Rumänien - die letzte Freiheit?
05.03.09
Impressionen von der Tourismusmesse in Stuttgart/ von Hermann Kurmes
Die Tourismusmesse CMT, die jährlich im Januar in Stuttgart stattfindet, ist mit dem Profil Caravan, Motor, Tourismus nicht nur die größte in Deutschland, sondern in ganz Europa. Alleine in diesem Jahr präsentierten knapp 2000 Aussteller aus 98 Ländern in acht Hallen der neuen Messe ihre Produkte.
Für Rumänien stand die Ausstellung 2009 unter einem besonderen Stern, denn gemeinsam mit Argentinien war Rumänien als Partnerland der Messe ausgewählt. Partnerland sein heißt, dass auch außerhalb der Messe viele Aktionen und Events stattfinden, wie Konzerte, Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und vieles mehr. Schon auf dem Flughafen, in den S-Bahnen und an strategisch günstigen Stellen in der Innenstadt von Stuttgart leuchteten dem Reisenden die Reklameschilder entgegen, mit denen Rumänien in diesem Jahr für sich warb: „Rumänien - die letzte Freiheit.“
Auf der Messe selbst hatte das Tourismusministerium keine Kosten gescheut, um das Land in einem positiven Licht darzustellen. Der Stand war geräumig, die Lage strategisch günstig, die Ausstattung und Aufmachung stilsicher und geschmackvoll.
Während in den Jahren zuvor gerade mal drei Aussteller am Rumänienstand in Stuttgart auftraten, vertraten in diesem Jahr 22 Aussteller ihre Produkte: neben den Fluggesellschaften Blue Air und Carpat Air stellten auch verschiedene Tourismusverbände, z.B. aus der Bukowina, aus Hermannstadt, Temesvar und Schäßburg aus. Reiseagenturen wie Messerschmidt Reisen, Intertouring oder Karpatenturism, aber auch die Naturfreunde Rumäniens und der Ökotourismusverband AER sorgten dafür, dass eine breite Palette von touristischen Angeboten an den Mann oder die Frau gebracht wurden. Die Bandbreite reichte von Städtereisen über Badeurlaub am Schwarzen Meer, Kururlauben, Programmen mit Naturschwerpunkten wie Klettern, Höhlenbesichtigungen, Bärenbeobachtung bis zu ornithologischen Exkursionen im Donaudelta. Großer Andrang herrschte bei den Ausstellern, die Wohnmobiltouren und Campingurlaube organisieren.
Der Vertreterin des rumänischen Tourismusministeriums in Stuttgart, die Hermannstädterin Adina Secar², war es gelungen, mit Gheorghe Zamfir einen der bekanntesten rumänischen Künstler zu verpflichten, der mit seinem Orchester auf der Eröffnungsfeier neben grandiosen argentinischen Tangotänzern die Herzen höher schlagen ließ. Als er schließlich für die argentinische Delegation „Don't cry for me Argentina" spielte, tobte der Saal vor Begeisterung. Andere Künstler, die das Land hervorragend repräsentierten und mit viel Beifall belohnt wurden, waren die „Junii Sibiului“ mit ihren Volkstänzen aus der M²rginime und das Streichquartett der Hermannstädter Philharmonie.
Nach der Besucherzahl zu urteilen war von der allgegenwärtigen Finanzkrise nichts zu bemerken. Die Besucher kamen in großer Zahl, sie informierten sich gründlich und schlossen Verträge ab. Rumänien scheint für die Sommersaison 2009 ein attraktives Reiseziel zu sein.
Auch die Tourismusminsterin selbst, Elena Udrea, machte große Hoffnung auf der Pressekonferenz, dass die neue Regierung neue Schwerpunkte setzen möchte für die Entwicklung der Infrastruktur und des Tourismus in Rumänien. Hoffen wir, dass diese Messe dazu beigetragen hat, Rumänien aus seinem bisherigen Schattendasein herauszuholen!
Dass Rumänien die letzte Freiheit ist, ließ sich in einer Hinsicht jedenfalls bestätigen: Ein Besucher fragte, ob man in Rumänien immer noch uneingeschränkt campen könne und ob immer noch überall in der Natur viel Müll zu finden sei. Die Antwort lautet uneingeschränkt JA!
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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