Nicht nur die Milchstraße im Objektiv
18.11.21
Mit Dr. Randa Assa'd von der Amerikanischen Universität im Gespräch über Forschungen zu dem galaktischen System
Immer wieder finden Mitarbeiter einheimischer Medien besonderes der Fernsehgesellschaften im Ausland lebende Persönlichkeiten mit rumänischen Wurzeln oder die von da ausgesiedelt sind, und internationale Anerkennung in unterschiedlichen Forschungsbereichen, als Pädagogen an namhaften Universitäten, als Autoren oder Sportler u.a. fanden. Nun ergab sich die Gelegenheit mit einer Forscherin zu sprechen die sich der Astronomie verschrieben hat, aber nicht wie man glauben sollte "mit dem Kopf in den Sternen lebt", sondern als Mitarbeiterin verschiedener Forschungsteams angehört, Studenten anleitet um neueste Erkenntnisse im Bereich zu erzielen. Dr. Randa Assa'd (38) ist in Klausenburg geboren, hat hier teilweise ihre erste Schulausbildung erhalten um dann Physik an der Universität für Wissenschaft und Technologie in Jordanien zu studieren, ihre Dissertation an der Universität von Cincinatti zu verteidigen. Nun ist sie außerordentlicher Professor an der Amerikanischen Universität von Sharjah (Dubai) wo sie Astronomie und Physik unterrichtet.
Gibt es Interesse seitens der Studenten für die Astronomie?
Dieses Thema kommt bei ihnen gut an. Ich unterrichte Astronomie und auch Physik. Einige meiner Studenten haben mit mir an einigen Forschungsprojekten mitgewirkt, wobei diese auch als Mitglieder des Autorenkollektivs an wissenschaftlichen Arbeiten die anschließend ausgearbeitet und veröffentlicht wurden, zeichnen. Der Gruppe gehören namhafte Astronomen bekannter internationaler Forschungszentren und Universitäten an, einschließlich der Südost-europäischen Sternwarte und dem dem Max-Planck-Astronomie-Institut in Deutschland, dem Institut für Astronomie und der Universität Cambridge (Großbritannien), dem Space Telescope Science Institute (USA), wo gerade ein neues Forschungsprojekt eingeleitet wurde wo ich dabei bin, vom Astrophysischen Forschungsinstitut der Universität Liverpool und den Astrophysischen Labors EPFL aus der Schweiz.
Galaxien oder extragalaktische Nebel sind Sternsysteme, die sich außerhalb des Bereichs der Milchstraße oder Galaxis befinden und unserem Sternsystem gleichgeordnet sind. Gibt es diesbezüglich neue Forschungsergebnisse?
Das Studium der zentralen Region unserer Galaxie, der Milchstraße, ist eine besondere Herausforderung wegen dem intergalaktischen Staub der eine optische Belichtung ausstrahlt die von den Sternen aus dem Umfeld kommt. Als Alternative kann man die Infrarotstrahlen der gigantischen Sterne aus dem Universum studieren, deren Masse 10 bis 30 mal größer als unsere Sonne sind. Der Andromedanebel sowie die megallanischen Wolken am Südhimmel sind bereits mit freien Auge zu sehen und können fotografisch festgehalten werden. Aber lichtschwache und entfernte Objekte können nur mit den größten Teleskopen fotografisch festgehalten werden. Dr. Assa'd und ihr Team haben das Teleskop VLT das sich in der Atacama-Wüste im Norden Chiles befindet und von ESO koordiniert wird, verwenden können. Durch die Benutzung dieses größten Teleskops von der südlichen Halbkugel konnten Informationen über diese Sterne einschließlich Temperatur, Gravitation der Oberfläche und chemische Zusammensetzung erzielt werden. Es war zum ersten Mal, dass Forscher diese chemische Zusammensetzung für die Sterngruppe VDBH 222 aus dem Zentrum unserer Galaxie festlegen konnten und haben genauere Angabe über deren Alter erzielt. Diese Ergebnisse wurden im "Astrophysical Journal" veröffentlicht und zählen zu dem Topreferaten im Bereich der Astrophysik. Genanntes Teleskop besteht eigentlich aus vier einzelne Instrumente, wobei jedes über Spiegel von 8,2 m Durchmesser verfügt die separat, aber auch geschlossen verwendet werden können um eine bessere Resolution zu erzielen.
Was wird von diesen Forschungen noch erwartet?
Dadurch versuchen wir zu erfahren, wie sich die Galaxien und die chemischen Elemente im Universum gebildet haben. Das Universum begann ja nur mit Wasserstoff und Helium, der Rest der Elemente wie Sauerstoff, Kalzium, Kohlenstoff, Eisen und den anderen die wurden innerhalb der Sterne durch Kettenreaktionen gebildet. Beispielsweise ist die Sonne ein Sterngebilde einer neueren Generation, die aus älteren entstanden ist die explodiert sind. Diese Studien sind erforderlich, um den Ursprung der chemischen Elemente zu erklären, und wie sich die Chemie der Sterne entwickelt hat bis zu dem was wir heute haben.
Schließlich eine letzte Frage. Werden die meteorologischen Veränderungen auf der Erdkugel von der Sonnentätigkeit beeinflußt?
Dieses ist nicht der Fall, da die Sonnentätigkeit viel zu weit entfernt ist. Dieses da die Erde von einem starken Magnetfeld geschützt ist.
Vielen Dank für die Ausführungen.
Dieter Drotleff
Dr. Randa Assa‘d nahm auch an einem Astronomie-Kongress in München teil. Foto privat
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Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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