Rumänisch-deutsche Ortsschilder im Burzenland
28.10.10
Bei der Einfahrt in die meisten Burzenländer sächsischen Ortschaften kann heute auch die deutsche Bezeichnung an den Ortsschildern gelesen werden. Sie sind nicht in einer einheitlichen Gestaltung angefertigt, manchmal sind sie auf einem zweiten, kleineren Ortsschild angebracht, nahe an den offiziellen Ortstafeln. Manche von ihnen (z.B. in Marienburg/Feldioara und Brenndorf/Bod) tragen auch die Farben der rumänischen Trikolore sowie die EU-Symbole. Die mit Abstand imposanteste dreisprachige Kennzeichnung (Brasov/Kronstadt/Brasso) ist jene des Kreisvorortes. Sie steht nicht nur an der Einfahrt nach Kronstadt sondern auch auf manchen Straßen bei der Einfahrt in die gleichnamige Metropolregion (z.B. bei der Brücke über die Burzen wo sich auch die Ausfahrten von der DN 13 nach Heldsdorf/Halchiu und Brenndorf befinden. Nach unserer Kenntnis (eine genaue Übersicht steht uns nicht zur Verfügung) gibt es Ortsschilder ohne die deutsche Ortsbezeichnung nur in Petersberg/Sânpetru und in Rothbach/Rotbav. Rothbach gehört zu Marienburg, ist also keine eigene Gemeinde, wie alle anderen Burzenländer Gemeinden und Städten. (Zeiden/Codlea, Rosenau/Râsnov und Weidenbach/Ghimbav sind Munizipien oder Städte).
Die Lokalbehörden haben verstanden, dass ein Hinweis auf die deutsche Vergangenheit ihrer Ortschaften, ein Pluspunkt für diese bedeutet, vielleicht auch das Interesse von Touristen weckt, die auf der Durchfahrt sind und Namen wie Prejmer oder Maierus nicht in Verbindung mit Siebenbürger Sachsen bringen. So ist es erfreulich, dass sie damit, ohne dass sie gesetzlich dazu verpflichtet sind (das gilt nur für Ortschaften wo mindestens 20 Prozent der Bevölkerung einer nationalen Minderheit angehören) indirekt an jene erinnern, die diese Ortschaften gegründet und jahrhundertelang geprägt haben. Die Wahrung und touristische Förderung des vorhandenen reichen historischen, ethnographischen und kulturellen Erbes der Siebenbürger Sachsen wäre der nächste Schritt, nicht nur weil das im vereinten Europa so erwartet wird, sondern weil es auch für die touristische Entwicklung dieser Ortschaften wichtig ist, wie das im Kreis Kronstadt z.B. in Deutsch-Weißkirch/Viscri und in Tartlau/Prejmer der Fall ist.
R. Sudrigian
Foto 1
Außer dem rumänischen und deutschen Namen ist für Kronstadt auch die ungarische Bezeichnung, nicht auf einem Schild sondern auf einem Sockel zu lesen.
Foto: Hans Butmaloiu
Foto 2
Rumänische Trikolore, EU-Sterne, Gottes Segen, ein Willkommen seitens des Bürgermeisteramtes, der rumänische und der deutsche Ortsnamen sowie die Landes- und Gemeindewappen sind bei der Einfahrt nach Weidenbach erkenntlich.
Foto 3
Mit älteren Plattenbauten im Hintergrund sieht diese Einfahrt nach Zeiden/Codlea auch nicht besser aus.
Foto 4
Bei der Ausfahrt aus Schirkanyen/Sercaia, eine Gemeinde mit noch sehr wenigen Sachsen die historisch eher dem Burzenland zugeordnet wird, ist die deutsche Bezeichnung beibehalten.
Fotos: Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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