Georg Dehio-Kulturpreis 2019
24.10.19
Laudatio anlässlich der Verleihung des Georg Dehio-Förderpreises an Ingeborg Acker und das Vokal- und Instrumentalensemble „Canzonetta“ am 26. September 2019 in der Staatsbibliothek zu Berlin
von Thomas Sindilariu
Der Georg Dehio Preis ist der zentrale Kulturpreis, der in der Bundesrepublik Deutschland übergreifend für alle Gebiete des östlichen Europas, die von deutschem Kulturerbe mitgeprägt wurden – vom Baltikum bis an die Adria – vergeben wird. Der Preis wird seit 2003 vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im jährlichen Wechsel als Georg Dehio-Kulturpreis und als Georg Dehio-Buchpreis an Personen, Institutionen und Initiativen vergeben, die herausragende Leistungen hinsichtlich der Traditionen und der Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa erbracht haben. Bis 1999 vergab ihn die Künstler-Gilde e.V. Esslingen, ein Zusammenschluss der Kunst- und Kulturschaffenden mit Vertriebenenhintergrund in der Bundesrepublik Deutschland. Namensgeber des Preises ist der bedeutende, aus Reval (estn. Tallinn) gebürtige Kunsthistoriker Georg Dehio (1850-1932). Der Preis wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dotiert und vom Deutschen Kulturforum östliches Europa ausgelobt. Er gliedert sich gegenwärtig in einen Hauptpreis (H), der das Lebenswerk des Preisträgers v.a. im Blick hat, sowie den Förderpreis (F), der das Zukunftspotential der Geehrten aufgrund ihrer bisherigen außergewöhnlichen Leistungen im Blick hat. Der Georg Dehio-Kulturpreis wurde ferner auch als Ehrenpreis (E) und Sonderpreis (S) vergeben. Aus den Reihen der Siebenbürger Sachsen wurden bislang die folgenden Persönlichkeiten und Institutionen geehrt: Otto Folberth (1896-1991, E 1966), Walter Myss (1920-2008, F 1969), Hans Bergel (*1925, E 1971), Ute Monika Schwob (Schuller) (*1938, E 1973), Otto Folberth (H 1976), Christoph Machat (*1946, F 1979), Karl Reinerth (1891-1986, E 1981), Günther Ott (1915-2013, E 1987, Gustav Gündisch (1907-1996, E 1989), Gisela Richter (1931-1998, E 1994), Harald Roth (*1965, F 1995), Gernot Nussbächer (1939-2018, S 1998), Bachchor Hermannstadt mit Ursula (*1955) und Kurt (*1949) Philippi (E 2003), Christoph Machat (H 2009), Christoph Klein (*1937, H 2011) und Paul Philippi (1923-2018, H 2017).
In der Begründung der Jury für die Verleihung des Förderpreises 2019 heißt es zu „Canzonetta“ und deren langjährigen Leiterin Ingeborg Acker: „Seit seiner Gründung im Umfeld des deutschsprachigen Johannes-Honterus-Lyzeums und der evangelischen Honterus-Gemeinde hat das Ensemble Generationen von Kindern und Jugendlichen verschiedener ethnischer und konfessioneller Zugehörigkeit für das gemeinsame Musizieren begeistert. Sein breites und facettenreiches Repertoire reicht von traditionellen Volksgesängen über geistliche Werke bis hin zu internationalen Klassikern. Es zeugt von einer intensiven, qualitätsvollen Auseinandersetzung mit dem vielstimmigen und vielsprachigen europäischen Kulturerbe, das seine Rückbindung stets im pluriethnischen Gefüge Kronstadts und der Region findet. Das Ensemble, das sich über das Musikalische hinaus der Vermittlung von so dringend benötigten Werten wie Kollegialität, Teamgeist und Selbstbewusstsein an eine junge Generation verschrieben hat, entfaltet seine Wirkung weit über die Region hinaus, wie zahlreiche Auftritte im In- und Ausland belegen. »Canzonetta« wirkt somit in vielfacher Weise verbindend: zwischen Generationen, Sprachen und Kulturen.“
Die Zuerkennung des Georg Dehio-Förderpreises war nicht vorhersehbar und planbar. Es bedurfte daher außergewöhnlicher finanzieller Anstrengungen, die gemeinsam geschultert wurden, insbesondere vom Deutschen Kulturforum östliches Europa, der Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Kronstadt – letzteres durch Umwidmung von Geldern der Regierung Rumäniens, die über das Departement für Interethnische Beziehungen zugänglich wurden. Ein herzlicher Dank an alle!
