Vor 50 Jahren
30.04.09
Die „Volkszeitung“ von Mittwoch, dem 29. April 1959, ist fast vollständig, mit Ausnahme des Sport-Teils, dem 1. Mai gewidmet. Auf der Titelseite ist ein typisches Bild für die größte Feier der Arbeiterklasse zu sehen: junge Männer und Frauen, in Arbeitskleidung, mit Maurerkelle und Blumenstrauß in der Hand und einem Zahnrad unter dem Arm marschieren eine Fahne schwenkend. Im Hintergrund ein Kran und ein im Bau befindlicher Wohnblock. Der eine Seite lange Beitrag „Es lebe der 1.Mai 1959“ beginnt mit einem Satz der die weltweit führende Rolle der Arbeiterklasse unterstreichen soll: „Zum 70. Mal hält die Arbeiterklasse in diesem Mai Heerschau über ihre Kräfte, rufen rote Fahnen die Werktätigen auch an diesem Frühlingstag zum Kampf für Sozialismus, Frieden und Wohlstand.“ Der Feind im kapitalistischen Lager hat keine Zukunft: „Vergeblich versucht die Bourgeoisie und die ihr treu ergebenen opportunistischen und revisionistischen Helfershelfer, die revolutionäre Kraft der Arbeitsklasse zu schwächen, ihr Beginnen wird an der ehernen Einheit der Arbeiterbewegung, an der unversiegbaren Kampfkraft der kommunistischen und der Arbeiterparteien, die sich in ihrer Tätigkeit nach den leninistischen Prinzipien leiten lassen, zerschellen.“
Diesem Schwarz-Weiß-Bild des Kalten Krieges treu, werden in der VZ Erfolgsmeldungen aus dem sozialistischen Lager gebracht, während vom Kapitalismus nur Gefahren ausgehen: „Der Kapitalismus ist morsch“, „USA erhöht Militärausgaben“, „Kein Hiroshima mehr!“ sind einige Titel die in der VZ zu lesen sind. Im Namen der internationalen Solidarität wird von Arbeitslosen und Streiks aus den kapitalistischen Ländern berichtet und Arbeiterführer wie Manolis Glezos aus Griechenland als Opfer der kapitalistischen Justiz dargestellt. Zu Ehren des 1. Mai sollen die ersten Trolleybusse in Kronstadt in Verkehr gesetzt werden.
Am 5. Mai wurde der Tag der kommunistischen Presse gefeiert. Aus diesem Anlass stellt die VZ „unsere besten Volkskorrespondenten“ in Kurzporträts samt Fotos vor. Die VZ hatte aber nicht nur Korrespondenten, sondern auch Helfer die in verschiedenen Betrieben oder landwirtschaftlichen Genossenschaften Werbung für VZ-Abos am Arbeitsplatz machten und die Zeitung auch direkt verteilten. Sie werden in der Rubrik „Auf sie ist die VZ stolz“ ebenfalls vorgestellt. Ein Foto zeigt Anni Hubbes – freiwillige Presseverteilerin in der Kronstädter Lederfabrik „Timpuri Noi“. Allein in dieser Fabrik gab es 21 Leser der „Volkszeitung“. (RS)
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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