Namhafter Literaturkritiker und -historiker
13.08.20
Prof. Dr. Horst Schuller-Anger erfüllt heute seinen 80. Geburtstag
Unser ehemalige, geschätzte Redaktionskollege Horst Schuller-Anger erfüllt heute seinen 80. Geburtstag. Davon hat er fast 30 Jahre, von 1968 bis 1996, als Journalist in der Redaktion der „Karpatenrundschau“ die Kulturabteilung geleitet, und von 1990 – 1996 auch die Funktion als stellvertretender Chefredakteurs wahrgenommen. Als Publizist, Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker und -historiker, als Autor, als Hochschullehrer und wissenschaftlicher Leiter mehrerer Fachdissertation an der Hermannstädter „Lucian Blaga“-Universität, ist er als eine namhafte Persönlichkeit in die siebenbürgisch-sächsischen Kulturlandschaft eingegangen. Seine in unserer Wochenschrift und auch der „Neuen Literatur“ veröffentlichten Beiträge erfreuten sich bei Fachleuten und bei den Lesern eines besonderen Anklangs. Die Jahre hindurch von ihm koordinierte Mundartrubrik „Vill Sprochen än der Wält...“, die Veranstaltung der Treffen der Mundartdichter, machte ihn zu einem bekannten Namen auch bei den Sprechern, vor allem auf den Dörfern des sächsischen Dialektes. Nicht zu vergessen die TV-Chronik, die wöchentlich in unserer Wochenschrift von ihm auch mit kritischen Bemerkungen veröffentlicht wurde. Als Herausgeber mehrerer Schriften von Michael Königes, Georg Maurer, Frida Binder, Friedrich Wilhelm Schuster, Otto Fritz Jickeli, Walter Peter Plajer, der Anthologie „Amsel komm nach vorn...“, seiner 1984 an der Bukarester Universität verteidigten Dissertation bei Prof. Dr. Jean Livescu über die Kulturzeitschrift „Klingsor“ zehn Jahre danach, als Initiator des Silberdistel-Kulturpreises, der von der KR vergeben wurde, die Teilnahme an den Kulturabenden und Leserbegegnungen unserer Redaktion, sein offenes Entgegenkommen und Kollegialität, haben Horst Schuller der sich den Namen Anger beifügte, zu einer sehr geschätzten und beliebten Persönlichkeit gemacht. Geschätzt wurde er auch von seinen Studenten und Doktoranden an der Philologie-Fakultät der Hermanstädter Universität.
Geboren wurde Horst Schuller am 13. August 1940 in Meschen. Nach Besuch des Gymnasium in Schäßburg studierte er an der Philologie-Fakultät der Klausenburger Universität, Deutsch und Rumänisch (1957 – 1962). Sechs Jahre danach wirkte er als Deutschlehrer in Marienburg, von wo er 1968 in die Redaktion der Karpatenrundschau kam. Gesellschaftlich impliziert beteiligte er sich nach der Wende von 1989 an der Gründung des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt. Von mir nach seiner diesbezüglichen Implikation in einem Interview (KR 32/12. August“ 2000) gefragt, antwortete er: „Ich bin nicht jünger, dafür als Hochschullehrer beschäftigter geworden. Und es freut mich, dass im Kulturbereich jüngere Kräfte nachgerückt sind und sich organisatorisch bewähren. Ich halte das Forum nach wie vor für eine überlebenswichtige Einrichtung, der aller Respekt gebührt. Auch ohne Forumsfunktionen folge ich übrigens gerne Einladungen, wo ich mit Vorschlägen oder Vorträgen willkommen bin“.
Ab 1990 hielt er Vorlesungen an der Hermannstädter Universität, 1994 wurde er ordentlicher Professor und 2000 Lehrstuhlleiter. 2002 übersiedelte er mit seiner Gattin Hannelore Schuller, die an der Honterusschule Deutsch unterrichtete und die Schule von 1986 bis 1994 leitete, nach Heidelberg. Seine Kontakte mit den hiesigen Kulturinstitutionen, einschließlich der Uni und dem Kronstädter Etnographiemuseum gab er auch von dort nicht auf, verzeichnete Veröffentlichungen und Teilnahmen an Kulturveranstaltungen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Für hervorragende wissenschaftliche und künstlerische Leistungen verleihen die Verbände der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Österreich jährlich seit 1968 den Siebenbürgisch-sächsischen Kulturpreis. Vor zwei Jahren, 2018 wurde dieser Prof. Dr. Horst Schuller-Anger, wie auch Prof. Dr. Michael Markel erteilt.
In Gedanken sind wir auch am heutigen Stichtag seines 80.Jubiläums bei Horst Schuller und wünschen ihm von Herzen alles erdenklich Gute, ganz besonders Gesundheit.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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