Geistliche Betreuung steht im Vordergrund
07.03.19
Kronstädter Evangelische Kirchenbezirk A.B. ist weiterhin führend in der Zahl der Gemeindeglieder
Der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien gehören bekanntlich fünf Kirchenbezirke an, die wiederum die jeweiligen eigenständigen und Diasporagemeinden umfassen. Der Kronstädter Kirchenbezirk ist weiterhin mit seinen 4261 Gemeindegliedern am Jahresende 2018, diesbezüglich führend vor den anderen vier Bezirken. Diesem sind auch die Diasporagemeinden aus der Walachei, der Moldau und der Dobrudscha zugehörig. Diesem steht weiterhin als Dechant Dr. Daniel Zikeli, Stadtpfarrer von Bukarest, und Ortwin Hellmann als Kurator vor. Dieser genehmigte uns so wie auch in vorangegangenen Jahren den Kirchengliedern und unseren Lesern einen Überblick bezüglich der Evidenz am 31. Dezember 2018 der Kirchenglieder, der Kirchengemeinden, der Pfarrer die diese betreuen, neuer Kuratoren die gewählt worden sind, zu bieten. An zweiter Stelle befindet sich der Hermannstädter Kirchenbezirk , der rund 3000 Gemeindeglieder zählt, die in 56 Gemeinden leben. Pfarrer Hans-Georg Junesch ist Dechant, Kurator ist Andreas Huber. Zu dem Kirchenbezirk Schäßburg zählen 2300 Gemeindeglieder, die in 86 Gemeinden ihren Wohnsitz haben. Zu diesem gehören auch Sächsisch Regen, das Umfeld von Bistritz und auch Gemeinden aus der Bukowina. Dechant ist der Schäßburger Stadtpfarrer Bruno Fröhlich, Kurator ist Adolf Hügel. Rund 1500 Glieder umfasst der Kirchenbezirk Mediasch, die in 46 Gemeinden verstreut sind. Das Amt des Bezirksdechanten ist vakant und wird von Pfarrer Ulf Ziegler ausgeübt. Als Kurator steht ihm Wilhelm Untch zur Seite. Ebenfalls rund 1500 Mitglieder, die in 47 Kirchengemeinden verteilt sind, umfasst der Kirchenbezirk Mühlbach. Dechant des Kirchenbezirkes ist Pfarrer Wolfgang Wünsch, Kurator Prof. Karl Broos. Die Evangelische Kirche stand im Jahre 2017 im Zeichen der 500 Jahre seit der Reformation. Die Feier wurde anlässlich des Kirchentages in Kronstadt begangen.
Im Vorjahr wurde der Auftakt mit einer Sondertagung und einem Festgottesdienst in Bukarest zu den 100 Jahren Evangelische Kirche in Rumänien gegeben, die sich nach der Vereinigung Rumäniens von 1918 bis 1921 zur neugegründeten Evangelischen Landeskirche durch den Zusammenschluss aller lutherischen Gemeinschaften aus dem neuen Staatsgebilde bildete und ihre Blütezeit erlebte. Organisatoren der Auftaktveranstaltung war die Evangelische Kirche in Rumänien in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum Östliches Europa aus Potsdam. Bis 2021 werden in den verschiedenen Siedlungsgebieten Veranstaltungen stattfinden, die diesem Jubiläum gewidmet werden.
In ihrer hundertjährigen Geschichte hat die Kirche verschiedene unterschiedliche Etappen durchschreiten müssen. Nach den nationalsozialistischen Einflüssen vor dem Zweiten Weltkrieg folgten die Jahre des Kommunismus, in denen Bischof Friedrich Müller-Langenthal (1945 - 1969) und anschließend Bischof Albert Klein (1969 – 1990)
eine besondere Rolle in der Beibehaltung der Strukturen erfüllt haben. Bis 1989 zählte die Evangelische Kirche 100.000 Gemeindeglieder. Nach 1970 setzte schon die Aussiedlung ein, massiv geschah das aber ab 1990 mit der Öffnung der Grenzen. Heute zählt die Evangelische Kirche A.B. noch rund 14.000 Kirchenglieder. Bischof D. Dr. Christoph Klein (1990 – 2010) und ab dem 27. November 2010 Bischof Reinhart Guib, haben sich vor allem für die geistliche Betreuung der Gemeindeglieder, der diakonischen Hilfeleistungen, die Bewahrung des kirchlichen Kunst-, Kultur- und Archivguts eingesetzt. Die Gründung von sozialen Einrichtungen wie das-Carl-Wolff- Heim in Hermannstadt, das Altenheim in Schweischer, die Arche Noah Heltau, das Altenheim Blumenau in Kronstadt, das Lukas Spital in Lasseln, das Altenheim Hetzeldorf und das von Scholten, um nur einige zu nennen, haben das Vertrauen der allein Gebliebenen, der in Not geratenen, gestärkt.
