Bisher einzigartige Kultureinrichtung landesweit
19.04.24
Das Museum für Sport- und Bergtourismus öffnete seine Tore in Kronstadt
Es ist eine bisherige einzigartige Einrichtung landesweit, das Museum für Sport und Bergtourismus das am 22. März 2024 seine Tore in Kronstadt, in einem ebenfalls historischen Bau eröffnet worden ist. An der Festlichkeit beteiligten sich als Gäste der ehemalige Vorsitzende des Kronstädter Kreisrates Adrian Vestea, zur Zeit Minister für Entwicklung und lokale Entwicklung, der ehemalige Spitzensportler und Olympiasieger, Mihai Covaliu, Vorsitzender des Rumänischen Olympischen Komitees, ehemalige und aktuelle Sportler, Spender, Mitarbeiter die von den Direktor des Kronstädter Geschichtsmuseums Dr. Nicolae Pepene begrüßt wurden, denen er auch den Dank für ihr Mitwirken und Unterstützung bei der Einrichtung dieser neuen Kulturinstitution aussprach. Eingerichtet nach neuesten Gesichtspunkten mit historischen Exponaten, Archivfilmen und Fotomaterial, Sprechanlage, LED Belichtung stehen sämtliche Exponate in Glasvitrinen und dem entsprechenden Licht das den Besuchern beste Sicht und Information bietet. Die neue Institution die sich in dem Gebäude des ehemaligen Kronstädter Eislaufvereins befindet, wurde als Zweigstelle des Kronstädter Geschichtsmuseums des Kreises, dessen Direktor der Historiker Dr. Nicolae Pepene ist, der Herz und Seele dieser Initiative ist, der sich der Investition und dem Konzept widmete. Mit der finanziellen Unterstützung des Kreisrates konnte die Überholung des Gebäudes das sich unter der Burgpromenade befindet, in den Jahren 1894/1895 nach einem Projekt des Architekten Paul Brang errichtet worden ist, nun restauriert , die Einrichtung getragen werden. Dieses auch Dank der beiden Ehrengäste die Kronstädter Wurzeln haben, und leitende Ämter von Institutionen haben die die Verwirklichung diese Projektes befürwortet haben.
Wohl gibt es in Museen des Landes Bezugnahmen auch auf die Entwicklung des Sportes in jeweiligen Gebiet, doch das in der Stadt unter Zinne eröffnete Museum ist nur diesem Bereich gewidmet da hier und in Südsiebenbürgen sportliche Betätigungen schon Mitte des 19. Jahrhundert verzeichnet wurden, alle Sportarten sich in den späteren Jahrzehnten da entwickelten sei es Athletik, Turnen, die Ballsportarten, Wintersport, Bergtourismus.
Das Turnen datiert in Kronstadt vom 8.März 1847, als im großen Hörsaal des Gymnasiums unter Leitung von Theodor Kühlbrandt der aus Neumünster stammte, von mehr als 100 Schülern geturnt wurde. Kurze Zeit darauf wohnte Stephan Ludwig Roth solchen Übungen bei. Ein Jahr später wurde Kühlbrandt als Turnlehrer angestellt. Im Winter wurde im großen Auditorium, im Sommer in der Weberbastei oder dem unter der Burgpromenade befindlichen Stadtgarten geturnt. 1852 wurde die Turnhalle beim Waisenhausgässer Tor fertig, ein Jahr später der Turnschulgarten. In den 60er Jahren wurde Turnen verpflichtend an den Schulen. Nach dem Tod von Theodor Kühlbrandt 1868, folgten als Turnlehrer Albert Rheindt, der Sohn Kühlbrandts, Heinrich von Greißing, an der Mädchenschule waren es Helen K., Leontine Scherg, Lilli Arzt. 1862 wurde der Kronstädter Sächsische Turnverein mit 290 Mitgliedern, und 46 Zöglingen gegründet. Ab 1897 gab es dann auch eine Mädchen und Frauenabteilung an diesem. Beim Bau neuer Schulen auch im Burzenland wurden Turnsäle errichtet. Anläßlich Enthüllung des Honterusdenkmals, wurde am 20. August 1898, in Kronstadt auch ein Volksturnfest veranstaltet.
Der 29. März 1894 wird als Geburtsurkunde des Gebäudes des Eislaufvereins bezeichnet, als die Generalversammlung diesen Beschluß faßte. Anfang 1896 wurden die Stadtbewohner eingeladen das Gebäude zu besichtigen neben dem auch ein Eislaufplatz eingerichtet worden war. 1903 wurden dann auch zwei Tennisplätze da gestaltet.
