Finanzierungen für Seligstadt und Großschenk
29.07.21
Projekte zur Restaurierung dieser zwei Kirchenburgen gestartet
Vermittels des Operationellen Regionalprogramms 2014 – 2020 werden weitere zwei Kirchenburgen aus dem Fogarascher Gebiet, die von Seligstadt und die von Großschenk, restauriert. Es handelt sich in den Projekten dabei um Reparaturen, Konservierungen und Einbeziehung in touristische Trassen da auch diese, wie die anderen Kirchenburgen Siebenbürgens, einen immer größeren Anziehungspunkt darstellen. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde die Aufnahme der Arbeiten an der evangelischen Kirche A.B. von Seligstadt angekündigt, einer Diasporagemeinde die zum Fogarascher evangelischen Gemeindeverband zugehörig ist. Insgesamt sind dafür 1,336 Millionen Lei vorgesehen. Von der Summe müssen 1,271 Millionen Lei nicht zurück erstattet werden, der Rest bedeutet den Eigenbeitrag. Pfarrer Dr. Johannes Klein äußerte seinen Dank an alle Faktoren die ihr Interesse an diesem Projekt zeigten und es unterstützten. Die Saalkirche hat im Laufe der Jahrhunderte auch mehrere bauliche Veränderungen erfahren, die Ringmauer die diese schützte wurde im 19. Jahrhundert abgetragen. Bei den Arbeiten soll die Feuchtigkeit aus den Wänden beseitigt werden, der Kirchenbau soll konsolidiert werden, voraussichtlich wird ein neuer Fußboden gelegt, andere Reparaturen sind vorgesehen. Auch muss der Kirchenraum ausgemalt werden. Das Projekt wurde noch 2014 ausgearbeitet und 2016 eingegeben. Auch hat es lange gedauert bis die Auswahl für die Finanzierung stattgefunden hat. Große Probleme kommen auf auch wegen des erforderlichen Feuerschutzes der gesichert werden muss. Es benötigt ein umfassendes Wasserreservoire, zwei Wasserpumpen, da bis zum Eintreffen der Feuerwehr von Fogarasch es etwa zwei Stunden benötigt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft ist in der Schenkung eines Besitztums durch König Andreas II. im Jahr 1206 an Johannes Latinus vermerkt. Der deutsche Name Seligstadt wird erst 1355 vermerkt. Nach Jahrhunderten ist Seligstadt durch die Einrichtung des Jugendbegegnungszentrums im Pfarrhaus, der viele da stattfindenden Veranstaltungen, der Einrichtung des Heimatmuseums Erich Lukas, zu neuem Leben erwacht.
Gleich sind die eingeleiteten Schritte auch bezüglich der Kirchenburg und der evangelischen Kirche A.B. von Großschenk verlaufen. Das Projekt für deren Restaurierungsarbeiten beträgt 2,775 Millionen Lei, von denen 2,643 Millionen Lei nicht zurück erstattet werden müssen. Auch da sollen Restaurierungs- und Konsolidierungsarbeiten vorgenommen werden, wie bei der Pressekonferenz, die das stattgefunden hat, angekündigt wurde. Unterstützt werden die Projekte vom Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien wobei ein aufmerksames Auge ständig Pfarrer Michael Reger aus Kerz und die Kuratorin der Kirchengemeinde haben werden. Architekt Emil Crisan seitens des Landeskonsistoriums betonte, dass die Arbeiten die von der zuständigen Firma Taco Impex vorgenommen werden, die Baustruktur der beiden Gotteshäuser absichern, aber dass dabei keine baulichen Änderungen oder Eingriffe stattfinden.
Anlässlich eines Rechtsstreits zwischen Vertretern der Hermannstädter Provinz und Renerdus de Chenk im Jahre 1329 wird auch die erste urkundliche Benennung der Ortschaft erwähnt. In der Vormachtstellung zwischen Großschenk und Agnetheln siegte schließlich die Gemeinde und wurde zum Schenker Stuhl erhoben da diese eine größere Seelenanzahl verzeichnete. Gewidmet ist die Kirche der Jungfrau Maria; sie ist immer wieder Anziehungspunkt zahlreicher in- und ausländischer Touristen besonders wegen des Altars.
Nach den bisher eingeleiteten Restaurierungen an den Kirchen von Wolkendorf bzw. dem Kirchturm von Zeiden, folgen nun jene an den Kirchen von Seligstadt und Großschenk – alle gelegen im Kronstädter Kreisgebiet. Weitere derartige Vorhaben könnten folgen und somit auch den Tourismus fördern. Dazu trägt wesentlich auch die sanfte Hügellandschaft bei in der sich Seligstadt und Großschenk befinden und wo seit Jahrhunderten Landwirtschaft und Viehzucht betrieben wird.
Dieter Drotleff
Eine der dringendsten Reparaturen an der Kirche von Großschenk ist die des Daches um den Innenraum zu sichern. Foto: der Verfasser.
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
01.11.24
Interview mit Edith Schlandt anlässlich ihres 80 jährigen Geburtstags
[mehr...]
25.10.24
Abschluss der Restaurierungsaktion im Rahmen der Vortragsreihe „Kulturerbe hautnah“ öffentlich vorgestellt
[mehr...]