Frohes Fest!
19.12.19
Weihnachtsmarkt mit Riesen-Nussknackern
31 Meter hoch und 71 Jahre alt ist die Weihnachtstanne die in diesem Jahr den zum Weihnachtsmarkt umgestalteten Marktplatz dominiert. Sie kommt aus einem Wald im Tömösch-Tal der Kronstädter lokalen Forstregie und kostet die Stadt 30.500 Lei (ohne MwSt, samt Transport, Aufstellen und Schmücken). Radikalere Umweltschützer bedauern ihr Abfällen als ein vermeidbares Opfer und hätten wohl eher eine künstliche Tanne oder ein nicht so prächtiges Exemplar bevorzugt. Andere wieder könnten meinen, dass dieser Tanne als Weihnachtsbaum der Stadt die größte Ehre zukommt, indem sie Kronstädter und Touristen erfreut und für die Weihnachtsbotschaft steht. Für die Stadtverwaltung ist es eine Image-Sache. Im Vorjahr wurde zunächst die ausgewählte dünnere und nicht so perfekte Tanne belächelt. Sie war ebenfalls von der Kronstädter Forstregie, damals anscheinend kostenlos zur Verfügung gestellt worden, musste aber ausgestopft und ausgebessert werden um nicht weiter als Zielobjekt der Nörgler zu dienen.
Um die Tanne sammeln sich die Weihnachtshäuser, diesmal nicht so eintönig wie in anderen Jahren, weil auch der Weihnachtsmann selber sein Haus bezieht und in einem Briefkasten auf die schriftlichen Wünsche der Kinder wartet. Das Angebot ist divers: von Weihnachtsschmuck und Handarbeit bis Gebäck und Wurst und Speck. Glühwein zu 5 Lei ist am beliebtesten unter den Getränken; aber hinzu kommt auch Glühschnaps und, außer Kaffee und Tee auch, als Premiere, heißer Apfelsaft. Riesige Holzsoldaten, bekannt als Nussknacker-Figuren, stehen vor dem Tor und bewachen den Weihnachtsmarkt oder säumen den Weg dahin in der Purzengasse. Es ist zum ersten Mal, dass in so großer Zahl und so auffälliger Art diese aus dem Erzgebirge kommende traditionelle Weihnachtsdekoration in Kronstadt Einzug hält.Die Weihnachtskrippe fehlt, wie auch das Häuschen vom Romanima-Verein aus dem mit Kronstadt befreundeten Nürnberg.
Plastikbesteck und -geschirr ist am Kronstädter Weihnachtsmarkt nicht mehr zu sehen - ein begrüßenswerter Öko-Trend. Die Tanne wird wahrscheinlich nach Neujahr, wenn der Weihnachtsmarkt abgeräumt wird, als Brennholz-Schenkung an bedürftige Familien gespendet.
Der Kronstädter Weihnachtsmarkt, einfacher und wohl preismäßig auch günstiger als seine viel bekannteren Varianten aus Nürnberg oder Hermannstadt, behauptet sich, trotz Kommerz und etwas Kitsch, als ein weihnachtliches Zeichen das man auch in der Stadt am Fuße der Zinne nicht vermissen möchte.
Ralf Sudrigian
Überdimensionale Nussknacker-Figuren flankieren den Eingang zum Weihnachtsmarkt. Foto: der Verfasser
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