Laudatio
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Monika Grütters, sehr geehrte Preisträger und Ehrengäste, sehr geehrte Damen und Herrn,
vor fast genau einem Monat feierten wir in Kronstadt, rum. Bra?ov in Siebenbürgen/Rumänien das 25-jährige Bestehen des Vokal- und Instrumentalensembles „Canzonetta“, freilich mit einem abendfüllenden Konzert, das wie üblich gut besucht und mit einem abwechslungsreichen Programm aufwartete.
Es ist gewiss etwas Besonders, wenn ein außerschulisches, auf Kinder und Jugend bezogenes Projekt, die Ein-Viertel-Jahrhundert-Schwelle überschreitet. Dies allein rechtfertigt aber noch nicht die Verleihung des Georg-Dehio-Förderpreises, wenn da nicht weit mehr wäre, was starke Zuversicht generiert, dass das pädagogische und musikalische Konzept von Canzonetta das Zeug dazu hat, das halbe Jahrhundert auch zu erreichen. Es kommt wie so oft auf die Mischung an und auf das innere Gleichgewicht der Mischung.
Zunächst muss die Mischung bestehend aus dem Ensemble und seiner Leiterin, Ingeborg Acker stimmen. Kronstadt blickt auf ein reichhaltiges Musikleben mit rumänischen, ungarischen und erheblichen deutschen Anteilen zurück, worüber Wolfgang Sand eine detailreiche Doktorarbeit veröffentlicht hat. Diese Reichhaltigkeit hat alle Brüche des 20. Jahrhunderts im Wesentlichen überstanden trotz aller Veränderungen, die unausweichlich waren. Inge Acker und Canzonetta sind ein daraus nicht wegzudenkender Teil geworden.
Bereits in ihrem Geburtsort, Rosenau bei Kronstadt (rum. Râsnov), kam die junge Ingeborg Gagesch mit der Musik in engen Kontakt. Erna-Maria Gagesch ist ihren drei Kindern als stets singende Mutter in Erinnerung geblieben, die eine wichtige Stütze der deutschen Chöre in Rosenau war. Vater Walter Gagesch war nicht nur als Kurator der evangelischen Kirchengemeinde Rosenaus eine Stütze der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, sondern auch für die Aktivität der örtlichen sächsischen Blaskapelle war er einer der Pfeiler, auf die es ankam. An den Besuch der Grundschule bis zur achten Klasse schloss sich für die junge Ingeborg das ebenfalls deutschsprachige Honterus-Lyzeums an. 1976 folgte auf das Bakkalaureat (Abitur) der Besuch der in Hermannstadt angesiedelten Organistenschule, wo sie neben dem Orgelspiel in ein vielgestaltiges instrumentales und vokales Musizieren hineinwuchs. Zu erwähnen sind hier die Orgelbauerfamilie Binder, der Leiter der Organistenschule Ernst Helmuth Chrestel, der Ingeborgs Gesangstalent erkannte und damit am Beginn ihrer Solistenkarriere steht, die hier nur gestreift werden kann, ferner Kurt Philippi, 2003 im Rahmen der Georg-Dehio-Preisverleihungen ebenfalls geehrt, und nicht zuletzt Susanne Schlattner, die als Frau des heute weit bekannten Schriftstellers Eginald Schlattner damals als Musikpädagogin viel dazu beigetragen hat, dass die Freude an der Musik v.a. auf die zahlreichen angehenden Grundschullehrerinnen, die in Hermannstadt das Pädagogische Lyzeum besuchten, überging und heute noch fortlebt.
