Vor 50 Jahren
26.02.09
Die „Volkszeitung“ vom 26. Februar 1959 berichtet sehr ausführlich (Schreiben an das ZK der RAP und an den Ministerrat der RVR, Trinkspruch des Genossen Chivu Stoica, Ansprache des Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej – auf einer Zeitungsseite, Diskussionsbeiträge – eine weitere volle Zeitungsseite) über die zweite Landeskonferenz des Verbandes der Studentenvereinigungen. Dabei fällt ein Name auf, der vier Jahrzehnte später, als Staatschef genannt wird: den Rechenschaftsbericht legte Ion Iliescu vor, der auch zum Vorsitzenden des Studentenrates gewählt wurde.
Ein interessanter Beitrag auf Seite 1 trägt den Titel „Bald ist's so weit“ und handelt über Neuerungen im öffentlichen Personenverkehr Kronstadts. Alfred Wagner schreibt über die ersten Trolleybusse in der Stadt die bald in Verkehr gesetzt werden sollten. Der TV-Trolleybus (die Abkürzung kommt vom Namen des Herstellers,die Bukarester Fabrik „Tudor Vladimirescu“ ) fasst 70 Personen, davon 35 Stehplätze. Die Trolleybusse sollen alle drei Minuten verkehren – eine beeindruckende Verkehrsfrequenz auch aus heutiger Sicht. Der Verfasser nutzt die Gelegenheit um auch über die bisherigen Verhältnisse im öffentlichen Personentransport zu berichten: „ Wer erinnert sich nicht an die Zeit, als durch die Straßen Kronstadts graugestrichene Klapperkästen – im allgemeinen als RIMB bekannt – ratterten? Es waren LKW der Typen Magirus, Klöckner, Ford, Opel Blitz, Diesel MAN und wie sie alle hießen, Modell 1932. Bei uns im Land erhielten sie dann Omnibusaufbauten.“ 1950 erschienen „die ersten acht blitzblanken Skoda-Omnibusse“, sehr zur Freude der Arbeiter von „Steagul Ro{u“ die sich bis dann mit der alten „Tram“ begnügen mussten – eine Straßenbahn deren Wagen der Autor kritisch als „eckige gelbe Kästen“ beschreibt die sich „eher für das Alteisen denn zum Personenverkehr“ eignen. Außer den Skoda-Bussen verkehrten damals auch die sowjetischen Zis 155 und „unsere MTD und UTV“ auf den Straßen. Der Autobusverkehr musste der wachsenden Stadt angepasst werden denn „erstens hat sich die Stadt ausgedehnt – vor zehn Jahren gab es noch kein Steagul Ro{u-Viertel – wobei sich die Bevölkerung von 1939 bis heute verdoppelt hat. Zweitens sind unsere Anforderungen gestiegen.“ Erwähnt werden im Beitrag auch die Vorzüge der Trolleybusse – billigere Instandhaltung und seltenere Pannen und, auch damals aktuell, die neuen Verkehrsmittel erzeugen „so gut wie keinen Lärm und auch keine Auspuffgase“ (RS).
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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