Rumänische Königsfamilie und Landschaften in einer Fotoausstellung
14.11.19
Der berühmte Fotograf Emil Otto Hoppe bereiste 1923 Großrumänien
Eine sehenswerte Ausstellung ist im Museum des Städtischen Wohnkultur am Kronstädter Marktplatz Nr. 15 bis zum 15. Februar 2020 zu sehen. In dieser sind Fotografien des berühmten deutschen Fotografen Emil Otto Hoppe (1878 – 1972) ausgestellt die dieser anläßlich eine Reise auf Einladung von Königin Maria 1923 in Rumänien gemacht hat. Es ist nur ein Teil der Porträts und Landschaften die dieser festgehalten hat, und in einem Jahr darauf als Buch mit einem Vorwort von Königin Maria erschienen sind. Die gegenwärtige Ausstellung wurde vorher in Bukarest gezeigt und in der Stadt unter der Zinne am 25. Oktober l.J. eröffnet. Es handelt sich um eine Weltpremiere sowie auch der Ausstellungskatalog, da zum erstem Mal nach 95 Jahren die verirrten Fotos in der Londoner Mansell Bibliothek die der Autor 1954 dieser veräußert hat, und in das Archiv in Passadena kamen, neuentdeckt und an die Öffentlichkeit gelangten.
Emil Otto Hoppe wurde in München als Sohn einer Bankiersfamilie geboren. Im Alter von 22 Jahren übersiedelte er nach London wo er anfangs für die Deutsche Bank arbeitete. Hier entdeckte er seine Hingabe und 1903 wurde er Amateurfotograf und trat der Royal Photographic Society bei. Er arbeitete besonderes als Porträtfotograf in der britischen Hauptstadt, beteiligte sich an Ausstellungen. 1911 konnte er das eigene Fotostudio in der Baker Street da eröffnen. Sein Name und seine Kunst fanden internationale Anerkennung. So ist zu erklären auch die Einladung von Königin Maria 1923 Großrumänien zu besuchen. Er war Gast der Königsfamilie, wo er deren Mitglieder in Sinaia fotografieren konnte.
Im Ausstellungskatalog sind Porträts von Königin Maria, König Ferdinand, Kronprinzessin Ileana, Ansichten von Schloss Peles und der Sommerresidenz von Törzburg zu sehen. Aber auch zahlreiche Porträts von Menschen die zu den besonderen Objektiven des Künstlers gehörten: Bäuerinnen beim Weben, Nonnen, Mönche, Zigeuner, Tataren, Lipovener. Gereist ist er durchs Land mit der Eisenbahn, mit dem Auto oder Kutsche. Er hat zahlreiche Landschaften, Kirchen, Wehranlagen, Baudenkmäler fotografiert. Er besuchte Hermannstadt wo er die Evangelische Kirche, ebenfalls die in Großau fotografiert hat. Er bereiste weitere Gebiete in Siebenbürgen, aber auch die Dobrudscha. Überall waren ihm die königlichen Empfehlungsschreiben von Nutzen. Im nächsten Jahr erschien dann sein Band unter dem Titel „In Gipsy Camp and Royal Palace“ in 240 Seiten, illustriert mit 32 Fotos, mehreren Vignetten, Skizzen und dem einleitenden Wort von Königin Maria. Von ihm ist somit ein hervorragendes Bild jener Zeit über das Land geblieben. Kuratoren der Ausstellung sind Adrian-Silvan Ionescu Direktor des Kunstinstituts „George Oprescu“ und Graham Howe die auch Autoren des Ausstellungskataloges sind.
Als Porträtfotograf hat Emil Otto Hoppe mehrere weltweit bekannte Persönlichkeiten in seinem Studio fotografiert: die russischen Ballettänzerinnen Ana Pavlova und Tamara Karsavina, die Schriftsteller Thomas Hardy, Henry James, George Bernard Shaw, Rabindranath Tagore, die Komponisten Pietro Mascagni, Jules Massenet u.a. In Bukarest hatte er eine Begegnung mit dem damaligen Außenminister I.G.Duca, war Gast der Rumänischen Akademie. Ein Besuch der Ausstellung und der Katalog bieten eine ansprechende Dokumentation über das Rumänien jener Zeit.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
01.11.24
Interview mit Edith Schlandt anlässlich ihres 80 jährigen Geburtstags
[mehr...]
25.10.24
Abschluss der Restaurierungsaktion im Rahmen der Vortragsreihe „Kulturerbe hautnah“ öffentlich vorgestellt
[mehr...]