“Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.”
17.02.22
Nachruf für Michael Konnerth aus Stein
Mit diesem Wort aus dem Psalm 68 wurde am 4. Februar Michael Konnerth zum Ort der Ruhe begleitet. Der Name Michael Konnerth ist bestimmt vielen Lesern der ADZ nicht bekannt. Aber gewiss ist auch, dass viele Menschen ihn gut gekannt haben. Unter diesen sind nicht nur die Sachsen, besonders die aus dem Repser Ländchen, zu zählen, sondern auch eine große Anzahl von Rumänen und Ungarn aus der Gegend.
Wie schon gesagt wurde Michael Konnerth am Freitag, den 4. Februar 2022, zum Ort der Ruhe, wie der Friedhof der Steiner Kirchengemeinde A.B. genannt wird, von seiner Familie, und von einer großen Menschenmenge begleitet.
Der Trauergottesdienst begann 14:00 Uhr. Während der Ansprache konnte man sehen, wie sich die Frauen (aber nicht nur) die Tränen abwischen mussten. Es war tatsächlich ein Trauergottesdienst.
In zwanzig Minuten wurde die sechsundneunzig Jahre lange Geschichte des Lebens von Michael Konnerth erzählt. Sicher konnte man in 20 Minuten nur ein paar wichtige Ereignisse aus dem Leben von Kurator Konnerth erwähnen.
In diesem Nachruf werden bestimmt auch nur ein paar Eckdaten geschildert werden.
Michael Konnerth sah das Licht der Welt in Stein am 8. Mai 1926. Als der Zweite Weltkrieg begann war er ein vierzehnjähriger Bursche. Sein Vater musste in den Krieg, und der junge Michael blieb zu Hause mit seiner Mutter und mit seiner Schwester. Während der Kriegsjahre beschäftigte er sich mit der Landwirtschaft und mit alles, was ein Bauernhof bedeutet. Nach dem Krieg kamen andere Zeiten und Michael Konnerth suchte sich einen Arbeitsplatz am Elektrizitätsbetrieb in Reps. Er arbeitete als Elektriker 40 Jahre lang, bis zu seiner Pesionierung im Jahre 1986.
Im Jahre 1985 wurde er als Kurator der Kirchengemeinde Stein gewählt. Es kamen die 1990er Jahre; die Jahre der massiven Auswanderung der Sachsen. Michael Konnerth war entschlossen seine Heimat nicht zu verlassen. Er wusste aber auch, dass vieles auf ihn zukommen wird. Er war aber ein Mensch, der gerne Verantwortung übernehmen hat.
Es kam die Zeit da in Stein nur noch zwei Sachsen lebten. Michael Konnerth und Johann Dootz. Der Kurator und der Kirchenvater. Alles was an Kirche, Ringmauer und Pfarrhaus, über dreißig Jahre, renoviert wurde, haben die beiden Männer selbst organisiert. Sie haben mit dem Bewusstsein gelebt, dass sie die letzten Sachsen aus Stein sind, und dass die Erhaltung des Kirchenguts in ihrer Verantwortung steht.
Wer die Steiner Kirche besucht kann nur staunen, wie gut sie aussieht. Ein Gottesdienst kann jederzeit gefeiert werden; da auch die Orgel in einem guten Zustand ist.
Im Herbst des vergangenen Jahres haben sich die Steiner auch von Johann Dootz verabschiedet. Damals kam der Kurator Konnerth trotz des hohen Alters und der Schwäche bis auf den Friedhof hinauf, um den Kirchenvater zum Ort der Ruhe zu begleiten.
Nach 37 Jahren im Amt des Kurators ruht Michael Konnerth in der Nähe der Kirche.
Der Herr schenke dem Entschlafenen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.
Er ruhe in Frieden.
Pfarrer Danielis Mare
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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