Der Einsatz für den Erhalt der Gotteshäuser – leider kam es auch zu den traurigen Vorfällen des teilweisen Einsturzes in Rothbach und Radeln -, durch die über die Entwicklungsagentur Zentrum von Karlsburg erhaltenen Finanzierungen für die Restaurierung einiger dieser Baudenkmäler, die Aufnahme in ausländische Restaurierungsprojekte, die kirchlichen Einrichtungen und Institutionen wie die Evangelische Akademie Siebenbürgen, die Evangelisch-Theologische Fakultät der Uni Hermannstadt, das Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch sind angetan, Optimismus aufzubringen. Auch die Zweitmitgliedschaft, die Unterstützung seitens der Heimatortsgemeinschaften in Deutschland für die Heimatgemeinden, das Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ sind ansprechende Fakten und Initiativen.
Kronstädter Kirchenbezirk
Zahlenmäßig bezüglich der Kirchenglieder aber auch flächenmäßig liegt der Kronstädter Kirchenbezirk an erster Stelle innerhalb der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien im Vergleich zu den weiteren vier Kirchenbezirken. Insegsamt umfasste dieser am Jahresende 2018 4261 Kirchenglieder. Am Ende des Jahres 2017 waren es noch 4366 Seelen. Auch was die geographische Fläche betrifft, ist dieser sehr umfangreich und umfasst das Burzenland, die Repser Diaspora, den Gemeindeverband Fogarasch und das Altreich zu dem Kirchengemeinden auch aus der Walachei, der Moldau und Dobrudscha gehören. Die insgesamt 46 Kirchengemeinden- als eigenständige oder Diasporagemeinden eingestuft -, werden von 10 PfarrerInnen betreut, denen Pfarrer i.R. Christian Reich und Vikarin Katharina Ende aus Deutschland im Vorjahr da zeitweilig zur Seite standen, wie auch Vikar Danielis Marel, der dem Pfarramt Rosenau zugeteilt ist und der in der Repser Diaspora geistlichen Beistand leistet.
Zum Zusammenhalt des gemeinschaftlichen Lebens tragen die verschiedenen Veranstaltungen wie Gemeindefeste beispielsweise in der Honterusgemeinde, das Bartholomäusfest, das Fogarascher Gemeindefest, Heimattreffen, die verschiedenen Angebote wie Frauenarbeit, Chorproben, Handarbeitskreise, Seniorennachmittage u.a. bei. Desgleichen die Gemeindebriefe „Lebensräume in der Honterusgemeinde“ bzw. „Ein-Blick“ für Rosenau und Honigberg, der von der Honterusgemeinde veröffentlichte Kirchenkalender. Unsere Wochenschrift veröffentlicht jeden Donnerstag die Planung der Gottesdienst nach den Mitteilungen des Kirchenbezirkes. Die Kuratoren und Presbyter sind bemüht die weltlichen Probleme in den Gemeinden zu lösen, die Kontakte zu den jeweiligen Heimatortsgemeinschaften zu fördern.
Bezüglich der Seelenzahlen in den Kirchengemeinden die per gesamten Kirchenbezirk im Vergleich zu 2014 wieder etwas gesunken sind, gibt es doch auch Ortschaften wo diese 2018 angestiegen sind. Die folgende Evidenz vom Jahresende 2018, die uns Bezirksanwalt Manfred Copony zur Verfügung stellte, ist sicher aufschlussreich, wobei in Klammer auch die jeweilige Zahl vom Jahresende 2017 in Erinnerung gebracht wird.
A. Burzenland
Die größte Kirchengemeinde im Burzenland und die zweitgrößte nach Bukarest im Kronstädter Kirchenbezirk ist die Honterusgemeinde mit 927 Seelen. Ende 2017 waren es 930. Betreut wird die eigenständige Kirchengemeinde von Stadtpfarrer Christian Plajer und Pfarrerin Adriana Florea. Seelsorgerisch sind sie auch für die eigenständige Gemeinde Nußbach mit 103 (101) Kirchengliedern zuständig. Die beiden eigenständigen Kirchengemeinden Honigberg mit 127 (127) und Rosenau mit 135 (142) Seelen werden von Pfarrer Kurt Boltres betreut. Altdechant Klaus Daniel, Pfarrer i.R., erfreut sich großer Beliebtheit in der eigenständigen Kirchengemeinde Bartholomä, die 176 Seelen (176) zählt und die geistlichen Handlungen vollzieht. Pfarrer Dr. Peter Klein sichert die geistliche Betreuung der eigenständigen Gemeinde Petersberg mit 94 Seelen (100), der ebenfalls eigenständigen Gemeinde Tartlau mit 103 Seelen (101) und der Diasporagemeinde Brenndorf mit 41 Seelen (42). Hier ist die Kuratorenstelle noch vakant. Ebenfalls zwei eigenständige und eine Diasporagemeinde betreut Pfarrer Uwe Seidner. Dieses sind die eigenständigen Gemeinden Wolkendorf mit 118 Seelen (121) und Neustadt mit 110 Seelen (108) und die Diasporagemeinde Weidenbach mit 60 Seelen (61). Die drittgrößte Kirchengemeinde des Kirchenbezirkes, Zeiden mit 382 Seelen (390) und die eigenständige Gemeinde Heldsdorf mit 139 Seelen (138) sind Pfarrer Andreas Hartig unterstellt. Im Burzenland gibt es noch die weiteren zwei Diasporagemeinden Marienburg mit 19 (19) und Rotbach mit 11 (11) Seelen die durch Vertretungen seelsorgerisch betreut werden. Insgesamt zählte das Burzenland am Jahresende 2545 Seelen. Ende 2017 waren es 2567.
