Gute Nachrichten (III)
30.04.20
In Zeiten von Corona
Verbrechen, Streit, Todesfälle, häusliche Gewalt und Katastrophen: in der Zeit des Coronavirus konzentrieren sich die Medien sehr stark auf negative Ereignisse.
Es gibt aber in dieser Zeit auch gute Nachrichten. Es sind kleine und große Geschichten von Glück, Gelingen, Phantasie, Freundschaft und Solidarität. Geschichten, die in dieser Zeit Hoffnung machen. Hier nur einige davon, aus Rumänien und aus aller Welt.
Rumänien: Schüler stellen Schutzmasken her
Nachdem sie erfahren haben, dass man mit 3D-Druckern auch Schutzmasken herstellen kann, haben Schüler aus ganz Rumänien beschlossen, den Ärzten aus ihren Städten zu helfen. Seit einigen Wochen funktionieren die 3D-Drucker, die sie aus den Schulen gebracht haben, rund um die Uhr. Die Masken, die mit dieser Technologie hergestellt werden, werden kostenlos an Krankenhäuser weitergegeben. Die Stoffe für die Schutzmasken wurden aus Sponsorengeldern gekauft, die die Schüler selbst gesammelt haben.
Neuseeland : Teddybären-Jagd
Um den Kindern eine kleine Freude zu bereiten, veranstalten die Neuseeländer eine „Bärenjagd“. Die Idee fand ihre Inspiration aus dem britischen Kinderbuch „Wir gehen auf Bärenjagd“ von Michael Rosen. Daraufhin haben zehntausend Neuseeländer ihre Gartenzäune, Fenster und Veranden mit Teddybären geschmückt. Das soll den Kindern beim Spaziergang mit den Eltern eine Freude machen und die Langweile etwas abmildern. Sogar die Regierungschefin Jacinda Ardern macht bei der Bärenjagd mit und hat einen Teddy ins Fenster des Regierungspalastes gestellt. Anne Scott, Initiatorin des Projektes, schrieb auf Facebook: „Ich habe diese Gruppe ins Leben gerufen in der Hoffnung, unsere Kleinen (und nicht so Kleinen) zu unterhalten, während wir alle mit der Selbstisolation zurechtkommen müssen.“
Berlin: Filme für die ganze Nachbarschaft
In Berlin wurde vor Kurzem das Filmprojekt „Window Flicks“ gestartet. Es handelt sich um eine Initiative, die Hauswände in Innenhöfen nutzt, um Filme zu zeigen, die die Menschen dann vom Fenster und Balkon aus sehen können. Die Idee fürs Hinterhofkino stammt von einem Architektur- und Kunstbüro: „Wir wollten, dass die Menschen zuhause bleiben. Und da können wir mit unseren Projektoren doch Kultur in die Höfe bringen“, sagte Geschäftsführer Olaf Karkhoff von Meta Grey der dpa. Mit dem Projekt wird auch eine Spendenkampagne für die Programmkinos Berlins unterstützt. Auch in Italien wurden Filme auf Hausfassaden schon ausprobiert, unter dem Schlagwort #CinemaDaCasa.
Niederlande: Tulpengarten öffnet virtuell
Keukenhof, einer der größten Blumengärten der Niederlande und besonders berühmt für seine Tulpen, hätte eigentlich schon Ende März wieder öffnen sollen. Die Niederlande haben ihre Kontaktverbot jedoch bis mindestens Juni verlängert. Aus diesem Grund haben die Betreiber die Gärten nun virtuell eröffnet. In mehreren 3D und 2D-Videos kann man die holländischen Tulpen kostenlos bewundern.
Deutschland: Goethe-Institut startet internationale Kultur-Plattform
Das Goethe-Institut hat eine Online-Plattform für internationale Kulturangebote aufgesetzt. Über die Seite kulturama.digital sollen sich Kulturschaffende mit ihren Online-Veranstaltungen über Grenzen hinweg Sichtbarkeit und Reichweite verschaffen können. Damit sollen die Events ein internationales Publikum erreichen und Spenden für die Künstler möglich gemacht werden. „Weltweit stehen Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturinstitutionen vor existenziellen Herausforderungen“, sagte der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, unter Hinweis auf abgesagte Konzerte, geschlossene Museen und wegbrechende Einnahmen.
Brüssel: Ein Bus überbringt Botschaften
Die städtische Verkehrsgesellschaft in Brüssel hatte vor Kurzem eine Idee, wie man seine Zuneigung auf witzige Art zeigen kann. Zum Beispiel der Oma, die kein Smartphone bedienen kann. Oder einer befreundeten Ärztin, die während des Dienstes nicht an ihr Mobiltelefon gehen kann. Für die gibt es jetzt einen elektrischen Gruß-Bus ein, der die Brüsseler während der Ausgangsbeschränkungen verbinden soll. Wer Freunden und Verwandten eine aufmunternde Nachricht in Corona-Zeiten schicken will, kann die per App an die Verkehrsbetriebe der Stadt schicken. Der große, rote Elektrobus mit Lautsprechern fährt die Adresse an und übernimmt den Rest ruft die Botschaft per Lautsprecher aus. Damit sollen in Zeiten der Isolation die Menschen in Brüssel miteinander verbunden werden.
Elise Wilk
Kinder aus Neuseeland können auf ihren Spaziergängen Teddybären finden
Foto: ctnews.ca
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