“Licht ins Dunkel bringen”
19.11.20
Einweihung der neuen Räumlichkeiten der Diakoniestation der Honterusgemeinde
Am 8. November fand in der Blumenauer Kirche, im Rahmen des Hauptgottesdienstes, die Einweihung des neuen Standorts der Diakoniestation der Evangelischen Kirche A.B. in Kronstadt statt. Dieser befinden sich im ehemaligen Küsterhaus (Dr. Ion Cantacuzino-Str. Nr. 2), das in den letzten Monaten für den Umzug neu gestaltet wurde. Die Räumlichkeiten (ein Vorzimmer, eine Küche, zwei Büroräume und zwei Sanitäranlagen) konnten die Festgottesdienst-Teilnehmer anhand einer virtuellen Führung von Laura Iordache, Leiterin des sozialen Dienstes der häuslichen Altenpflege, auf einer Leinwand betrachten. Der Zugang in die Räumlichkeiten war unter den aktuellen Umständen des sozialen Abstandes nicht gestattet.
Das Band der Einweihung, das an einer symbolischen Tür befestigt war, schnitt Stadtpfarrer Christian Plajer. Christiane Lorenz, Leiterin der diakonischen Arbeit seitens der Honterusgemeinde und Laura Iordache hielten das Band mit fest. In seiner Predigt, dessen Thema “Leben im Licht” ist, sprach Plajer über das Licht, das die Diakonie-Angestellten, im Auftrag Jesu, in die Häuser der Betreuten bringen.
Der Auftrag der Diakonie
Insgesamt 14 Personen, die älter als 65 Jahre sind und in Kronstadt oder in benachbarten Ortschaften leben und sich in sozialer Notlage befinden, oder ihre Grundbedürfnisse nicht alleine decken können, werden von den Angestellten der Diakonie, durch den sozialen Dienst der häuslichen Altenpflege, unterstützt. Außer der materiellen und finanziellen Hilfeleistung werden, je nach Bedarf, Einkäufe erledigt, Hilfe im Haushalt und medizinisch-pflegerische Beratung gesichert, sowie auch primäre Krankenpflege und Betreuung im Altenheim. Hausbesuche bei vereinsamten Senioren stellen ebenfalls einen wichtigen Teil der Arbeit der Diakonie-Mitarbeiterinnen und Freiwilligen dar. Im neuen Sozialdienstzentrum wird auch psychologische Betreuung gewährleistet.
Der Weg bis her hat eine fast 30-jährige Geschichte, die am 1. Dezember 1992 begann. Damals wurden unter der Schirmherrschaft des diakonischen Werks der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, im ganzen Kirchenbezirk Hilfsgüter verteilt, Hausbesuche erstattet, medizinischer Rat erteilt. 2008 gründete die Honterusgemeinde eine eigene Diakoniestation in der Oberen Vorstadt (Gh. Baiulescu-Str. Nr 2), wo Bedürftige regelmäßig Rat und Unterstützung fanden. 2014 schloss sich Pfarrfrau Christiane Lorenz dem Team, das sie seither leitet, an.
Staatliche Anerkennung
Um diese Dienste weiterhin anbieten und ausweiten zu können, wurde vor zwei Jahren die staatliche Akkreditierung erreicht und im Vorjahr die ersten konkreten Schritte zur staatlichen Lizenzierung gemacht. Die dafür nötigen Unterlagen wurden zusammengestellt und der Umbau des Küsterhauses bei der Blumenauer Kirche begonnen. Für den neuen Standort der Sozialstation sprach vor allem die Erreichbarkeit: 12 Buslinien haben bei “Sanitas”, vor der Blumenauer Kirche, ihre Haltestelle. Das Diakonie-Gebäude ist leicht erreichbar, Treppen, um das Haus zu betreten, gibt es keine. In der Oberen Vorstadt waren die zahlreichen steilen Treppen für viele schwer zu gehen.
Für die Lizenzierung wurde auch Fachpersonal eingestellt, so dass nun ein multidisziplinäres Team, das aus Koordinatoren, Sozialassistentinnen und Altenpflegerinnen besteht, im Einsatz ist. Eine Psychologin und eine Ärztin arbeiten auch mit, sowie auch zwei Freiwillige aus Deutschland. Dank gemeinsamer Tätigkeiten und Weiterbildungen sei das Team im Laufe der Zeit zusammengewachsen, so Lorenz.
Spätestens in diesem Winter wird das Angebot der Gemeinde als sozialer Dienstleister staatlich lizenziert, wonach es seine Dienste ausweiten kann. Bislang können höchstens 20 Personen betreut werden, in Zukunft soll deren Anzahl jedoch steigen.
Schlüssel- und Dienstübergabe
Die Einweihung der neuen Diakoniestation brachte zwei weitere Neuigkeiten, die feierlich begangen wurden. Christiane Lorenz übergab Laura Iordache den Schlüssel der neuen Büros, da sie auch die Leitung für den sozialen Dienst der häuslichen Altenpflege übernimmt. “Der Beruf des Sozialassistenten ist für dich eine Berufung… Ich sehe in dir eine beharrliche, empathische und aufmerksame Person, die sich um alles kümmern wird: um die Aktivitäten, das Personal, die Betreuten, um die Einhaltung des legalen Rahmens und noch Vieles mehr” sagte Lorenz bei der Festlichkeit ihrer Kollegin, die seit knapp einem Jahr im Team dabei ist.
Die weiteren vier Mitarbeiterinnen (Altenpflegerinnen Elena Munteanu, Maricica Bogdan und Simona Valeanu, sowie Sozialassistentin Roxana Ursu) stellten sich der Gemeinde vor und wurden von Lorenz mit einer mit einem Bibelvers beschriftete Tasse beschenkt, die ihnen in der beruflichen Tätigkeit, wie auch im Privatleben, Mut schenken soll. Stadtpfarrer Plajer las für jede Mitarbeiterin ein Bibelvers vor und segnete sie ab.
Des weiteren las Lorenz Meinungen einiger Betreuten vor, die ihren Dank und ihre Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Hilfeleistenden der Diakonie ausdrücken.
Die Leiterin lud dazu ein, die Diakonie, per Vorabsprache, zu besuchen, sowie zu melden, wenn man alleinstehende, hilfebedürftige Senioren kennt. Infolge einer Evaluation könnte man diese Fälle eventuell übernehmen. Das Programm der Diakoniestelle ist dienstags, zwischen 10 und 14 Uhr, weitere Details sind unter den Telefonnummern 0268.511.824, oder 0731.328.156 (Laura Iordache), oder unter www.honterusgemeinde.ro/ro/diakonie zu finden. Die musikalische Untermalung des Ereignisses übernahmen Sigrid Arvay (Querflöte) und Martin Arvay (Cello), in Orgelbegleitung von Steffen Schlandt. Der für Coronavirus-Zeiten verhältnismäßig gut besuchte Festgottesdienst ist auf der Facebook-Seite der Schwarzen Kirche zu sehen.
Laura Capatana-Juller
Die Diakonie-Angestellten stellen sich vor. Foto: Steffen Schlandt
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