Sich zu Honterus bekennen
30.04.09
Dokumentation über die Feier der Honterusfeste erschienen
Nicht nur für die Kronstädter aber auch für die Burzenländer wurden die Honterusfeste zur Tradition ihrer beliebten, jährlich abgehaltenen Veranstaltungen. Oskar Wittstock betonte diesbezüglich in seiner Quellenrede in Pfaffenhofen am 29. Juni 1975: „Heute feiern wir nicht nur einen Tag der Begegnung und der Besinnung, sondern auch einen Tag des Bekenntnisses, denn Honterusfest feiern heißt, sich zu Honterus zu bekennen...“.
Kürzlich erschien in Deutschland ein Band unter dem Titel „Honterusfeste in Kronstadt und Pfaffenhofen“ von Ortwin Götz der in den rund 250 Seiten, Texte und Bilder von und über die Honterusfeste umfasst. Der Band muss als Gemeinschaftsarbeit betrachtet werden, so wie das auch einleitend vermerkt wird, da mehrere Kronstädter dem Herausgeber behilflich waren bei dem Sammeln der Texte der Festansprachen und späteren Quellenreden, wie diese nun bezeichnet werden, von Fotos die anlässlich einiger dieser Feste entstanden sind. Der Herausgeber hat sich auch der Unterstützung der Heimatortsgemeinschaft Kronstadt in Deutschland bei der Herausgabe des Bandes erfreut.
Als Geburtsstunde des Honterusfestes wird das 300. Jubiläum der Honterusschule betrachtet und hätte im Dezember 1844 stattfinden müssen, wurde aber auf den Schulschluss des Unterrichtsjahres 1844/1845 verschoben. Ausführlich beschreibt Adolf Meschendörfer in seinem Roman „Die Stadt im Osten“ den Ablauf eines solchen Festes: „Das größte sächsische Volksfest ist das Honterusfest zu Ehren des Reformators am Ende des Schuljahres, wenn die goldene Zeit der Sommerstille sich unermesslich auszudehnen beginnt. Dieses Kronstädter Fest feiert die ganze Stadt, alle Geschäfte und Ämter sind dann geschlossen. Wenn der Festzug sich hinausbewegt hat auf die große Waldwiese, ist die Stadt wie ausgestorben...“. Für das Fest gab es einen bestimmen Ablauf der streng eingehalten wurde. Während des Festes das bei der Honterusquelle stattfand, wurden eingeplante Lieder gesungen, Spiele organisiert, Turn- und Sportvorführungen geboten. Natürlich hielt der Rektor der Schule die Festrede, später wurden auch andere Notabilitäten dafür herangezogen. Das letzte Honterusfest laut alter Tradition wurde 1939 gefeiert. Erst 1955 wurde das nächste organisiert und zwar auf der Rabenspitze. Dann folgten drei Jahre die Veranstaltungen am Kleinen Hangestein. Damit endeten die traditionellen Honterusfeste die nach der Wende von 1989 auf Anlass des Kronstädter Deutschen Forums von der Honterusschule in der Schulerau gefeiert werden, heuer am 31. Mai. In Deutschland wurde das Honterusfest von den ausgesiedelten Kronstädtern am 17. Juli 1966 wieder aufgenommen u.zw. am Waldspielplatz bei Pfaffenhofen an der Ilm. In den letzten Jahren wurden als Quellenredner auch namhafte Kronstädter aus der Heimat eingeladen. In diesem Jahr wurde Wolfgang Wittstock, langjähriger Journalist, Vorsitzender des Kronstädter Deutschen Stadt- und Kreisforums, dazu berufen. Das Honterusfest in Pfaffenhofen wird am 5. Juli, stattfinden.
Der Band ist eine willkommene Ergänzung zur Kronstädter Geschichte; aus den darin veröffentlichten Festansprachen sind Gedanken zu entnehmen die den Kronstädtern am Herzen lagen, das Gemeinschaftsgefühl stärkten und oft auch Mut zusprachen.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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