Tschechoslowakische Objekte in Rumänien
11.07.19
Produkte aus den letzten 100 Jahren in Kronstadt zu sehen
Tschechoslowakische Sessel, Bürolampen, Cremen, Gewebe, Kristallgläser, Wäschetrockner, Reinigungsmittel, Filmrollen, eine Nähmaschine und noch viele andere Produkte die in der ehemaligen Tschechoslowakei hergestellt und auch in Rumänien benutzt wurden, können im Kronstädter Geschichtsmuseum betrachtet werden. Rund 100 Objekte sind im Rahmen der Ausstellung „Made in CZ / Found in RO“ (Hergestellt in CZ /Gefunden in RO) versammelt und sollen auf die Freundschaft, sowie auf die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder nach dem Ersten Weltkrieg und während der kommunistischen Jahre deuten. Wichtig war es den Veranstaltern, dem Tschechischen Zentrum aus Bukarest und der Botschaft der Tschechischen Republik, auch die Beliebtheit des Designs der tschechoslowakischen Produkte und deren Anwendung in rumänischen Haushalten zu zeigen. Dabei wird auch auf den berühmten Designer Stanislav Lachmann hingewiesen, der über 1200 Produkte gestaltet hat. Eines davon, das Millionen von Frauen zu Hause hatten, ist der elektrische Haartrockner EM 521, der auch in der Zinnenstadt zu sehen ist.
Die zur Schau gestellten Produkte sind in sechs Hauptkategorien aufgeteilt, die in den jeweiligen Zimmern eines Haushalts angewendet wurden: Bad, Küche, Werkstatt, Wohnzimmer, Büro, aber auch in der Freizeit.
Besuchern, die im Kommunismus gelebt haben, wird mit Sicherheit vieles bekannt erscheinen, das hier zur Schau gestellt ist. Als Rarität gilt eine Dose mit „Frankfurter Würstchen“, die im sogenannten Tuzex gekauft werden konnte. Tuzex war ein Outlet im kommunistischen Land, wo man Ware aus den westlichen Ländern kaufen konnte. In Rumänien hieß diese Art Outlet „Comturist“, in Ostdeutschland „Intershop“.
Anzeigetafeln, die in der Ausstellung stehen, führen durch die Geschichte des Landes von 1918, der Gründung der Tschechoslowakei bis zu dessen Auflösung im Jahr 1993. Dabei wird an wichtige Momente erinnert, sowie an Persönlichkeiten wie Karel Capek, Miloš Forman, Tomáš Masaryk, oder „The Plastic People of The Universe“.
Die Ausstellung kam dank einer öffentlichen Ausschreibung des Tschechischen Zentrums zustande, das zum Spenden oder Ausleihen von Objekten ausrief, die in der Tschechoslowakei hergestellt wurden und zu Hause benutzt werden. Zur Ausstellung gibt es auch einen Katalog, „Czehoslovak Home“/ Tschechoslowakisches Heim (der allerdings nicht in Kronstadt zu finden ist). „Made in CZ / Found in RO“, die vor zwei Jahren in Bukarest eröffnet worden ist, kann in Kronstadt täglich, ausschließlich montags, bis zum 30. September besucht werden.
Laura Capatana-Juller
Die ausgestellten tschechoslowakischen Objekte stammen aus rumänischen Haushalten. Foto: die Verfasserin
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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