Pandemie fordert Flexibilität und Anpassung auch im kirchlichen Leben
04.03.21
Der Evangelische Kronstädter Kirchenbezirk A.B. in einer Übersicht zum Jahresende 2020
Seit dem März des Vorjahres, als der Ausnahmezustand wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufen worden ist, fand auch das kirchliche Leben unter neuen Voraussetzungen statt, und wurde den Einschränkungen angepasst. Gottesdienste wurden auf Höfen der Kirchen oder Kirchenburgen gefeiert, die Teilnehmer trugen Masken und tragen sie auch jetzt noch bei Gottesdiensten, Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung. Während der Gottesdienstfeiern werden Kirchenräume gelüftet, das Abendmahl wird unter diesen einschränkenden Bestimmungen unter besonderen Schutzmaßnahmen ausgeteilt. Die Bezirkskirchenversammlung ist im Vorjahr ausgefallen und kann auch heuer nicht stattfinden. Doch konnten die Sitzungen des Konsistoriums des Kirchenbezirkes online abgehalten werden, wie das auch im Falle einiger Presbyterialsitzungen von Kirchengemeinden organisiert wird. Dank der modernen Technologien kann man an Gottesdiensten online über Facebook teilnehmen, wie das nun schon seit einigen Sonntagen in der Übertragung aus der Blumenauer Kirche von Kronstadt der Fall ist. Willkommen sind diese Schutzmaßnahmen und diesbezüglich vorgenommenen Initiativen, bedenkt man, dass der Großteil der Teilnehmer Senioren sind, die besonderes der Infektion mit dem Virus ausgesetzt sind. In den Altenheimen wurden Dank des Einsatzes des Leiter dieser Einrichtungen die Senioren in der ersten Etappe geimpft, einige Pfarrer haben Mitglieder der Kirchengemeinden zu Impfzentren führen können, auch wenn dieses in einem anderen Kreisgebiet stattgefunden hat. Einschließlich der jährlich am Jahresanfang stattfindende Empfang im Bischofspalais von Hermannstadt wurde heuer diesen Voraussetzungen angepasst. Man muss feststellen, die Welt hat sich verändert seit dem Vorjahr. Dinge die man als natürlich betrachtete sind nun nicht mehr durchführbar oder nur durch besondere Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Ausgefallen ist die im Januar organisierte ökumenische Gebetswoche, die durch einen Gottesdienst mit der Teilnahme nur der Pfarrer der Kronstädter Kirchenkonfessionen, mit Ausnahme der Orthodoxen in der Blumenauer Kirche organisiert worden ist, und live übertragen wurde. Konzerte innerhalb der Musikreihe Musica Barcensis wurden aus der Schwarzen Kirche direkt auf eine Großleinwand am Honterushof übertragen und konnten so miterlebt werden. Innerhalb der Kronstädter Honterusgemeinde wurde der neue Verkaufs- und Kassenstand eröffnet, die neue Diakoniestation in der ehemaligen Küsterwohnung bei der Blumenauer Kirche eingeweiht, nachdem sie aus dem Pfarrhaus der Obervorstädter Kirche her verlegt wurde. Diese ist staatlich akkreditiert. Trotz Pandemie konnten erforderliche Arbeiten an Kirchen und Friedhöfen durchgeführt werden. In Petersberg wurde die Glocke nach der Reparatur im Ausland dank des Einsatzes von Pfarrer Dr. Peter Klein wieder zurück transportiert und montiert. Bezüglich der Situation der Kirchen von Rothbach und Marienburg werden Diskussionen vom Kurator des Kronstädter Kirchenbezirkes Ortwin Hellmann mit Bürgermeister Sorin Taus geführt. Am Jahresende wurden die Finanzierungsverträge für die Reparaturen der Kirchenburgen von Zeiden und Wolkendorf unterschrieben. Fast 3,2 Millionen Lei werden über das Regionale Operationelle Programm 2014 – 2020 für Zeiden bereitstehen. Der Eigenanteil beträgt 182.000 Lei. Für Wolkendorf sind es 1,5 Millionen Lei. Der Eigenbeitrag liegt bei 165.000 Lei. Die hiesigen Kirchengemeinden mit Unterstützung der jeweiligen Heimatortsgemeinschaften aus Deutschland sind in diese Instandhaltungen und Reparaturen impliziert. Für die Beseitigung des Wandpilzes im Pfarrhaus von Reps, wo auch die Arbeiten an der Kirche stark in Verzögerung geraten sind, wurden Spenden auch in anderen Kirchengemeinden gesammelt.
