungsform der einzelnen Kirchengemeinden, die Seelenzahl der jeweiligen Kirchengemeinde und die Pfarrer betrifft, die diese betreuen. Der Bericht der von Bezirksanwalt Manfred Copony mit Unterstützung der Pfarrer und Kuratoren erstellt wurde, bietet die Situation am letzten Tag des vergangenen Jahres, dem 31. Dezember 2008, und wurde uns bereitwillig vom Kronstädter Stadtpfarrer Christian Plajer, Dechant des Kronstädter Kirchenbezirks, zur Verfügung gestellt.
Auf einen ersten Blick kann man feststellen, dass die Gesamtzahl der registrierten Kirchenglieder gegenüber dem gleichen Termin aus dem Jahre 2007, von 4841 auf 4792, also 49 Personen weniger, gesunken ist. Bezüglich der Einstufung der jeweiligen Kirchengemeinden als eigenständige oder Diasporagemeinde, ist die Situation die gleiche wie auch im Vorjahr geblieben. Dadurch, dass der Kronstädter Kirchenbezirk von der Fläche her sehr ausgedehnt ist, fällt auch dem jeweiligen Pfarrer die schwierige Aufgabe zu, oft viele Kirchengemeinden zu betreuen die weit von einander entfernt sind. Dann müssen diese auch Vertretungen auf sich nehmen, wenn Pfarrstellen unbesetzt bleiben oder Amtsbrüder durch Urlaub oder verschiedene andere Aufgaben zeitweilig ausfallen. So ist das der Fall bei der drittgrößten Kirchengemeinde im Bezirk, Zeiden, wo die freistehende Pfarrstelle noch nicht besetzt wurde oder im Gebiet Altreich das nun nur noch vom Bukarester Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli betreut wird. Anschließend bieten wir nun die Situation in den fünf Gebieten – Burzenland, Repser-, Leblanger-, Fogarascher-Diaspora und dem Altreich.
Burzenland
Die Honterusgemeinde von Kronstadt umfasste am Jahresende 1088 Seelen und ist die größte Kirchengemeinde innerhalb des Kronstädter Kirchenbezirks. Betreut wird diese vom Stadtpfarrer Christian Plajer und dem Pfarrehepaar Hannelore und Christian Agnethler. Die zweite Kirchengemeinde in Kronstadt, Bartholomae, zählte 208 Personen und wird von Pfarrer Kurt Boltres betreut. In beiden Kirchengemeinden sank die Seelenzahl um je ein Kirchenglied gegenüber dem Vorjahr. Pfarrer Kurt Boltres betreut auch Rosenau/Râ{nov (166). All diese sind eigenständige Kirchengemeinden, was auf die Seelenzahl zurückzuführen ist. Pfarrer Andras Pal hat vier Kirchengemeinden in seiner Obhut. Davon sind Tartlau/Prejmer (138) und Nußbach/M²ieru{ (97) eigenständige Gemeinden. Marienburg/Feldioara (32) und Rotbach/Rotbav (18) sind als Diasporagemeinden eingestuft.
Pfarrer Dr. Peter Klein betreut die zwei eigenständigen Gemeinden Petersberg/Sânpetru (137), Honigberg/H²rman (111) und die Diasporagemeinde Brenndorf/Bod (69). In letzterer wurden zwei zusätzliche Kirchenglieder gegenüber dem Vorjahr registriert. Pfarrer Uwe Seidner der im Vorjahr die freie Pfarrstelle in Wolkendorf/Vulcan (116) antrat, betreut diese eigenständige Gemeinde sowie auch die ebenfalls eigenständige Gemeinde Neustadt/Cristian (106) und Weidenbach/Ghimbav (72) als Diasporagemeinde. Die weiteren beiden Kirchengemeinden des Burzenlandes, Zeiden/Codlea (451) und Heldsdorf/H²lchiu (131) werden, bis zur Besetzung der freien Pfarrstelle, von Pfarrern der anderen Kirchengemeinden betreut. Insgesamt wurden am Jahresende im Burzenland 2940 Kirchenglieder – um 31 weniger als ein Jahr davor – gezählt.
