Verbindung der Gemeinschaft durch Sport und Kunst
19.08.21
Erste Auflage des Urbaniada-Festivals abgeschlossen
„Ich bin mit meinem Trainer aus Bukarest hierher gekommen, um am Rollschuh-Wettbewerb teilzunehmen und ich habe gewonnen” erzhählt der neunjährige Calin begeistert. Er hat vor fast einem Jahr das Rollschuh-Training begonnen und verpasst kein einzige Übungsstunde. Mit großen Augen schaut er auch die BMX-Fahrer an, die sich über Kopf in der Luft drehen. Zahlreiche junge, wie auch erwachsene Zuschauer stehen unter den hohen Bäumen, im Schatten und verfolgen die sportlichen Vorführungen im Rahmen der ersten Auflage des Festivals für Kunst und urbane Kultur „Urbaniada“ an. Diese hat vergangenes Woche, von Donnerstag, dem 12. August, bis einschließlich Samstag, dem 14. August, zahlreiche Sport- und Kulturbegeisterte, wie auch Neugierige auf der Burgpromenade versammelt.
Manche Leute fahren Rad, kleine Kinder fahren mit ihren bunten Rollern oder versuchen, nicht von ihren Skateboards zu fallen. Eine Gruppe Jugendliche tanzt vor der Bühne neben dem Burgsteig in den Hip-Hop-Klängen eines jungen Musikers. Etwas höher gelegen, in Richtung Drahtseilbahn, liegen junge Menschen im Gras und auf Sitzsäcken in der Sonne und im Schatten und hören einem Künstler zu, der ihnen Gedichte vorliest. Passanten werden eingeladen, auf einem langen OSB-Material in vorgegebene Muster zu malen. Die Burgpromenade ist belebt. „Einige der allerbesten ProRider (professionelle Skater, Radfahrer, Rollschufahrer) Rumäniens haben am Ereignis teilgenommen“ erklärt Irene Raicelai, Hauptveranstalterin des Ereignisses. „Ihnen sind die Gemeinschaften gefolgt, was uns sehr gefreut und geehrt hat“. Um an „Urbaniada“ mitzumachen hat sich Ianos Covacs einige Tage von der Arbeit frei genommen. Er wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf den rund 30 Metern eingerichteten Rampen mit seinem Rad Tricks zu üben. Allzu viele Alternativen, in Sicherheit so etwas zu machen, gibt es landesweit nicht. „Es gibt Potential für sehr gute Rider, allerdings haben wir keine Skateparks, wo wir fahren können. Deswegen sind wir so wenige. Es gibt kaum jemanden, der uns unterstützt“ sagt Covacs. In der Zinnenstadt stehen Adrenalinsüchtigen nur zwei Skateparks zur Verfügung: in der Näher der Coresi-Mall und im Bürgerzentrum. Andere eigens für sie eingerichtete Parks oder Flächen gibt es nicht. Nur in Karlsburg, Klausenburg oder Bukarest beispielsweise können sich die Extremsportler an professionell gebauten Parks erfreuen. In Kronstadt soll an einem Projekt für einen Skatepark gearbeitet werden, heißt es in der Skaterbranche, offiziell ist allerdings noch nichts bekannt.
Sport und urbane Kunst
„Hauptziel des Festivals ist es, urbane Kunst unter all ihren Formen zu fördern. Wir wollen, dass sich die Gemeinschaft an die künstlerischen und sportlichen Tätigkeiten aktiv beteiligt und daran teilnimmt und wir wollen die begabten Künstler und Sportler fördern“ so Raicelai. Eine gelassene, lockere Atmosphäre war ihr und den zahlreichen Partnern wichtig. Dazu wurden Festivalteilnehmer eingeladen, beispielsweise an interaktiven Installationen, sowie an riesigen Spielen mitzumachen. Sie hatten die Gelegenheit auf einer Slackline zu gehen (das ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Kunstfaserband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist). Auch wurde viel Wert auf die Treffen der Gemeinschaft mit Künstlern gesetzt in Sitzungen wie „Meet the Artist“ (Triff den Künstler) oder interaktiven Sitzungen mit DJs und Jam Sessions. Unter den Konzerten, die auf der Burgpromenade während der drei Tage abgehalten wurden, ist das Abschlussevent am Samgstagabend von L?utarii de M?tase und dem jungen Simion Bogdan nennenswert, das das Publikum begeistert hat. „Urbaniada“, das vom Erziehungs- und Jugendministerium, sowie vom Kronstädter Kreisrat und Bürgermeisteramt finanziert wird, will nicht nur ein lokales Festival sein, es nimmt sich vor jeden Sommer Gäste aus dem ganzen Land unter die Zinne zu locken, die hier Straßenkunst und Sport zu leben und zu erleben.
Laura Capatana Juller
Ein riesiger Ballon fing auf der Burgpromenade Rider von ihren Sprüngen durch die Luft auf. Foto: Urbaniada
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