Seit 1980 steht Inge Acker im Dienst der evangelischen Honterusgmeinde in Kronstadt als Organistin mit dem Zusatzauftrag, sich um die „musikalische Kinder- und Jugendarbeit“ zu kümmern. Inge Acker schob besonders hierbei nicht Dienst nach Vorschrift, sondern machte daraus eine Lebensaufgabe und einen Lebensinhalt, für sich und viele andere. Im Vordergrund stand dabei stets die eigene Freude am Musizieren, stil- und epochenübergreifend, und der daraus erwachsene Wunsch, diese Freude zum Erfahrungsschatz der nächsten Generationen von Kronstädter Kindern werden zu lassen. Konkret entstand zunächst der Kinderchor der Kronstädter evangelischen Honterusgemeinde, der regelmäßig bei Konfirmandengottesdiensten auftrat. Parallel dazu entstanden Gruppen, die für die musikalische Früherziehung der Vorschulkinder oder den Blockflötenunterricht gedacht waren. Bald gab es Gruppen von Anfängern und Fortgeschrittenen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Kinderchor auch instrumental in Erscheinung trat.
Dies alles klingt normal und folgerichtig, war es aber nicht! Wir müssen den Kontext der 1980er Jahre mit Blick auf Rumänien und die deutsche Minderheit in Rumänien in die Betrachtung mit einbeziehen. Es waren Jahre der buchstäblichen Finsternis und Kälte, des elementaren Versorgungsmangels und des sukzessiven Auswanderns. In dieser Endzeitstimmung waren die kleinen Schritte, die Inge Acker neben Familiengründung mit Heirat und Geburt der beiden Kinder Petra (1986) und Michel (1989) auf muskalischer Ebene unternahm, Stadtgespräch, das sogar an meine rund 10 Jahre alten, nicht sonderlich musikalischen Sportlerohren drang. Sie seien „ganz herzig die Kinder und entzückend die Musik“, die Inge Acker ihnen beigebracht habe, hieß es bei den Kränzchen-Freundinnen meiner Großmutter und ich solle doch auch mitmachen. Das fand ich jedoch total uncool, ohne jedoch vom Wort „cool“ je gehört zu haben und in der Rückschau, muss ich gestehen: ganz schön dumm von mir…
Die kleinen Musiker machten also auf sich aufmerksam. Und wie so oft bei Entwicklungen, die dem Mainstream entgegenlaufen, begannen sich die Dinge in wundersamer Weise zu fügen. Der Verwalter der Honterusgmeinde, Rolf Andree, rief Ingeborg Acker noch vor der Wende zu sich, um ihr einige Orff-Instrumente und Glockenspiele mit den Worten in die Hand zu drücken: „die sind schon vor einiger Zeit aus Deutschland gespendet worden“. Die Kinderschaar machte sich darüber her und baute das Repertoire aus. Die Wende kam, die Auswanderung erreichte ihren Höhepunkt, die Zahl der kirchlichen Gemeindeglieder sank, gar dramatisch, was Familien und Kinder anbelangte.
Die deutschen Schulen in den Städten Siebenbürgens wurden vom allgemeinen Zusammenschmelzen der Minderheit jedoch nicht in gleichem Maße erfasst. Nach ein paar Jahren begannen die Schülerzahlen gar wieder zu steigen und sie würden heute durch die Decke gehen, wenn wir nur genügend sprachlich kompetente Lehrer zur Verfügung hätten. Gegenwärtig sind nämlich in Kronstadt rund 2.000 Schüler in den deutschen Schulen eingeschrieben – so viele wie noch nie in unserer bald 900jährigen Geschichte! Trotz aller Fährnisse des 20. Jahrhunderts ist eine gute politisierungsimmune und alltagsfokussierte Nachbarschaft zwischen Rumänen und Deutschen in Rumänien erhalten geblieben und hat mittlerweile europäische Züge angenommen. Sie schlagen sich in eben dieser starken Nachfrage nieder, derer sich das muttersprachliche deutsche Schulwesen in den Städten Siebenbürgens und des Banats bei allen Ethnien des Landes erfreut.
Als diese erfreuliche Entwicklung noch in keiner Weise abzusehen war, wandte sich Inge Acker bald nach der Wende den Honterus-Schülern zu, um sie für gemeinsames Musizieren als außerschulisches Angebot zu gewinnen und hatte Erfolg. Nach einiger Zeit führte der pensionierte Musiklehrer und Leiter der Burzenländer Blaskapelle, Ernst Fleps, Inge Acker in den Dachboden der Schule, um ihr hochwertige Xylophone, Metallophone und weitere Orff-Instrumente zu zeigen – die dabei gesprochenen Worte kennen Sie schon: „vor einiger Zeit aus Deutschland gespendet…“ und erneut machten sich die Kinder darüber her.