Repser Diaspora
Zu diesem Gebiet gehören insgesamt 14. Ortschaften. Davon ist nur die Stadt Reps/Rupea (56) eigenständige Gemeinde, die restlichen 13 sind als Diasporagemeinden organisiert. Betreut wird das gesamte Gebiet von Pfarrer Siegmar Schmidt dessen Amtssitz sich in Reps befindet. Die Situation in den 13 Diasporagemeinden ist wie folgt: Streitfort/Merchea{a ((8), Galt/Ungra (27), Deutsch-Tekes/Ticu{u Vechi (7), Schweischer/Fi{er (7), Radeln/Roade{ (42), Bodendorf/Bune{ti (11), Meschendorf/Me{endorf (6), Deutschkreuz/Cri] (11), Draas/Dr²u{eni (7), Hamruden/Homorod (35), Katzendorf/Ca]a (2), Stein/Dacia (13), Meeburg/Beia (7). Insgesamt werden in der Repser Diaspora 239 Kirchenglieder – um acht weniger als im Vorjahr – gezählt.
Leblanger Diaspora
Die Leblanger Diaspora umfasst vier Diasporagemeinden, die geographisch nahe der Stadt Reps liegen. Diese werden wie auch bisher von Pfarrer Johann Dettmer Hinrichs betreut: Leblang/Lovnic (29), Seiburg/Jibert (69), Scharosch/[oar{ (21) und Deutsch-Weißkirch/Viscri (36).
Fogarascher Diaspora
Pfarrer Dr. Johannes Klein hat seinen Amtssitz in Fogarasch/F²g²ra{, als eigenständige Gemeinde die 306 Seelen zählt. Am Jahresende 2007 waren es noch 311 gewesen. Weitere fünf Diasporagemeinden gehören zu der Amtsstelle die er betreut: Schirkanyen/[ercaia (25), Bekokten/B²rcut (16), Seligstadt/Seli{tat (3), Rohrbach/Rodbav (9), Felmern/Felmer (12). Insgesamt 371 Kirchenglieder befanden sich in der Evidenz der Fogarascher Diaspora am 31. Dezember 2008, um zehn weniger als ein Jahr davor.
Altreich
Der Mittelpunkt dieses Gebietes wird von der Hauptstadt Bukarest gestellt in der es eine starke eigenständige evangelische Kirchengemeinde A.B. gibt die 972 Seelen zählt und gleich groß ist wie ein Jahr davor. Dazu gehören noch einige Städte aus dem Altreich, der Dobrudscha und der Moldau die von Pfarrer Dr. Daniel Zikeli betreut werden. Diese sind die weiteren sechs Diasporagemeinden: Ploie{ti (28), Câmpina (11), Pite{ti (11), Br²ila (16), Konstanza/Constan]a (28) und Jassy (20). Insgesamt sind das 1086 evangelische Kirchenglieder in diesen Städten. Es gibt zusätzlich noch eine Diasporagemeinde, ebenfalls im Osten des Landes u.zw. Buhu{i mit einem Kirchenglied.
Ausgehend von dieser Übersicht ist leicht zu sehen, dass Ortschaften mit ehemals einer großen sächsischen Bevölkerungsanzahl, heute kaum noch Angehörige dieser Minderheit umfassen. Besonders betroffen durch die Aussiedlung wurden die Gemeinden um Reps und Fogarasch wo es Gemeinden gibt, die heute nur noch zwei Kirchenglieder zählen und die in fortgeschrittenem Alter oder vielleicht auch krank sind. Daher auch die zahlreichen Probleme sozialer Natur die für die Pfarrer auftauchen und die versuchen, diesen Menschen zu helfen. Mit Kleinbussen bringen Kuratoren, aber auch die Pfarrer, die Kirchenglieder aus Diasporagemeinden zu den gemeinsam gefeierten Gottesdiensten in größere Ortschaften zusammen. Und trotzdem wird auch in solchen kleinen Gemeinden auf Initiative der Pfarrer versucht, etwas zu schaffen, was Mut gibt. Erinnert sei beispielsweise an das Begegnungszentrum in Seligstadt, an Gästeräume die in Pfarrhäusern eingerichtet wurden, an gelegentlich organisierte Konzerte in Kirchen die schon längere Zeit nicht mehr Gastgeber derartiger Veranstaltungen waren oder an das Altenheim in Schweischer das längst zu einem Begriff geworden ist und allein gebliebenen Senioren Unterkunft bietet.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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