Abenteuer, Begabung, Ruhm
09.07.09
Martin S. Martin oder Szipál Márton ist ein international bekannter Fotokünstler. Seine unnachahmlichen Porträts und Kunstfotografien haben ihm zu Weltruhm verholfen auch weil er eine eigene Technik beherrscht die es ermöglicht, auf Schwarz-Weiß-Fotos blonde Haare und blaue Augen zu erkennen, was bisher äußerst ungewöhnlich war.
Wie ist sowas überhaupt möglich?
Gerade das bleibt sein Geheimnis und seine Kunst...
Der Künstler wurde in Szolnok (Ungarn) in einer Familie von Fotografen geboren. Sein Vater war einer der bekannten Fotografen seiner Zeit. Martin flüchtete 1956 aus Ungarn, enttäuscht von den Zuständen in seinem Heimatland aber auch von der Tätigkeit des Fotografen-Verbands der ihm keine berufliche Zukunft bieten konnte. Vorher hatte er Fotos zu einer Fotoausstellung in München gesandt. Dafür erhielt er auch eine Prämie im Wert von 1000 Dollar – eine Summe die es ihm ermöglichte, den Sprung in die weite Welt zu wagen.
Er ging nach Amerika und ließ sich nach einiger Zeit in Hollywood nieder, wo er sich einen Namen schuf, hauptsächlich dank seiner großartigen Star-Porträts. Vor seiner Kamera standen Berühmtheiten wie John Wayne, Tommy Lee Jones, Leslie Nielsen, Tracy Nelson, Marlene Tilton, Givenchy Kareen, Margot Hemingway, die Enkelin des berühmten Schriftstellers, Timothy Hutton, Priscilla Presley oder der bekannte Basketballspieler Abdul Jobbar ... und damit ist diese Aufzählung noch lange nicht beendet.
Martin S. Martin hat in Hollywood alles erreichen können was sich ein Berufsfotograf wünschen kann. Als Fotograf einer Zeitschrift reiste er in die ganze Welt. Seine Fotos begeistern uns durch ungewöhnliche Perspektiven und überraschende Ideen. Da manche der von ihm fotografierten Stars uns verließen, bevor die Fotos weltbekannt wurden, ist ihm auch der Beiname „Fotograf der Verstorbenen“ verpasst worden.
1997, auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, kehrt er nach Budapest zurück. Überraschende Entschlüsse sind für sein abenteuerliches Leben nichts Außergewöhnliches. Laut eigener Aussage ist Martin heute nur an Büchern über Psychologie und Philosophie interessiert. Gleichzeitig ist er Mitarbeiter bei verschiedenen Foto-Zeitschriften und hält Vorlesungen über Kunstfotografien.
László Bogdán
Im November des Vorjahres wurde in der Kunstgalerie aus Sfântu Gheorghe eine Retrospektivausstellung Martin S. Martin gezeigt. Der Kunstfotograf leitete auch einen Workshop beim Kulturzentrum aus Arcu{ und stellte sich zu einer Gesprächsrunde mit Kunstliebhabern. Der heute 88-jährige Martin war überrascht vom herzlichen Empfang in einer Stadt die er seit seiner Jugendzeit nicht mehr gesehen hatte, als er da, während seinen Reisen zum Schifahren in der Gegend von Harghita, zu Besuch war. (RS)
Fotos: Ausstellungskatalog „Martin“
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