Tennis-Renaissance in Kronstadt?
01.09.08
Tennis-Renaissance in Kronstadt?
XIII.Brasov-Challenger-Turnier am Olimpia-Platz
Einer der seltenen Anlässe an denen Bürgermeister George Scripcaru und Kreisratvorsitzender Aristotel C²ncescu gemeinsam auftraten, war die Pressekonferenz auf der die XIII. Auflage des Bra{ov Challenger Tennisturniers angekündigt wurde. Das Kronstädter Bürgermeisteramt und der Kreisrat sind die Hauptveranstalter dieses Turniers das Teil der ATP- Challenger Series ist. Mit dabei bei der Begegnung mit den Journalisten auf der Olimpia-Sportanlage – der Austragungsort dieses Sportereignisses – war auch der Vorsitzende des rumänischen Tennisverbandes, Dumitru H²r²d²u. Das Turnier findet in diesen Tagen statt, die Halbfinalspiele sind für Samstag, das Endspiel im Männer Einzel-Turnier für Sonntag vorgesehen. Die Endphase des Turniers wird live auf TVR 2 übertragen.
Für den Sieger im Männerturnier gibt es ein Preisgeld von 4.300 Euro, für den Verlierer der Finale 2500 Euro, für die Halbfinalisten je 1500 Euro. Wer die erste Runde übersteht, bekommt immerhin 310 Euro. Die Preisgelder betragen insgesamt 50.000 US-Dollar. Für die Tennisprofis mindestens genau so wichtig sind die ATP-Punkte die vergeben werden: von 55 für den Sieger bis zu 5 für diejenigen, die das Achtelfinale erreichen. Die großen Namen fehlen auf der Teilnehmerliste: nur der Argentinier Diego Junqueira befindet sich im ersten Hundert der ATP-Weltrangliste (Platz 95). Wie zu erwarten, sind die Spanier und die Argentinier als Sandplatzspezialisten gut vertreten. Hoffnungen auf einen rumänischen Sieg setzt man auf Victor Crivoi, Adrian Cruciat und Adrian Ungur die unter den ersten 200 der Weltliste geführt werden. Eine Teilnahme des zur Zeit besten rumänischen Tennisspielers, Victor H²nescu, entfiel, weil dieser, auch dank seiner jüngsten Erfolge, sich direkt für das Hauptfeld des Grand-Slam-Turniers in New York einschreiben konnte, das ebenfalls in diesen Wochen läuft.
Obwohl das Turnier irgendwie im Schatten des Schlagerfestivals „Goldener Hirsch“ steht (die Veranstalter mussten für die Teilnehmer Hotelplätze in der Schulerau buchen), hofft man in Kronstadt doch auf ein entsprechendes Echo unter den Tennisfans. Das besondere Ambiente am Olimpia-Platz mit dem schönen, gute 100 Jahre alten, inzwischen aber neu sanierten Holzpavillon, mit der Nachbarschaft der Weberbastei und der Zinne, sei ein absoluter Pluspunkt und sei auch europaweit bemerkenswert, sagte Aristotel C²ncescu. Er und der ehemalige Tennisspieler Dumitru H²r²d²u waren es, die das Kronstädter Tennisturnier ins Leben gerufen haben und dabei auch vom bekanntesten Kronstädter Tennisspieler, Ion }iriac, unterstützt wurden. }iriac ist aber nicht der einzige Name der für die Kronstädter Tennistradition steht. Erwähnt werden müssen auch die Marcu-Brüder sowie Günter Bosch, ehemaliges Mitglied der rumänischen Davis-Cup-Mannschaft, besser bekannt als Trainer der deutschen Tennislegende Boris Becker.
Nur aus Tradition kann man aber nicht leben. Deshalb will man in Kronstadt auch auf die Förderung junger Tennisspieler setzen, was sich aber als nicht so einfach erweist. Auf C²ncescus Initiative sollte im Vorjahr beim Sportlyzeum eine Klasse mit Hauptprofil Tennis gegründet werden. Es gab aber nur fünf Einschreibungen, so dass dieses Vorhaben vorläufig gescheitert ist. Bemerkenswert ist trotzdem, dass zeitgleich zum Challenger-Turnier, auch ein Frauen-Turnier sowie ein Junioren-Turnier für Kinder bis 12 Jahre stattfindet. Außerdem soll die Olimpia-Sportanlage zukünftig vor allem für Tennis genutzt werden, wobei noch überlegt wird, ob der natürliche Eisplatz im Winter beibehalten wird oder doch nicht zum nahen Agrement-Komplex unter der Zinne übersiedelt wird.
Ralf Sudrigian
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