„Verrücktes Schlittenrennen“
19.02.09
zugunsten der besten Schulklasse
Seit zwei Jahren in Kronstadt: Rotary Club Brasov Citadel
Das als „verrücktes Schlittenrennen“ benannte Event auf der Bradul-Skipiste in der Schulerau, das im Januar stattfand, war ein voller Erfolg. Sportliche Betätigung gekoppelt mit viel Spaß dienten einem guten Zweck: die Einnahmen aus Teilnahmegebühren und Spenden werden jenen Kronstädter Schulklassen (V.-VIII. Klasse) zukommen, die im nächsten Schuljahr die besten Gesamtdurchschnittsnoten vorweisen kann. „Damit wollen wir die Lehrer auch an ihre pädagogische Aufgabe erinnern, allen in der Klasse gerecht zu werden“, sagt Siamac HadjiDai, Chartering Präsident des Rotarierklub „Bra{ov Citadel“. Dieser vor zwei Jahren gegründete Klub hatte die Veranstaltung zum zweiten Mal organisiert. Im Sommer gibt es das „Seifenkistenrennen“ - genauso verrückt und beliebt. Mit der Förderinitiative für schulische Leistung geht man bei „Bra{ov Citadel“ neue Wege. Gemeinsam sollen in der Klasse Schüler und ihre Lehrer zusammenarbeiten, um die gesamte Klasse hochzuzuziehen.
Rund zwanzig Mitglieder (darunter auch vier Frauen) zählt der Citadel-Rotarierklub. Es sind hauptsächlich Kronstädter Geschäftsleute, Anwälte, Ärzte, Lehrkräfte, wobei politische, religiöse oder ethnische Herkunft keine Rolle spielen. Es sind Leute, die in der Lage sind, etwas für die Kronstädter zu unternehmen. Sie wollen somit dem Rotarier-Prinzip „Service Above Self“ („Selbstloses Dienen“) gerecht werden. Das kann man von ihnen erwarten, denn sie haben Erfolg, „sie sind auf der Sonnenseite des Lebens“ wie HadjiDai es knapp formuliert. Auch anderen etwas von ihrem Glück zukommen zu lassen, das eint weltweit alle Rotarier. „Rotary International“ feierte vor fünf Jahren sein hundertjähriges Bestehen. Damals waren es auch zehn Jahre seitdem in Kronstadt, nach der kommunistischen Zwangspause, wieder ein erster Rotarierklub („Rotary Club Brasov) gegründet wurde. In der Aufbauphase halfen zuerst Rotarier aus Frankreich und später jene aus der Schweiz ihren Kollegen in Rumänien und in der Nachbarrepublik Moldova. Heute bilden beide Länder den selbstständigen Distrikt 2241.
Siamac HadjiDai stammt aus einer deutsch-persischen Familie und lebt seit 1996 als deutscher Staatsbürger in Rumänien. Der erfolgreiche Unternehmer der auf Investitionsgütermarketing spezialisiert ist, wurde hier auch zum Rotarier und zwar als Gründungsmitglied des Bukarester Klubs „Curtea Veche“. Er folgte seinen Eltern die sich vier Jahre zuvor ebenfalls für Rumänien als Wohnort entschieden hatten. Inzwischen ist auch Siamacs Schwester Mandana da und betreibt mit „Red Carpet“ eine auf Public Relations und Werbung spezialisierte Firma, die nun auch für die Citadel-Rotarier Öffentlichkeitsarbeit leistet. Siamac sieht Rumänien als berufliche Chance. „Hier gibt es noch viel zu tun“, sagt er. Freundliche, zuvorkommende Menschen habe er hier vorgefunden ... und auch seine spätere Ehefrau. Heute erinnert er sich aber auch an Strom- und Gasausfälle, Straßenkinder und Versorgungsprobleme und kann dabei feststellen, dass es doch aufwärts geht mit diesem Land. Als Mitglied des ersten Kronstädter Rotarierklubs war HadjiDai zwischen Juli 2004- Juli 2005 auch Präsident des Klubs. (Das Amt des Präsidenten ist bei allen Klubs auf ein einjähriges Mandat befristet und wird turnusmäßig ausgeübt). Weil der Klub zahlenmäßig gewachsen war, konnte nun „Citadel“ gegründet werden mit einem Stadtmauer-Symbol und dem Rotarier-Zahnrad als Logo. Kronstadt hat die Voraussetzungen, weitere Rotarierklubs zu gründen, wenn das soziale und selbstlose Engagement derjeniger besteht, die in der Lage sind ehrenamtlich für ihre Mitmenschen etwas zu tun .
Bei „Citadel“ wie auch bei den anderen Rotarierklubs geht es unbürokratisch zu. Verwaltungskosten gibt es praktisch nicht, weil die Rotarier keinen Sitz und kein Personal zu finanzieren haben. Sie wollen „zum Brennpunkt hingehen und helfen“. Die Citadel-Mitglieder treffen sich jeden Freitag in der Vesuvius-Gaststätte um acht Uhr zum Frühstück. Das ist und soll kein Geheimnis sein. Im Gegenteil: auch Nichtmitglieder können bei diesem Treffen dabei sein mit ihren Anliegen oder Vorschlägen. Ob und wann Personen der Vereinigung beitreten,wird nach einer gemeinsamen Aussprache entschieden.
Ralf Sudrigian
Foto 1
Eine Lok auf der Skipiste – „Rotary Club Citadel Bra{ov“ ermöglichte es durch das vom Club veranstaltete „Verrückte Schlittenrennen“ in der Schulerau.
Foto: Red Carpet
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