Ohne Internet und TV leben?
30.07.20
Digitaler Detox ist immer eine gute Wahl
Im digitalen Zeitalter und besonders auch im Kontext der Coronavirus-Pandemie, sichern Smartphone, Computer und Fernseher vielen Leuten die sozialen Kontakte und die Verbindung zur Außenwelt. Das Leben ohne diese Geräte ist kaum vorstellbar. Doch ist erwiesen, dass zumindest zeitweiliges Abschalten der Geräte gut tut.
Smartphone als Mehrzweckobjekt
Was vor 20 Jahren noch als Seltenheit galt, ist für die meisten Jugendlichen, aber auch für den Großteil der Erwachsenen ein Muss: das Smartphone. Es ist Teil unseres Lebens geworden, es ersetzt mittlerweile den Wecker, das Navigationssystem, den Kalender, den Fotoapparat, die Videokamera, die Armbanduhr. Mit dem Handy kann man sogar an der Kassa bezahlen, oder man spart Zeit und bestellt alles online, per Click. Dank des mobilen Geräts kann man auf der Stelle nachlesen, was man möchte, ist durch Facebook, Whatsapp, Instagram und anderen Apps ständig in virtuellem Kontakt mit den Bekannten. Man ist ständig informiert, kann mehrere Sachen gleichzeitig erledigen und ist ununterbrochen erreichbar. Doch gerade diese ständige Erreichbarkeit und die dauernde Verbindung zum Online können krank machen, denn sie verursachen Stress. Nicht nur für Arbeitstätige, die sogar nach Feierabend oder im Urlaub beruflich erreichbar sind, sondern für jedermann. Deswegen wird geraten, das Gerät bewusst abzuschalten und täglich eine Pause vom Handy zu nehmen.
Vorteile einer Pause
Wer das Handy regelmäßig bewusst beiseite legt, lässt sich durch die Flut an Informationen, die es im Internet gibt, nicht mehr ablenken und kann sich somit über mehr Zeit freuen, besser konzentrieren und achtsamer und bewusster im Hier und Jetzt leben. Das ist besonders im Urlaub willkommen, oder nach Beenden des Arbeitstages.
“Wer mich wirklich erreichen will, der findet mich” erklärt die vierzigjährige Roxana, die sich immer schon geweigert hat ein Smartphone anzuschaffen, eben um dem Stress zu entgehen, den sie bei ihren Mitmenschen beobachtet. Sie widmet ihre Zeit dem Garten und dem Hund, erzählt mit ihren Liebsten, telefoniert mit Freunden die weit entfernt wohnen. Nötige Informationen findet sie in der Zeitung, oder, wenn es sein muss im Internet, wofür sie den Computer anwendet.
Das Mobilgerät bewusst abzuschalten oder lautlos zu stellen bringt auch weitere Vorteile mit sich: die direkte Kommunikation wird besser, konzentrierter, es enstehen viel weniger Missverständnisse als bei Instant-Nachrichten.
Infolge zahlreicher Studien, die zum Thema Einfluss des Smartphones auf unser Leben, raten Experten klare Grenzen zu ziehen, wie zum Beispiel ein festes Programm für die Nutzung des mobilen Telefons. Dasselbe gilt auch für die Anwendung von Computer, Tablet oder Fernseher.
“Wir haben keinen Fernseher”
“Wir haben vor acht Jahren unseren TV verschenkt, als unser Kind geboren wurde. Viele unserer Freunde leben so” erzählt Gabi. Keine Sekunde haben die jungen Eltern an ihrer Entscheidung gezweifelt, genießen dafür aber Musik, Spiele- oder Leseabende, wie auch Spaziergänge. Für die meisten Menschen jedoch steht der Fernseher im Mittelpunkt des Wohnzimmers, stellt die Hauptquelle deren Entspannung dar. Dabei wirken sich Werbung und die Tendenz der Massenmedien zum Sensationellen zu einem verzerrten Bild der Wirklichkeit, zu Vorurteilen. Die Flucht in die künstliche Ersatzwelt lindert das Gefühl von Einsamkeit, füllt jedoch nicht die seelischen Lücken. Vor allem im Urlaub und insbesondere in diesen schwierigen Zeiten ist ein digitaler Detox hilfreich, auch wenn er nur für zwei Stunden täglich ist. Alternativen zum passiven Zeitvertreib in der virtuellen Welt sind ohne Ende: lesen, tanzen, Musik oder Podcasts hören, mit Familie und Freunden sprechen, Sport treiben oder Wandern, Hobbys ausüben, oder sich ausruhen. So kann man richtig abschalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Laura Capatana-Juller
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