Trauer in der siebenbürgischen Musikwelt
02.04.09
Dirigent und Komponist, Ernst Fleps gestorben
Mit dem plötzlichen Tod von Prof. Ernst Fleps am 25. März 2009, vier Tage vor Erfüllung seines 83. Lebensjahres, verliert die siebenbürgische Musikwelt eine ihrer emblematischen Figuren der Gegenwart. Als Dirigent, Musikpädagoge, Komponist hat Ernst Fleps in seiner langjährigen Tätigkeit unzählige Schüler ausgebildet, diesen die Freude an der Musik beigebracht, Talente gefördert, Blaskapellen und Chöre geleitet. Die Ehrungen dafür blieben nicht aus. Er erhielt den Apollonia Hirscher-Preis 2000 gestiftet von den Heimatortsgemeinschaften Kronstadt und Bartholomae in Deutschland sowie dem Demokratischen Forum der Deutschen in Kronstadt. Gemeinsam mit dem Zeidner Männerchor wurden sie mit der Karl Zelter-Plakette der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ein erster Preis beim Kompositions- und Orchesterwettbewerb für Blasmusikarrangements und ein dritter Preis bei einem landesweiten Wettbewerb für Kompositionen von Kinderliedern gingen an ihn. Weitere Ehrungen, sowie die Honterus-Medaille würdigten seine vielseitige Tätigkeit. Zu dem war er auch Träger des Titels „Verdienter Lehrer“.
Ernst Fleps entstammte selbst einer Lehrerfamilie und wurde am 29. März 1926 in Brenndorf/Bod geboren. Nach Abschluss des Lehrerseminars hat hat er in Tartlau/Prejmer, Gergeschdorf/Ungurei, Hamlesch/Amna{ unterrichtet wo er auch Chöre leitete wie auch an der Honterusschule wo er nach Abschluss des Konservatoriums weitere 25 Jahre wirkte. Besonderes in den letzten Jahren nach dem massiven Schwund unserer Mitbürger war kaum noch eine Kulturveranstaltung ohne sein Mitwirken und dem der Burzenländer Blaskapelle zu denken. Er und die von ihm geleitete Formation wurden zu einem Begriff was Können betrifft, so dass er oft auch den vielen offiziellen Einladungen kaum Folge leisten konnte. Bei jedem Auftritt imponierte er als Dirigent durch seine Haltung, durch die genaue Taktstockführung und vor allem durch die Qualität der Darbietungen. Kennzeichnend für ihn war stets die Genauigkeit in der Interpretation. Und wenn es auch äußerst selten vor kam, dass ein Bläser nicht am besten auf die anderen eingestimmt war, streifte diesen ein strenger Blick. In Erinnerung bleiben nun die ergreifenden Konzerte bei denen so manch ein Zuhörer es nicht scheute die Tränen aus den Augen zu wischen. Das war auch bei den zahlreichen Trauergästen nicht zu vermeiden die am Freitag, dem 27. März, am Innerstädtischen Friedhof von Kronstadt unter den Klängen der Burzenländer Blaskapelle ihm die letzte Ehre erwiesen.
Dieter Drotleff
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