Ein gemeinsamer Versuch
26.03.09
Der Verein „Salvati centrul istoric al Brasovului“
Am 11. März unterzeichneten der Bürgermeister von Kronstadt/Brasov George Scripcaru, als Vertreter des Bürgermeisteramtes, der Kronstädter evangelische Stadtpfarrer Christian Plajer, als Vertreter der evangelischen Kirche A.B. in Kronstadt, und der Rechtsanwalt Iuliu Co{ule]u, als natürliche Person, die Gründungsakte des Vereins „Asocia]ia Salvati centrul istoric al Brasovului“ („Rettet das historische Stadtzentrum Kronstadts“). Damit wurde ersichtlich, dass möglichst schnell gemeinsam Schritte unternommen werden müssen, um der Innenstadt ihr von den zahlreichen mittelalterlichen Baudenkmälern und den Wehranlagen geprägtes Aussehen zu erhalten. Wie dieses so wichtige Vorhaben umgesetzt werden soll und wie die dafür notwendigen Mittel gefunden werden, darüber gibt die Vereinssatzung erste, allerdings allgemeine Informationen.
Der Verein, mit Sitz am Alten Marktplatz 18, definiert sich als selbstständige, regierungsunabhängige, apolitische und gemeinnützige Rechtsperson dessen Gründungsmitglieder gemeinsam durch materiellen Beitrag, durch ihre Kenntnisse und ihren Arbeitseinsatz sich für den Erhalt des historischen Stadtzentrums einsetzen. Dieses umfasst mehrere Ziele: ein schnelleres Eingreifen um das historische Stadtbild zu retten wobei Investoren und Organisationen herangezogen werden sollen die die Kosten der Gebäudesanierung tragen können; die Förderung von Programmen für Restaurierung und Pflege des historischen und kulturellen Erbes; die Gründung von Verbänden der Wohnungseigentümer in diesem Stadtteil als Partner der Restaurierungskampagne. Der allgemeine Lebensstandard im historischen Stadtteil soll verbessert werden, was auch Bedingungen für eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung voraussetzt. Dabei soll einheitlich vorgegangen werden, wobei das Kulturerbe und die Wahrung der geistigen Identität der verschiedenen Gemeinden berücksichtigt wird.
Aufgezählt werden die dafür notwendigen Vorhaben. Es geht dabei um die Bestandsaufnahme und Wartung der Bausubstanz von historischem, baulichem und städtebaulichem Wert, um eine entsprechende touristische Vermarktung. Es sollen nicht nur Gebäude gepflegt werden, sondern auch das spezifische Brauchtum wiederbelebt werden als Grundlage für eine lebensfähige Zukunft dieses Erbes. Die Kronstädter sollen über die Geschichte und die Kulturwerte ihrer Stadt besser informiert werden, wie auch über die Bedeutung die der Schutz und die Verwertung dieses Erbgutes hat. So wird auch die kulturelle Identität gestärkt, der Stolz aber auch das Vertrauen der Kronstädter. Um das geschichtliche und kulturelle Erbe besser kennenzulernen, zu pflegen und zu verwerten, sollen Ingenieure und Architekten angesprochen werden, Handwerker und Facharbeiter für Restaurierungsarbeiter ausgebildet , alte traditionelle Handwerke wiederbelebt werden. Neue Sanierungskonzepte sollen gegebenenfalls umgesetzt werden wofür auch Unterstützung aus dem Ausland in Betracht gezogen werden soll. Durch Tagungen, öffentliche Debatten, Studienreisen, Begegnungen mit Vertretern anderer Städte und Regionen die erfolgreichen Denkmalschutz betreiben, soll ein Informations- und Erfahrungsaustausch stattfinden, Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Angestrebt wird die Zusammenarbeit und Partnerschaft mit anderen Organisationen aus dem In- und Ausland mit ähnlicher Zielsetzung. Denkmalgeschützte Objekte können eine neue Nutzung erhalten und dafür angepasst werden, wenn dabei nicht ihre historische und bauliche Eigentümlichkeit zu leiden hat.
Das Vermögen des Vereins besteht aus beweglichen und fixen Mitteln, aus von den Mitgliedern bereit gestellten Summen, aus Spenden und Schenkungen, aus Subventionen und dem Erlös von wissenschaftlichen, sozialen, kulturellen, sportlichen und gemeinnützigen Veranstaltungen.
Die Einschreibegebühr beträgt 4000 Lei für Rechtspersonen und 400 Lei für natürliche Personen; der Mitgliedsbeitrag wurde auf einen Jahresbeitrag von 5000 Lei (Rechtspersonen) bzw. 50 Lei (natürliche Personen) festgesetzt. Der Beitritt als Vereinsmitglied steht all jenen frei, die dafür einen Antrag stellen und sich mit den Zielen des Vereins einverstanden erklären.
Ralf Sudrigian
Foto 1:
Stadtpfarrer Christian Plajer (rechts) und Bürgermeister George Scripcaru (links) bei der Unterzeichnung der Vereins-Gründungsakten im Kronstädter Bürgermeisteramt.
Foto: Ralf Sudrigian
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
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E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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