Wo der Pfeffer wächst (I)
20.01.22
Sansibar, die Insel der Gewürze und Traumstrände
„This is a Hakuna-Matata monkey. They don´t bite”. Das ist ein Hakuna-Matata-Affe. Sie beißen nicht. Mit dieser Erklärung beginnt der sansibarische Guide den Rundgang durch den Affenwald Josani. Es ist Anfang Januar und sehr heiß. Doch die vielen Palmen spenden genügend Schatten. Und schon läuft uns eine Affenfamilie über den Weg. „Hakuna Matata” hören wir, seitdem wir auf Sansibar sind, jeden Tag wenigstens zwanzig mal. Es ist ein Spruch aus der afrikanischen Sprache Swahili.
Wörtlich übersetzt heißt er „Es gibt keine Probleme”. Und das ist wahr. Wenn man auf den weißen Sand, die hohen Palmen und das türkisfarbene Meer blickt ist es so, als starre man auf einen Computerbildschirm-Hintergrund von Microsoft. Es scheint ein Traum zu sein. Und alle Probleme verschwinden.
Eine Postkartenlandschaft
Nur zehn Flugstunden entfernt von Rumänien liegt die afrikanische Trauminsel Sansibar. Bei der Ankunft auf dem Flughafen sieht es ein wenig aus wie auf einem Buskbahnhof in einer kleinen rumänischen Provinzstadt. Eine Frau sammelt PCR-Teste ein. Um in Tansania einreisen zu können, braucht man einen negativen Test vorzuweisen. Dann folgt der Schalter, wo man das Visum bekommt. Es ist stickig-warm und man muss mehrere Formulare ausfüllen. Falls man einen rumänischen Pass hat, muss man an einer anderen Schlange anstehen. Die Rumänen müssen nämlich die 50 Dollar Visum-Gebühr nicht zahlen. Die Information hatte ich schon auf einem Reiseblog gelesen. Ceau{escu hätte nämlich in den 70er Jahren dem tansanischen Präsidenten ein paar ARO-Autos geschenkt. Ob die Geschichte wahr ist, wissen wir nicht. Das Visum ist aber wirklich kostenlos. Wir treten aus dem Flughafengebäude und suchen auf den Schildern, die merhere Personen hochhalten, nach unseren Namen. In der nächsten Sekunde ergreifen mehrere Männer unsere Koffer. Wir finden den Taxifahrer, die Männer bringen unsere Koffer zum Taxi und dann strecken sie die Hand aus. Sie wollen Trinkgeld. Im Taxi freuen wir uns, dass es eine Klimaanlage gibt. Der Fahrer begrüßt uns mit „Karibu” (Willkommen) und meint dann gleich: „Hakuna matata”. Wir fahren eine Stunde bis wir in Nungwi, im Norden der Insel, ankommen. Hier sind Ebbe und Flut nicht so stark und wer auch am Vormittag im warmen Indischen Ozean schwimmen will, sollte seine Unterkunft hier buchen. Die Inselgruppe Sansibar ist ein halbautonomer Teilstaat Tansanias und liegt etwa 30 Kilometer vor der Küste Ostafrikas. „Sansibar” nennen die Touristen eigentlich die Hauptinsel Unguja.
Viele Europäer sind auf die Insel gezogen
Die Insel ist nicht groß. Vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt braucht man höchstens zwei Stunden mit dem Auto. Die Inhaberin des kleinen Hotels am Strand von Nungwi, wo wir wohnen, heißt Juliane und kommt aus Frankreich. Vor zweieinhalb Jahren reiste sie alleine durch Tansania, als ihr ein Freund empfohlen hat, unbedingt ein paar Tage nach Sansibar zu gehen und einen Bootausflug mit Machano, einem Einheimischen, zu unternehmen. Juliane kam nach Nungwi und verliebte sich in Machano. Sie flog zurück nach Frankreich, kam nach einigen Monaten erneut nach Sansibar um ihn zu besuchen und dann kam der Corona-Lockdown. Juliane bleib auf der Insel, heiratete Machano und nun verwalten beide das Hotel. Es ist eine Geschichte wie sehr viele auf der afrikanischen Insel. Viele Europäer sind- der Liebe wegen oder einfach, weil sie das Klima in ihrem Land satt waren- endgültig nach Sansibar gezogen.
Elise Wilk
Fortsetzung folgt
TIPPS für die Reise
• Ob Souvenirs, tanzanische Telefonkarten, Bootfahrten oder Mangos, ob bei der Wechselstube, am Strand, im Taxi oder auf dem Markt în Stone Town- immer muss man verhandeln. Am besten anfangs nachdenken, wieviel Geld man für einen Gegenstand oder eine Dienstleistung ausgeben will und von diesem Preis anfangen. Oft lann man noch um 30-50% des Preises herunterlandeln. Und manchmal kann man auch für einen Drittel des angebotenen Preises etwas kaufen, ohne dass der Verkäufer Verluste macht.
• Starken Sonnenschutz verwenden! Am besten mit LSF 50 und am besten schon von zu Hause in den Koffer packen. Es gibt zwar auch auf der În?el Sonnencremes zu kaufen, sie sind aber meistens alt und kosten dreimal soviel wie in Europa. Hygieneprodukte sind meistens sehr teuer. Ein Duschgel kostet umgerechnet 10 Dollar, eine Zahnpasta etwa acht.
• Es ist für alle Touristen möglich, die Strände der privaten Ressorts zu benutzen. Das Mieten der Liegestühle ist kostenlos, Voraussetzung ist, dass man an der Bar oder im Restaurant etwas bestellt, aber das macht man sowieso, wenn man den ganzen Tag am Strand liegt.
• Ein Taxi oder Auto mieten und auf eigene Faust die Hauptstadt Stone Town entdecken. Die von den Reiseagenturen angebotene Tour mit Reiseleiter ist viel zu kurz und man hat kaum Zeit, diese faszinierende Stadt zu erkunden.
• Die lokalen Biere Safari und Kilimanjaro ausprobieren. Unbedingt Hummer essen! Er ist sehr günstig.
• Es lohnt sich, Touren zu kombinieren, denn das spart viel Geld. Zum Beispiel kann man an einem einzigen Tag die Gewürzfarm und anschließend Stone Town und Prison Island besuchen. Nach dem Affenwald kann man an den Strand fahren, wo das berühmte Restaurant „The Rock” liegt.
• Dei Trauminsel bietet über das ganze Jahr Temperaturen um die 30 Grad. Ende Dezember ist Hochsaison und zu Weihnachten und Silvester schießen die Preise in die Höhe. Die beste Reisezeit ist im Januar und Februar. März bis Juni ist Regenzeit, doch auch September bis November kann man mit vielen Gewittern rechnen. Bei der Planung der Reise sollte man den Fastenmonat Ramadan berücksichtigen. Dann haben einige Geschäfte und Restaurants geschlossen.
Sonnenuntergang am Strand von Nungwi. Foto: die Verfasserin
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
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Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
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