Den letzten Stand der Zahl der Kirchenglieder in den dem Kronstädter Kirchenbezirk angehörenden Kirchengemeinden stellen wir unseren Lesern mit Genehmigung von Bezirkskirchenkurator Ortwin Hellmann vo, mit dem wir über die gegenwärtigen Probleme sprechen konnten.
A. Burzenland
Im Burzenland befinden sich 15 Kirchengemeinden, von denen Dank der Zahl der Kirchenglieder 11 als eigenständige, und 4 als Diasporagemeinden - Brenndorf, Marienburg, Rothbach, Weidenbach - organisatorisch eingestuft sind. Insgesamt ist die Zahl der Kirchenglieder von 2555 am 31. Dezember 2019, auf 2521 am 31. Dezember 2020 im Burzenland gesunken. Hingegen ist die Zahl derer mit Sonderstatus von 26 auf 35 gestiegen. Auch die Zahl der Mitglieder der Kronstädter Honterusgemeinde ist von 944 auf 952, die derer mit Sonderstatus von 16 auf 19 gestiegen. Stadtpfarrer Christian Plajer und Pfarrerin Andriana Florea betreuen außer der Honterusgemeinde auch die eigenständige Kirchengemeinde Nußbach, wo die Zahl von 108 auf 104 gefallen ist, derer mit Sonderstatus von 3 auf 9 angestiegen ist. Seit dem März 2020, ist Pfarrer Kurt Boltres in Rentenstand getreten, betreut aber weiterhin die eigenständigen Kirchengemeinden Honigberg mit gleichbleibend 124 Seelen, und Rosenau mit einer weniger, 135. In der eigenständigen Kirchengemeinde Bartholomae ist die Zahl von 169 auf 162 gefallen. Altdechant Pfarrer Klaus Daniel versieht hier als geschätzter Seelsorger seine Dienste weiterhin. Pfarrer Dr. Peter Klein betreut die eigenständigen Gemeinden Petersberg wo statt 96, nun 91 Kirchenglieder sind, Tartlau wo die Zahl um zwei auf 91 gesunken ist, und die Diasporagemeinde Brenndorf, wo statt 41 nun 39 Kirchenglieder sind. Nur in Tartlau wird eine Person im Sonderstatus vermerkt. Pfarrer Uwe Seidner betreut die eigenständigen Kirchengemeinden Wolkendorf, wo nun 118 Personen, statt 119 registriert sind, Neustadt wo die Zahl von 109 auf 110 gestiegen ist, und die Diasporagemeinde Weidenbach wo von 61 Gliedern, nun weiter 60 verzeichnet werden. Pfarrer Andreas Hartig teilt sich die Aufgaben zwischen den eigenständigen Kirchengemeinden Zeiden, wo die Zahl von 390 auf 373 gesunken ist und weiterhin 4 Personen im Sonderstatus zählt, und Heldsdorf mit 133 Kirchenglieder von gewesenen 136, und weiterhin 2 im Sonderstatus. In den beiden Diasporagemeinden Marienburg sind 18 Kirchenglieder statt den gewesenen 19, in Rothbach gleichbleibend 10.
B. Repser Diaspora
Sämtliche 15 Kirchengemeinden im Gebiet von Reps haben den Status als Diasporagemeinden. Im Herbst de Vorjahres wurde als Pfarrer für dieses Gebiet Danielis Mare ordiniert. Der ehemalige Elektrotechnik-Ingenieur, der auch seine Dissertation im Fach verteidigte, hat seine Berufung zur Theologie erkannt und sich anschließend diesem Studium gewidmet, das er in Hermannstadt erfolgreich abschießen konnte. Hier gibt im Gebiet zahlreiche Probleme bezüglich des Zustandes einiger Kirchen und Wehranlagen, von Pfarrhäusern und Friedhöfen. Seit er da eingeführt worden ist, besucht er die weit von einander liegenden Ortschaften, veranstaltet Gottesdienstfeiern in diesen. Die Zahl der Kirchenglieder in jeweiliger Ortschaft am 31. Dezember 2020 geben wir laut Statistik des Kirchenbezirkes an, in Klammer die Zahl vor einem Jahr. Insgesamt ist die Seelenzahl im Gebiet von 264 auf 291, die derer mit Sonderstatus von 87 auf 90 angestiegen. Reps zählt 31 (31) Kirchenglieder, Streitfort 6 (1), Galt 23 (22), Deutsch-Tekes 18 (12), Schweischer 7 (6), Radeln 35 (24), Bodendorf 6 (6), Meschendorf 1 (1), Deutsch-Kreuz 4 (5), Draas 3 (3), Hamruden 34 (32), Katzendorf 1 (2), Stein 9 (2), Deutsch-Weißkirch 110 (115), Meeburg 3 (2). Die meisten Personen mit Sonderstatus sind in Deutsch-Weißkirch 82 (87), je eine in Galt und Stein, und je 3 in Deutsch-Tekes und Hamruden. In Deutsch-Tekes kommt Pfarrer Johann Stefani zum Einsatz.