Die Anzahl der nach musikalischem Können aufgefächerten Gesangs- und Instrumentalübungsgruppen nahm zu. Das, was später einmal ein auswärtiger Beobachter mit Blick auf Canzonetta feststellte, nämlich dass es sich dabei doch um eine komplette Musikschule handele, nahm bereits in den frühen 1990er Jahren Gestalt an, noch ehe der Markenname „Canzonetta“ gefunden ward. Es wurde munter musiziert, das Repertoire gewann an Kontur, umfasste zugleich eine Vielzahl von Stilepochen und –Richtungen. Der Bogen spannte sich von sakraler, gar mittelalterlicher Musik bis hin zu modernen Stücken aus aller Herrn Länder, wobei Einheimisches stets eine wichtige Komponente blieb. Es gelang dabei das Kunststück, das Eigene, die örtliche Tradition, beim Hinausstreben in die weite Welt mitzunehmen, sie zum Teil der weiten Welt zu machen, Kronstadt dadurch zum Teil der weiten Welt zu machen und so die weite Welt nach Kronstadt zu bringen. Das war vor zwei Jahrzehnten, als es noch Visa für die weite Welt brauchte, alles andere als einfach, dafür aber umso wichtiger für den Erhalt der Lebendigkeit unserer deutschen Kultur in Kronstadt.
Proben, Musikcamps und Auftritte folgten aufeinander, von dem ganzen „Kleinkram“ wie Kinderbetreuung, Instrumententransport, Erstellung von Notensätzen will ich gar nicht reden. 1999 sollte eine erste Deutschlandtournee angegangen werden, was die Notwendigkeit eines Namens für das Ensemble auf den Plan rief. Gemeinsam wurden diverse Namensvarianten besprochen, schnell jedoch der Name „Canzonetta“ angenommen, und zwar aus folgenden Gründen: das Stück „Ein kleines Lied“ des Kronstädter Organisten, Chorleiters und Komponisten Rudolf Lassel (1861-1918) war ohnehin fester Bestandteil des Repertoires, sodann heißt „Canzonetta“ auf Italienisch nichts anderes als „ein kleines Lied“. Die Musizierenden waren jung, teils klein, es passte und dabei blieb es. Die Knospe der Umbruchszeit um das Jahr 1990 war zur Blüte gelangt, war zum einzigartigen kulturellen Aushängeschild unserer Minderheit in Kronstadt und darüber hinaus geworden.
Das Besondere war und ist an Canzonetta, dass es die unterschiedlichen Altersstufen der jungen Musikbegeisterten zusammenbringt, sie in der Konzentration auf die Musik die Alters- und Könnensunterschiede vergessen macht und den Platz für eine Gruppensolidarität schafft, die dem Gemeinschaftssinn, für den die Siebenbürger Sachsen standen und stehen, eine neue Form gibt, die dem erlebten Wandel der letzten Jahrzehnte entspricht.
Die Kronstädter Honterusgemeinde hat bisher über all die Jahre und ganz im Sinne ihres Namensgebers, des Reformators der Kirche der Siebenbürger Sachsen und Erneuerers ihrer Schulen, Johannes Honterus (1498-1549), das offene Konzept von Canzonetta in konfessioneller, künstlerischer und pädagogischer Hinsicht unterstützt und gefördert. Gleiches gilt bei weit geringerem finanziellem Einsatz für die Honterusschule und das Demokratische Forum der Deutschen in Kronstadt. Canzonetta wurde für uns in Kronstadt zu einem Symbol der lebendigen Gemeinschaft, das fern von jeglichem allzu institutionell-engem Denken steht und uns auffordert, ein solches hinter uns zu lassen.
Canzonetta blickt auf eine beachtliche Anzahl von Konzerten in Kronstadt und anderen Ortschaften in Rumänien zurück, es wurden Konzertreisen nach Deutschland, nach Österreich und in die Schweiz unternommen. Es erfolgten mehrere TV-Produktionen und CD-Aufnahmen. Ein Höhepunkt war hierbei der Live-Auftritt für das Radio Târgu Mures (Neumarkt am Mieresch) am 10. April 2014.
Mit der Qualität des muttersprachlichen deutschen Unterrichts steht und fällt für uns in Rumänien die Perspektive auf Zukunft als Minderheit. Dabei ist das größte Problem die chronische Unterfinanzierung der Lehrkräfte, so dass diese sich genötigt sehen, aufgrund ihrer Sprachkompetenz weit besser bezahlte Stellen in der Wirtschaft anzunehmen.
