Eine selten gewordene Einstellung
07.05.09
Kleines Jubiläum und Premiere bei der Apollonia-Hirscher-Preisverleihung
Preisverleihungen, Ehrungen und die dabei gehaltene Reden oder Ansprachen, auch die Form des ausgesprochenen Dankes, bringen oft Einstellungen in den Vordergrund welche im Alltag untergehen. Es wird wohl dabei bleiben, dass selbst die genausten Ausführungen immer noch Platz für wenig, oder weniger bekannte Facetten von Personen lassen. So auch bei der Festveranstaltung anlässlich der zehnten Verleihung des Apollonia- Hirscher- Preises für das Jahr 2008.
Die Preisträger sind das Ehepaar Sara und Eugen Bruss, zwei Personen auf welche die Definition der Initiatoren des Preises fast maßgeschneidert anmutet. Diese wurde auch in der vom Vorsitzenden des Kronstädter Kreisforums Wolfgang Wittstock vorgetragenen Laudatio betont (die vollständige Laudatio können Sie auf Seite 3 lesen). Dabei sei noch einmal unterstrichen, wie treffend die Bezeichnung „oft stille“ das Wirken der Preisträger beschreibt. Denn „still“ und selbstlos war und ist das Wirken des Ehepaares Bruss. Eben auf diese Lebenseinstellung wies in seiner Ansprache auch Stadtpfarrer Christian Plajer hin. Aufrufe zu Hilfsaktionen sind auch zur Mode geworden; Spendenaufrufe finden wir fast überall in unserem Umfeld; doch selber Hand anlegen, auf seine Freizeit zu verzichten ohne dafür gleich Lobeshymnen zu erwarten, das ist etwas ganz anderes. Genau diese Einstellung, diese Haltung, ist selten geworden, das wäre der Kern der Ansprache von Stadtpfarrer Christian Plajer, der die Bescheidenheit der Preisträger als Beispiel gab. Ebenso auch die Art und Weise, wie sich Sara und Eugen Bruss gegenseitig ergänzen und Verständnis füreinander zeigen.
Und diese war auch in den Worten des Ehepaares zu spüren, als sich beide für die Ehrung bedankten und in recht amüsanter Weise über ihre Tätigkeiten berichteten. Sara Bruss, erzählte lächelnd von der größten Sorge welche sie hatte, als die zubereiteten Gerichte über die „Küche auf Rädern“ ausgetragen wurde: „Damals waren die Straßen anders als heute und wir fragten uns oft, wenn wir losfuhren, ob wir mit dem ganzen Inhalt ankommen oder nur noch mit der Hälfte!“ Doch über die Schwierigkeiten jener Jahre, als viele der ausgetragenen Hilfen aus Spenden aus dem Ausland stammten, kann sie heute nur noch lachen.
Ebenso locker klingen auch die Erinnerungen von Eugen Bruss über seinen Einsatz bei den Reparaturarbeiten in der Schwarzen Kirche. Nicht die langen Tage, als nach der Arbeit im Werk noch viele Stunden für die Verschallung der Inneneinrichtung der Kirche benötigt wurden, sondern die Einzelheiten der Beschaffung von Holz und Wellkarton sind in Erinnerung geblieben. Denn diese wurden damals eher „beschafft“, und waren, ohne persönlichen „Beziehungen“ und „Bekannten“ gar nicht erreichbar. Eben diesen misst auch heute noch Eugen Bruss einen hohen Stellenwert bei und ist ihnen für ihre Hilfe dankbar.
Hans Butmaloiu
Hier "Laudatio"...
Bei der zehnten Verleihung des Apollonia Hirscher-Preises wurde das Ehepaar Sara und Eugen Bruss ausgezeichnet. Den ersten Glückwunsch erhielt das Ehepaar von Wolfgang Wittstock (Mitte) gleich nach Überreichung der Plakette, im vollbesetzten Festsaal des Forums.Fotos Hans Butmaloiu
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