Das Museum ist auf drei Sektionen gegliedert. Die erste reicht von 1850 bis nach dem Ersten Weltkrieg 1918. Auf einige der stattgefundenen Entwicklungen dieser Jahre nahmen wir Bezug, wobei nicht zu übersehen ist, daß sogar der damalige Bürgermeister von Kronstadt, Franz Hiemesch 1904 an der Turnprüfung der Schüler sein Interesse zeigte und dabei anwesend war. Einsicht in das sportliche Geschehen bot auch die 1862 erschienene Zeitung „Die Turnglocke“. Durch Abbildungen und Exponate wird man in den Wintersport eingeführt wobei 1873 der erste Skiwettbewerb in Siebenbürgen auf der Postwiese und in der Schulerau ausgetragen worden ist. Zehn Teilnehmer beteiligten sich daran, die ersten Plätze wurden von Kurt Seewaldt, Willi Vogt, Emil von Bömches belegt. Zu sehen sind in den Vitrinen erste Skiausrüstungen, Eislaufschuhe aus Holz, später aus Metall und deren weitere Entwicklung. Diesbezügliche materielle Spenden stammen von Dumitru Sulic², Wolfgang Wittstock hat einen Tennisschläger geboten der zu den ersten diesbezüglichen Ausrüstungen gehört und in einer Vitrine zu sehen ist. In den ersten Jahren der Existenz des Gebäudes wurden auch Ausstellungen da organisiert. Die erste Schau wurde 1905 von der Sebastian-Hann-Gesellschaft veranstaltet. 1912 wurde da einen Insektenausstellung, 1938 eine Gemäldeausstellung gezeigt die großes Interesse bei den Besuchern fanden.
Die Zwischenkriegszeit (1918 – 1939) ist vor allem dem Wintersport gewidmet der in der Schulerau und am Schuler betrieben wurden. Ansichten mit Angehörigen der Königsfamilie die sich den sportlichen Aktivitäten gewidmet haben, der vorgenommenen Ausbildungen von Gebirgsjägereinheiten, dem Radsport wobei auch zwei Velozipede ausgestellt sind, den ersten Athletikwettbewerben sind aufschlußreich. Die Jahre zwischen 1946 – 1989 sind als dritte Sektion dem „Volkssport“ gewidmet, und sind besonderes ansprechend für die Angehörigen der Generation die in den kommunistischen Jahren verschiede Sportarten betrieben haben oder als Amateure implizierten. Dieser Zeitperiode wurde noch Ausstellungen in letzten Jahren wie 1964, 2016, 2021, 2022 gewidmet. Das Gebäude ist 2017 in die Verwaltung des Geschichtsmuseums des Kreises übergegangen.
Kronstadt ist auch die erste Stadt des Landes wo 1951 die Olympische Flamme anläßlich der Weltuniversiade der Winterspiele die da stattgefunden hat, diese während der Austragung da gebrannt hat. Mihai Bâra belegte einen ersten Platz, Dumitru Sulica den dritten. Spitzensportler in allen Bereichen, Sportclubs werden vorgestellt. Erinnert sei an Ion Tiriac, Günther Bosch, Nicolae Chicomban, Marius Lacatus, Gheorghe Ferariu, Maria Scheipp, Gabriel Kicsid, Reka Lazar, Diplome die diese erzielt haben sind ausgestellt, an weitere Spender wie Mariana Filipescu, Constantin Serea, Gheorghe Gârnita.Nicht zu vergessen einige Namen die sich dem Bergtourismus gewidmet haben: Carl Lehmann, Walter Gutt, Valentin Garner, Norbert Hiemesch, Mirchea Noaghiu, Aristide Stavros.
Das Museum kann täglich außer montags zwischen 12 bis 20 Uhr besucht werden, montags ist es geschlossen. Dieses erfüllt auch einen wichtigen didaktischen Zweck, Schülergruppen können da auch mit diesem Bereich des Sport und Bergtourismus vertraut werden, ihre geschichtlichen Kenntnisse erweitern. Im ersten Stock verfügt das Museum über einen modern ausgestatteten Konferenzsaal, im dritten Stock befinden sich die Büroräume.
Das Museum konnte heuer im Zeichen auch mehrerer besonderer Jubiläen geöffnet werden: einhundert Jahre seit dem die erste olympische Medaille für Rumänien erzielt wurde, 110 Jahre seit der Gründung des Rumänischen Olympischen Komitees, 130 Jahre seit dem Bestehen des Gebäudes des Kronstädter Eislaufvereins.Ein Besuch des neuen Museums zeigt,daß dieses einen weiteren Anziehungspunkt in der Stadt darstellt, und im April noch unentgeltlich besucht werden kann.
Dieter Drotleff
Das kürzlich in Kronstadt eröffnete Sport- und Bergtourismus-Museum ist schon zu einem großen Anziehungspunkt für Besucher geworden. Dieses befindet sich in der oberen Burggasse und kann bis Monatsende noch unentgeltlich besucht werden.
Foto: der Verfasser.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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