Zwei Kronstädter Pressejubiläen
25.05.17
180 Jahre „Siebenbürger Wochenblatt“
60 Jahre „Karpatenrundschau“
Der Monat Mai war es in dem zwei der Kronstädter deutschsprachigen Publikationen mit ihren ersten Ausgaben sich der Leserschaft stellten und jahrzehntelanges Erscheinen aufweisen. Allerdings in unterschiedlichen Jahrhunderten und unter anderen politischen Voraussetzungen. Am 24. Mai 1837 wurde auf Privatinitiative von Johann Gött (1810 – 1888), einem Buchdrucker der 1832 nach Kronstadt aus Wehrheim bei Frankfurt am Main gekommen war um sich eine neue Existenz aufzubauen, von ihm das „Siebenbürger Wochenblatt“ herausgebracht. Nach nur zwei Jahren in denen er in der Druckerei des Franz Edler von Schobeln tätig war, konnte er diese ankaufen. Diese war einen Nachfolgerin der 1539 von Johannes Honterus gegründeten Druckerei. Johann Gött sah in der Presse einen wichtigen Fortschritt in der Kommunikation, und einen bedeutenden Faktor zur gesellschaftlichen Entwicklung. Er konnte mehrere namhafte Mitarbeiter für die Redaktionstätigkeit heranziehen. Vor der Herausgabe des „Siebenbürger Wochenblatt“, der ersten deutschsprachigen Publikation für Kronstadt und dem Umfeld, hatte er im Januar gleichen Jahres die erste rumänische Publikation „Foia Duminicii“ (Sonntagsblatt) des Kaufmannes Rudolf Orghidan herausgebracht. Dieser folgte die erste rumänische, politische Publikation „Gazeta de Transilvania“. 1849 wurde das Wochenblatt zur „Kronstädter Zeitung“ umgestaltet, die bis zum 25. August 1944 erscheinen sollte.
Nach 13 Jahren in denen die neuen politischen Machthaber vom Erscheinen anderssprachiger Publikationen, als der rumänischen „Drum nou“ die die glorreichen Veränderungen widerspiegelte, absahen, wurde von den politischen Behörden der damaligen Region Stalin beschlossen, auch eine deutschsprachige Publikation herauszubringen. Dieses war die „Volkszeitung“ mit deren Herausgabe einige Journalisten der Bukarester Tageszeitung „Neuer Weg“ beauftragt wurden diese zu gestalten. Unter Anleitung von Eduard Eisenburger der nach Kronstadt entsandt wurde, konnte diese am 30. Mai 1957 die Leser erreichen. Außer den politischen Propagandamaterialien, enthielt diese aber auch erste Beiträge zur siebenbürgisch-sächsischen Geschichte, bezog sich auf das deutschsprachige Unterrichtswesen und Kulturveranstaltungen, stellte Menschen mit ihren Leistungen vor. Der Leserkreis war sehr groß, da die damalige Region ein großes geografisches Gebiet, mehrere Rayone wie die Unterteilungen hießen, umfasste.
Chefredakteur Eduard Eisenburger nahm die neue Verwaltungsreform in Kreisgebiete 1968 zum Anlass, um dem Blatt einen neuen Inhalt und Form zu geben. Die „Volkszeitung“ wurde zur „Karpatenrundschau“ als Wochenschrift für Gesellschaft, Kultur und Politik umgestaltet. Diese wurde landesweit verbreitet, wendete sich an alle deutschsprachigen Leser, neue Mitarbeiter konnten herangezogen werden. Die von der KR veranstalteten Lesertreffen, die Kulturabende, die Rundtischgespräche die Historiker, Sprachforscher, Lehrer vereinten, die Treffen der Mundartautoren haben zur Festigung der Gemeinschaft beigetragen. 1989 wurde mit der Redaktionsleitung Dieter Drotleff beauftragt, eine Zeit der organisatorischen Umgestaltungen wegen dem eingetroffenen Exodus der Leser. Nach seinem offiziellen Antritt in Ruhestand 2007, aber weiterhin aktiv in der Redaktion, übernahm Ralf Sudrigian die Redaktionsleitung bis 2015, uns seither die Dramatikerin Elise Wilk. Über die Geschichte dieser Publikationen, werden am Dienstag dem 30. Mai, ab 17 Uhr, l.J. im Rahmen der Kronstädter Deutschen Vortragsreihe, Gernot Nussbächer und Dieter Drotleff sprechen, Hintergrundinformation bieten, auf Fragen der Teilnehmer antworten, Auskunft über Exponate der aus diesem Anlass organisierten Ausstellung im Festsaal des Kronstädter Forums bieten, denen ein kleiner Empfang folgt.
Dieter Drotleff
Die Kronstädter Wochenschrift "Karpatenrundschau" erscheint als Beilage in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien".
Herausgeber: Demokratisches Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt
Redaktion: 500.030 Braşov, Str. GH. Baiulescu 2,
Fernruf und Telefax: 0040 -(0)268/475 841,
E-Mail:kronstadt@adz.ro
Schriftleiter: Elise Wilk.
Redaktuere:Ralf Sudrigian, Hans Butmaloiu, Christine Chiriac (Redakteurin, 2009-2014), Dieter Drotleff (Redaktionsleiter 1989 - 2007)
Aktuell
Karpatenrundschau
16.09.24
Interview mit Roxana Florescu, Leiterin des Deutschen Kulturzentrums in Kronstadt
[mehr...]
13.09.24
„Und wenn dereinst von meinen Tagen Der allerletzte Tag erscheint, So möge man von mir nur sagen: Es starb, ein wahrer Menschenfreund.”
[mehr...]
13.09.24
Das neue Schuljahr beim Johannes-Honterus-Nationalkolleg
[mehr...]