Vor fünf Jahren, wurde ein noch von Dr. Christoph Bergner als Beauftragtem der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten angestoßener Versuch auf die Zielgerade gebracht. Er sah vor, im Bundeshaushalt eine jährliche Fördersumme einzubauen, um das Einkommensgefälle zwischen schulischem Staatsdienst und freier Wirtschaft ein Stück weit abzumildern. Eine der Begleitmaßnahmen war ein parlamentarischer Abend in der Botschaft Rumäniens. Canzonetta trat folglich am 23. September 2014 gemeinsam mit einem anderen Kronstädter, Peter Maffay, hier in Berlin auf, um den Abgeordneten des Bundestages den unmittelbaren Nutzen dieser Fördermaßnahme vor Augen zu führen – die musikalische „Überzeugungsarbeit“ funktionierte, das Vorhaben gelang. Für die Fördermaßnahme, aber auch für die Möglichkeit, in einem solchen Moment auf Canzonetta zählen zu können, bin ich im Namen der deutschen Minderheit in Rumänien sehr dankbar. Den Abwanderungstrend der Lehrer konnten wir bremsen. Ich glaube, dass die Umkehrung des Trends auch zu schaffen ist, gemeinsam zu schaffen ist.
Gemeinsamkeit, ist ein gutes Stichwort, um Euch, liebe Mitglieder von Canzonetta anzusprechen. Ihr habt euch, anders als ich vor etwa 35 Jahren, von euren Eltern zum Mitmachen überreden lassen, Ihr habt euch durch heut so altmodisch wirkende Tugenden wie Ausdauer und Disziplin die Welt der Musik erschlossen, habt Euch von der Freude am Musizieren, die Eure Leiterin Ingeborg Acker täglich ausstrahlt, anstecken lassen und seid dadurch Canzonettisten geworden, wie ihr Euch selbst als eingeschworene Gemeinschaft nennt. Euch wurden Preise zuerkannt, etwa 2011 der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis, 2012 der erste Preis in der Abteilung Intrumentalensembles beim landesweit ausgetragenen Wettbewerb „Art Brasov Estival“ oder heute eben der Georg Dehio-Förderpreis. Aus euren Reihen ist zum Beispiel die Kronstädter Jugendband „Holzkopf“ hervorgegangen, einige haben das Hobby zum Beruf gemacht, nicht nur Petra Acker als Jazz- und Soul-Sängerin oder Michel Acker als gefragter Jazz-Bassist. Ihr habt mehr als 200 Konzerte über all die Jahre bestritten und ihr seid viele! Heute konnten nur knapp 30 von Euch hier sein, aber wenn man Rückschau hält, so dürfte es weltweit rund 300 von euch Canzonettisten geben! Einer von Euch, Alex Müntz, kam vor einem Monat eigens aus Neuseeland nach Kronstadt, um beim anfangs erwähnten Jubiläumskonzert dabei zu sein. Er hielt auf der Bühne einen kurzen Rückblick und resümierte: „ich habe in Kronstadt zwei Schulen absolviert: das Johannes-Honterus-Lyzeum und Canzonetta!“ In diesem Sinne gratuliere ich Euch allen für das bisher Geleistete und Erreichte und ich schließe die im Hintergrund helfenden Ehrenamtlichen in meinen Dank dafür ganz besonders mit ein. Ich wünsche euch noch viele Feiern und Konzerte! Danke!
Auf der Bühne des Otto Braun Saals der Staatsbibliothek zu Berlin: (v.l.n.r.) Ingeborg Acker, Mara Barbat-Müller, Beatrice Benedek, Dennis Bart, Maria Bucur, Alecsandra Rotarescu, Laura Benedek, Andrea Anghel, Sara Abrudan, Amalia Vasii, Petra Pârv, Staatsmin. Monika Grütters, Mihaela Zaharia, Petra Acker, Cristian Medrea, Alex Tudose, Alexandru Bure?ea, Philip Adam, David Abrudan, Matei Lacatus, Michael Acker, Alexandru Cruceru, Dr. Harald Roth. © Deutsches Kulturforum östliches Europa, Fotografin: Anke Illing
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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