Zu Besuch in Nürnberg
09.07.09
Die Verbindungen zwischen Kronstadt und Nürnberg sind sehr alt, viel älter als viele glauben mögen. Die bekannteste stammt aus dem Mittelalter, als Fürst Vlad der Pfähler versuchte, Kronstadt einzunehmen, doch gezwungen wurde aufzugeben. Die Geschichte über die vor Kronstadts Toren Hingerichteten langte kurze Zeit später in Nürnberg an und wurde dort in Form einer Zeichnung zu Papier gebracht. Die Flugblätter mit dem Begleittext verbreiteten sich über ganz Europa und trugen zur Horrorgeschichte über den „Vampir aus den Karpaten“ bei. Einen Teil dieser Geschichte erzählte uns Dr. Hartmuth Frommer, Polizeipräfekt A.D. der Metropolitanregion Nürnberg, selbst ein begeisterter Geschichtsforscher.
Die heutigen Beziehungen zwischen Kronstadt und Nürnberg sind ganz anderer Natur, in erster Linie wirtschaftlicher Natur. Gegenseitige Besuche von Lokalpolitikern und die dabei gemachten Erklärungen gaben Anlass zu – nicht verneinten - Spekulationen über eine Partnerschaft der beiden Städte. Diese ist, bis jetzt, noch nicht besprochen oder gar eingeleitet worden, doch es öffnen sich auch ganz andere Perspektiven, nämlich ein umfangreicher Ausbau der Verbindungen zwischen den Metropolitanregionen Nürnberg und Kronstadt.
Ein energischer Betreiber dieses Projektes ist der Deutsche Wirtschaftsklub Kronstadt (DWK) dessen Vorsitzender Werner Braun, uns diese Vorstellungen und Erwartungen erläuterte.
Zu den Assen im Ärmel des DWK gehört in erster Linie ein vorhandenes und vollständiges Netzwerk von Verbindungen welches so gut wie alle Wirtschaftsbereiche abdeckt. Damit – so Werner Braun – ist eine rasche und reibungslose Eingliederung und Orientierung von Geschäftsverbindungen im Großraum Kronstadt/Brasov möglich, und, darüber hinaus, durch die Wirtschaftsklubs in Temesvar und Hermannstadt so gut wie landesweit. Um dem Projekt mehr Nachdruck zu verleihen veranstaltete der DWK Kronstadt, zusammen mit dem Romanima -Verein aus Nürnberg, Ende Juni, eine Reihe von Auftritten rumänischer Künstler in Nürnberg. In Begleitung des Vorsitzenden des Kronstädter Kreisrates, Aristotel Cancescu, reiste eine Volkstanzgruppe und mehrere Künstler nach Nürnberg. Dort wurden von den Lokalpolitikern Gespräche geführt in denen der Ausbau der Beziehungen erörtert wurde. Die Volkstanzgruppe erfreute indessen zahlreiche Zuschauer mit ihrem Können, während die Handwerker welche auch zur Gruppe gehörten, ihre Produkte vorstellten. Der Erfolg wurde in der Nürnberger Lokalpresse gelobt, welche sich überschwänglich über die Gäste aus „dem Dracula-Land“ äußerte und vor allem die kulinarischen Köstlichkeiten lobte.
Welche konkreten Ergebnisse aus diesen Beziehungen erwartet werden, erklärte uns Christian Macedonschi, ebenfalls Mitglied des DWK: „Es ist zu bedenken, dass zum Beispiel, der Christkindlmarkt in der Adventszeit mehr als 1,5 Millionen Besucher nach Nürnberg lockt. Was so eine Zahl von Gästen für die Lokalwirtschaft bedeutet, erübrigt sich zu erklären. Das Fachwissen, solche Veranstaltung zu verwalten, wollen wir hier, vor Ort in Kronstadt, durch eine entsprechende Ausbildung verbreiten.“
Hans Butmaloiu
Foto 1
Werner Braun (dritter von rechts) und Christian Macedonschi (ganz links) bei einen Empfang in der Ratshalle in Nürnberg, im Gespräch mit Lokalpolitikern.
Foto 2
Angeregte Gespräche zwischen Geschäftsleuten aus Kronstadt und Nürnberg fanden auch im Dezember 2008 in Nürnberg statt.
Fotos 1 und 2: DWK-Archiv
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
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