Von der Katze im Sack auf den Hund gekommen. Das Tier und sein Mensch in Kultur, Kunst, Literatur und Sprache
22.04.21
Ein kleiner Rückblick auf die XXIV. Internationale Germanisten-Tagung Kronstadt
Zwischen dem neunten und dem zehnten April hatte ich als Promotionsstudent aus Deutschland die große Ehre und das noch größere Vergnügen zum ersten Mal an der Internationalen Tagung der Germanistikabteilung der Transilvania Universität in Kronstadt und der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens teilnehmen zu dürfen. Das Thema lautete „Von der Katze im Sack auf den Hund gekommen. Das Tier und sein Mensch in Kultur, Kunst, Literatur und Sprache“ und da ich ohnehin Franz Kafkas „Die Verwandlung“ mal wieder gelesen hatte, war schnell klar, wovon mein Vortrag handeln sollte – auf nach Kronstadt also! Tja, schön wär’s gewesen, aber leider macht ja immer noch das Corona-Virus die Welt unsicher, weswegen das Ziel dann doch leider nur ein virtueller Tagungsraum im Internet war. Allerdings sorgte Organisatorin und Leiterin Prof. Dr. Carmen E. Puchianu dafür, dass man diesen Umstand schnell vergaß.
Am Freitagabend ging es nach einem überaus freundlichen Empfang mit einer Generalprobe los. Das heißt, Frau Puchianu und Frau Dr. Delia Cotârlea, ein Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Tagung, erläuterten nicht nur die Funktionsweise der elektronischen Plattform der Universität, sondern machten sich die Mühe mit jedem einzelnen Teilnehmer den Ablauf durchzugehen, so dass man entspannt dem nächsten Tag entgegenblicken konnte. Das hatte ich so noch nie erlebt und finde es wirklich großartig, dass dran gedacht wurde, dass vielleicht nicht jeder geübt im Umgang mit elektronischen Hilfsmitteln ist. Aber auch erfahrene Teilnehmer dürften für die Möglichkeit einer Probe dankbar gewesen sein, denn ganz sicher ist ja letztendlich nie, ob alles so funktioniert, wie es funktionieren sollte, wenn man an der Reihe ist.
Am nächsten Morgen ging es mit Grußworten an die TeilnehmerInnen und der Vorstellung des Corona-Sonderbands „Körper-Sprache-Text. Interdisziplinäre und interkulturelle Perspektiven und Strategien der (Post)Moderne“ aus der der Reihe KBzgF 21 los. Anschließend folgten fünf Blöcke mit je fünf Vorträgen, nach jedem Block gab es 10 Minuten lang Gelegenheit für Diskussionen, unterbrochen wurde der Ablauf von einer 40-minütigen Mittagspause.
25 Vorträge an einem Tag sind schon ein sehr ordentliches Pensum, allerdings ließ die Themenvielfalt die Stunden wie im Flug vorbeiziehen: Es ging unter anderem um Vorurteile gegen Tiere, um den deutschen Tiermaler Otto Fikentscher, um die Hauskatze in siebenbürgischen urkundlichen und siebenbürgisch-sächsischen Mundartbelegen, um Menschen und Tiere bei Herta Müller, um Tier-Mensch Verhältnisse in den Kinderbüchern von Else Günther, um die häufigsten Tiernamen als Personennamen, um Thomas Manns „Herr und Hund“, um Laienlexikografie, um zusammengesetzte Nomen in den Til-Schweiger-Filmen „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“, um Ulis Steins „Tierleben“ und um vieles mehr. Dass das wunderbare Programm großen Anklang fand, merkte man daran, dass nicht nur die Diskussionspausen eifrig diskutiert, sondern auch die Chatfunktion der Plattform fleißig für einen Austausch benutzt wurde.
Am Abend wurde es nach dem letzten Vortrag regelrecht heimelig: Frau Puchianu richtete ein Schlusswort an die Anwesenden, dann lauschten wir zusammen einem Stück aus Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ und stießen mit einem Gläschen Schnaps oder Bier auf eine überaus gelungene Veranstaltung an!
Thorsten Hanisch
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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