Die reichsten Kronstädter
12.11.08
Sie investieren hauptsächlich in Immobilien
Der reichste Kronstädter ist nicht mehr Kronstädter. Ion }iriac hat zwar Geschäfte in Kronstadt und plant da weitere Investitionen, aber seine Geburtsstadt spielt inzwischen für ihn, auch geschäftlich, eher eine Nebenrolle. }iriac gilt landesweit als der zweitreichste Rumäne. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ stellt ihn hinter Gigi Becali mit 2,2 – 2,4 Milliarden Euro, während die Tageszeitung „Adevărul“ ihm knapp 1 Milliarde Euro zuschreibt – genug um nach Dinu Patriciu ebenfalls den zweiten Platz zu belegen.
In beiden Publikationen tauchen auch die Namen von gut einem Dutzend Kronstädter Unternehmer auf, wobei es, je nach der Schätzungsmethode des Vermögens, auch Unterschiede gibt, betreffend den Platz in dieser Hierarchie der reichsten Rumänen.
Die Liste der erfolgreichsten Kronstädter wird von dem Unternehmer Ioan Neculaie angeführt. Er bringt es, laut „Capital“, inzwischen auf 370-390 Millionen Euro und ist somit landesweit auf Platz 19 im Top 300 anzutreffen. Neculaie investiert im Bauwesen, aber auch im Tourismus (einige der bekanntesten Hotels in der Schulerau gehören ihm) und in der Industrieproduktion (er will z.B. weiterhin in Kronstadt Lastkraftwagen und, laut eigener Aussage, auch Traktoren herstellen). Unlängst wurde bekannt, dass der Euro-Multimillionär der auch den A-Liga-Fußballverein FC Bra{ov gekauft hat, in die Politik via Senat-Wahlliste der Demokrat-Liberalen einsteigen will.
Die folgenden Kronstädter Top-Geschäftsleute die wir in der „Capital“-Liste antreffen und die sich noch zu den ersten hundert reichsten Rumänen zählen können, sind: der „Immobilien-König“ jüdischer Abstammung Maor Zinger (125-128 Millionen Euro) der neuerdings auch „Colorom“ Zeiden und das dazugehörende Grundstück aufgekauft hat; der Geschäftsmann Mihai Miron (110 Millionen Euro) der durch den Verkauf seines Pharmabetriebs „Europharm“ bekannt geworden ist; und, als neuer Name, Cristian Teodorescu, der Inhaber von „SSIF Romintrade“ – ein 1995 gegründetes Investmentfonds.
Aber nicht nur Baulöwen und Börsenfachleute tauchen unter den reichen Kronstädtern auf. Marcel Butuza ist auch als Motorradfan bekannt, allerdings einer der auch u.a. eine eigene Speditionsfirma („Vectra“) besitzt. Nicolae Silviu Streju] ist neu im Top der Reichen (Platz 130) und verdankt dieses zum Teil eines Geschäftes das zukunftsweisend sein müsste: Recycling. Die nächsten zwei Namen sind den Kronstädtern geläufig weil „Gabi’s&Papa Reale“ und die Firmengruppe ICCO, also Gabriel Stan und C²lin Costan, seit Jahren nicht nur ihre Plätze behaupten können, sondern auch expandieren.
Ioan Olaru („Oligopol“ – ein durch Aufgliederung des Traktorenwerkes entstandenes Unternehmen das vor allem im Bereich Gaslieferung aktiv ist) und als Neuheit Dan Cămârzan („Kronvest“-Bautrust) teilen sich denselben Platz 228 mit einem Vermögen von je 29-31 Millionen Euro. Auch die Lebensmittel-Sparte ist in dieser Wertung durch zwei Namen vertreten: die Familie Tudor Neculoiu („Sergiana“) verdient, dank der Wurst-Spezialitäten, zwischen 19-23 Millionen Euro; die Familie Luca bringt es im selben Bereich auf 14 Millionen Euro. Eine der wenigen Frauen die in dieser Kronstädter Liste auftaucht, ist Antonia Ceposu, die mit ihrem Ehemann Dorinel die Firma „Metabras“ besitzt und damit rund 20 Millionen Euro. Platz 300 nimmt Paul Gon]ea ein – der vor allem als Geschäftsmann und weniger als Lokalpolitiker bekannt ist und der rund 14 Millionen Euro in seinen Bankkonten führen dürfte.
In der Liste der 500 reichsten Rumänen die „Adev²rul“ aufgestellt hat, taucht auf einem Platz unter den ersten 300 (258) der Präsident der Kronstädter Industrie- und Handelskammer und Inhaber der Firma „Forex“ (Holzverarbeitung) Nicolae }ucunel, auf. Sein Vermögen wird auf 32-30 Millionen Euro geschätzt. Andere Euro-Millionäre im unteren Teil der Liste sind: Tudor Com²niciu („Delaco“ – Milchverarbeitung), 11 Millionen Euro, sowie Costel Com²na und Iorgu Ganea, beide Mitinhaber der privaten Eisenbahngesellschaft RCCF mit je 9 bis 10 Millionen Euro.
Ralf Sudrigian
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