B. Repser Diaspora
Das Repser Gebiet umfasst insgesamt 15 Kirchengemeinden, die alle wegen der geringen Seelenzahl als Diasporagemeinden eingestuft worden sind. Betreut werden diese durch Vertretungen von Pfarrern oder Vikaren, die vom Kirchenbezirk entsendet werden. Pfarrer Kurt Boltres und Vikar Danielis Marele sichern den Großteil der geistlichen Handlungen. Laut der uns zu Verfügung gestellten Evidenz sind folgende Seelenzahlen am 31. Dezember 2018 verzeichnet worden: Reps 31 (31), Streitfort 1 (6), Galt 22 (21), Deutsch-Tekes 12 (10), Schweischer 6 (9), Radeln 24 (42), Bodendorf 6 (5), Meschendorf 1 (6), Deutschkreuz 6 (6), Draas 3 (3), Hamruden 31 (30), Katzendorf 2 (2), Stein 2 (9), Deutsch-Weißkirch 115, davon 87 mit Sonderstatus (113), Meeburg 5 (5). Insgesamt sind in der Repser Diaspora 267 Seelen (298) registriert. In Radeln ist Katharina Fritsch nun Ansprechperson.
C. Gemeindeverband Fogarasch
Neun Kirchengemeinden aus dem Umfeld von Fogarasch bilden den Gemeindeverband Fogarasch, die vom Pfarrer Dr. Johannes Klein seelsorgerisch betreut werden. Nur Fogarasch ist als eigenständige Gemeinde mit 239 (281) eingestuft. Die anderen acht haben alle den Status als Diasporagemeinden: Schirkanyen 22 (22), Bekokten 10 (10), Scharosch 28 (28), Seligstadt 5 (5), Rohrbach 14 (14), Leblang 27 (26), Seiburg 51 (53), Felmern 11 (11). Der Gemeindeverband Fogarasch zählte am Jahresende 2018 407 Seelen. Ein Jahr davor waren es noch 450. In Bekokten ist die Stelle des Kurators/Ansprechperson vakant.
D. Altreich
Die größte Kirchengemeinde des Kronstädter Evangelischen Kirchenbezirkes stellt die von Bukarest mit 958 Seele (961) dar, und ist auch die einzige eigenständige Gemeinde aus dem Gebiet. Zum Altreich gehören weitere sechs Diasporagemeinden, die aber auch in der Moldau und der Dobrudscha liegen: Ploiesti 25 (26), Câmpina 7 (4), Pitesti 7 (7), Braila 11 (11), Konstanza 15 (25), Jassy 19 (17). Die insgesamt 1042 (1051) Seelen dieser Kirchengemeinden werden von dem Bukarester Stadtpfarrer und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirkes Dr. Daniel Zikeli und Pfarrer Andrei Pinte betreut.
Das Jahr 2019 steht unter der Losung „Suche den Frieden und jage ihm nach“ die besonderes zutreffend für eine Zeit der zahlreichen Spannungen und Konflikte weltweit ist. Die Praxis der Losungen für das jeweilige neue Kalenderjahr stammt aus dem Jahre 1728. Heuer sind mehrere politische Ereignisse, die das Ansehen Rumäniens prägen: Die 2019 übernommene sechs Monate dauernde Präsidentschaft über die Europäische Kommission, die im Mai stattfindenden Wahlen für das Europaparlament, des Besuch von Papst Franziskus am Maiende und Junianfang und die Wahl des Staatspräsidenten im Spätherbst. Möge dass endlich die Vernunft siegt, damit das Land ein neues Bild erhält, sich des besseren Ansehens erfreut.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
25.10.24
Abschluss der Restaurierungsaktion im Rahmen der Vortragsreihe „Kulturerbe hautnah“ öffentlich vorgestellt
[mehr...]
25.10.24
Zum Band von Alfred Schadt: Zwischen Heimat und Zuhause. Betrachtungen eines Ausgewanderten
[mehr...]
25.10.24
Marienburg im Burzenland hat seit Kurzem ein amtlich bestätigtes Ortswappen/Von Wolfgang Wittstock
[mehr...]