C. Gemeindeverband Fogarasch
Der Gemeindeverband dem die Stadt Fogarasch als eigenständige Kirchengemeinde mit 234 Seelen (237) und 3 Personen im Sonderstatus angehören, umfasst weitere 8 Diasporagemeinden, die von Pfarrer Dr. Johannes Klein betreut werden, und seit dem September als Mitglied im Fogarascher Munizipalrat, deren Interessen auch da vertritt. Am 31. Dezember 2020 zählte der Gemeindeverband insgesamt 401 Glieder und 40 im Sonderstatus. Vor einem Jahr waren es 413 bzw. 37. Auch da ist die Seelenzahl etwas sinkend. In Schirkanyen sind es 18 (21), in Bekokten gleichbleibend 10, in Scharosch 27 (28), in Seligstadt 6 (5), in Rohrbach 13 (14), in Leblang 30 (32), in Seiburg 49 (52), in Felmern gleichbleibend 14. In Sonderstatus befinden sich in 19 Personen in Scharosch, , 11 in Seiburg, je 3 in Fogarasch und Rohrbach, je 2 in Felmern und Seligstadt. In Felmern ist der Renascendis-Verein in die Renovierung der Kirchenburg impliziert. Wegen der Pandemie konnten in Seligstadt und Bekokten die Freizeiten für Kinder durch die Einschränkungen auch nicht organisiert werden.
D. Altreich
Dem flächenmäßig größten Gebiet im Kronstädter Kirchenbezirk gehört das Altreich an. Die dazugehörenden sieben Kirchengemeinden werden vom Pfarrer Dr. Daniel Zikeli, Bischofsvikar und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirkes, Stadtpfarrer von Bukarest betreut. Die Hauptstadt Bukarest zählt in ihrer evangelischen Kirchengemeinde A.B. 945 (953) Seelen, und gleichbleibend 6 Mitglieder im Sonderstatus. Dies ist eine eigenständige Kirchengemeinde, die anderen sechs haben den Status als Diasporagemeinden. Ploie{ti mit 22 (24), Câmpina 4 (7), Pite{ti gleichbleibend mit 7, wie auch Br²ila mit 11, Konstanza mit 15, und Jassy mit 19. Zu dem Gebiet gehören somit 1023 Seelen am Jahresende, um 13 weniger als 2019, und gleichbleibend mit 6 im Sonderstatus.
Somit umfassen die Kirchengemeinden die zum Kronstädter evangelischen Kirchenbezirk A.B. gehören, insgesamt 4236 Seelen und 171 im Sonderstatus am Jahresende 2020. Am Jahresende 2019 waren es noch 4268 und 156 im Sonderstatus. Somit eine sinkende Tendenz der Anzahl der Glieder der Kirchengemeinden, und steigend die der mit Sonderstatus. Es ist eine Situation die
seit Jahren verzeichnet wird und voraussichtlich auch weiter anhaltend sich abspiegelt. Pfarrer, Kuratoren, Presbyter, Gemeindevertretungen wo es sie noch gibt, haben die ausschlaggebende Rolle den Zusammenhalt dieser Gemeinschaften zu festigen.
Dieter Drotleff
Der Sitz des Kronstädter Evangelischen Kirchenbezirkes A.B. befindet sich seit Jahren auf dem Alten Marktplatz Nr. 18. Der Zugang erfolgt von dem Honterushof gegenüber des Blauen Hauses in dem sich das Pfarramt der Honterusgemeinde befindet. Foto: der Verfasser
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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