Schülerzeitschrift in Corona-Zeiten
26.11.20
Clique Nr. 24 ist online!
Clique, die Zeitschrift der Schüler des Johannes-Honterus-Kollegs, die vom Kronstädter Jugendforum herausgegeben wird, ist vor Kurzem erschienen und bietet interessanten Lesestoff. Pandemie-bedingt erscheint Nummer 24 der Clique ausschließlich online und kann im PDF-Format auf der Webseite des Jugendforums, djkronstadt.ro durchgeblättert werden. Es ist erfreulich, dass die journalistische Arbeit der Schüler trotz Corona-Stress weitergegangen ist, in einer Zeit, in der der Fokus vieler Schüler während des Lockdowns und dem Wechsel zwischen zwischen digitalem Lernen daheim und in der Schule klar auf den Hauptfächern lag. Schule allein war schwierig genug, dass man trotzdem dazu kam, auch Artikel für die Schülerzeitschrift zu schreiben, ist lobenswert. Die aktuelle Nummer der Zeitung, an der ein fünfköpfiges Team unter der Leitung der Chefredakteurin Diana T²tulea gearbeitet hat (Redakteurinnen: Miruna Maria Ghi]², Antonia Tontsch, Teodora C²lin und Ana G²nf²lean), umfasst 30 Seiten. Das Schüler während der Corona-Krise derart motiviert sind, eine Zeitung herauszubringen, ist der große Pluspunkt der aktuellen Ausgabe. Außerdem: online zu erscheinen hat auch seine Vorteile, man kann von Leuten aus aller Welt gelesen werden. Die 24. Ausgabe der Clique wurde von Accenture Romania finanziell unterstützt. Ein Jahreskalender, wo man für jeden Monat gewisse Ziele eintragen kann, der sich in der Mitte der Zeitschrift befindet, kann auch online heruntergeladen werden.
Rund um die Pandemie
In diesen seltsamen Zeiten, die wir gerade durchleben, dreht sich natürlich auch in einer Schülerzeitung fast alles um Corona. Obwohl in dieser Nummer die Themenvielfalt und die Vielfalt der journalistischen Gattungen fehlt, stellt man erfreulicherweise fest, dass diesmal die Recherche nicht nur via Internet erfolgte und dass die jungen Redakteure über ihre eigenen Erfahrungen geschrieben haben. Ebenfalls gibt es interessante und gut geschriebene Essays. Die Jugendlichen schreiben zu einem Thema, mit dem wir uns seit acht Monaten auseinandersetzen . Wir erfahren, welche Ängste sie während der Pandemie haben und welche Verluste sie in Kauf nehmen mussten. Sozialkontakte sind für junge Menschen nicht nur einfach ein Zeitvertreib, sondern beeinflussen aus entwicklungspsychologischer Sicht die eigene Identitätsfindung maßgeblich. Wie ist das Leben ohne Feiern, Freunde und Freiheit? 2020 bedeutete für Schüler: kein Spaß in den Pausen, keine Ausflüge, keine Geburtstagspartys, kein Treffen mit den besten Freunden. Wie ist es, die Schulkollegen nur auf einem Bildschirm zu sehen? „Die Coronakrise hat unsere Gesellschaftslücken ans Licht gebracht. Der Kern einer Gesellschaft besteht in der Erziehung und das passiert größtenteils in der Schule. Wenn die Schule nicht ernst genommen wird, haben die Menschen den Start verpasst“- das sind die Worte einer Zwölftklässlerin, die man im Artikel „Ganz on-line: 2020“ lesen kann,
Miruna Maria Ghi]² und Diana T²tulea schreiben einen Nachruf auf den Schauspieler und Leiter der Redoute Marius Cisar, der im August verstorben ist. Er war ein verlässlicher und entgegenkommender Partner in der Zusammenarbeit mit allen deutschsprachigen Institutionen der Stadt, für deren Veranstaltungen er den Saal der Redoute gern zur Verfügung stellte, und ein großer Förderer der Kultur der Minderheiten. Auch Schüler des Honterus-Kollegs haben ihn sehr geschätzt.
Erfreulicherweise hat die Clique Nummer 24 auch einen lokalen Flair – Antonia Tontsch schreibt zum Beispiel ganz interessant über Kronstadt: „Auf der Suche nach einer fremden Stadt“.
Mehr „Honterusgeschichten“ und weniger Rechtschreibfehler würden nicht schaden
Was jedoch dieser Ausgabe fehlt, ist das Honterus-Spezifische. Umso geographisch „näher“ das Geschehene ist, desto interessanter ist der Artikel für die Leser, deshalb würden etwas mehr „Honterusgeschichten“ der Clique auf keinen Fall schaden.
Leider haben sich in die Artikel mehrere inhaltliche- und Rechtschreibfehler eingeschlichen und es wäre erforderlich, dass ein Deutschlehrer eine aufmerksame Korrektur unternimmt, bevor die Zeitschrift veröffentlicht wird. Fehler wie „An meinen lieben Leserinnen und Leser“, die schon im Leitartikel erscheinen, würden dadurch vermieden werden. Ebenfalls sollten Missverständnisse wie „Fakultät für rumänischen-kanadischen Journalismus an der Transilvania-Universität“ in einer Zeitschrift nicht auftreten. In Kronstadt gab es Anfang der 2000er Jahre eine private rumänisch-kanadische Universität (rumänisch: Universitatea Româno-Canadian²) , die mit der Transilvania-Universität nichts zu tun hatte.
Vielleicht wäre es auch interessant, wenn die Zeitschrift einen Blog haben würde, mit Links zu Videomaterial, aktuellen Events und Hintergrundinformationen zu den Artikeln. Ebenfalls wäre eine eigene Facebook-Seite angebracht.
Elise Wilk
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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