Auch Kronstädter Gemeindefest ein Neuansatz
16.09.10
Blumenauer Kirche und Altenheim wieder Treffpunkt der Mitglieder der Honterusgemeinde
Zum fünften Mal fand am Sonntag das Gemeindefest der Kronstädter Honterusgemeinde statt, und wieder in der Blumenauer Kirche, dem Garten und Gemeinschaftsraum des Altenheimes Blumenau. Die ersten drei Auflagen brachten die Gemeindeglieder auf dem Martinsberg und in der dortigen Kirche zusammen. Durch die dort eingeleiteten Arbeiten wurde seit dem Vorjahr nun aber Blumenau zum Treffpunkt für das Gemeindefest, das nun schon als Tradition bezeichnet werden kann. Und jede Auflage fand bisher auch bei schönstem Wetter statt. Auch das Programm hat schon eine traditionelle Gestaltung. Dem Hauptgottesdienst und der Festpredigt folgt ein Vortrag. Und anschließend der gesellige Teil bei dem sich Kirchenglieder näher kommen, Freundschaften festigen, Erinnerungen auffrischen, die Senioren des Heimes in das Gemeindefest miteinbezogen werden.
In der festlich mit Blumen geschmückten Kirche begleitete das Gemeindeorchester unter Leitung von Steffen Schlandt die von der Gemeinde zu diesem Festtag gesungenen Lieder: „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“, „Wer nur den lieben Gott läßt walten“, „Ich singe dir mit Herz und Mund“ sowie das Schlußlied durch den der Herrgott um den Segen gebeten wurde. Christian Plajer, Stadtpfarrer und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirkes, ging in seiner Predigt von der Macht des Chaos, der Zerstörung, von den Berichten über Katastrophen, wie die Menschen Krieg und Verfolgung ausgesetzt sind, aus. Dann kam er auf den I. Petrusbrief in dem der Apostel schreibt „Seid nüchtern und wachet“ und schlussfolgerte, dass Jesus für eine andere Perspektive, die der Barmherzigkeit Gottes, wirbt. Mit dieser Barmherzigkeit Gottes sind wir beschützt.
Der Gast des Gemeindefestes und Festredner, Prof. Dr. Dr. Paul Philippi, bezog sich in seinem Vortrag auf „Kronstädter Neuansätze“ wobei er einleitend betonte, dass ein solcher Ansatz auch das Blumenauer Altenheim war. Nach dem der Antrag der Kronstädter nach der politischen Wende für die Gründung eines Altenheimes nicht das erhoffte Echo fand, haben diese selbst diese Projekt verwirklicht und aus dem Altfrauenheim, das nach dem Zweiten Weltkrieg entfremdet worden war, dieses Paradies geschaffen. Als Neuansatz bezeichnete Prof. Philippi den vor 800 Jahren ins Burzenland berufene Deutsche Orden, eine Jährung die nächstes Jahr gefeiert werden soll. Und ein Neuansatz war auch der Goldene Freibrief von 1224 der die Freiheiten der Siebenbürger Sachsen festlegte. Die von Alfred Prox durchgeführten Forschungen die zu der Deutung des Namens Kronstadt führte, zählte er auch zu den Neuansätzen. Schließlich forderte er auf, dass auch wir, die hier geblieben sind, sollen Ansätze finden für unsere Zukunft. Auch die Aufnahme des Gemeindefestes vor fünf Jahren, glauben wir, kann mit Recht ebenfalls als Neuansatz bezeichnet werden.
In lockerer Atmosphäre, bei Kuchen und Kaffee, kamen die Teilnehmer auf der Terrasse, in der prachtvollen Parkanlage, zusammen. Das Personal des Altenheimes hatte auch für ein gutes Mittagessen gesorgt. Für sämtliches Bemühen des Personals und der Leitung des Heimes, den freiwilligen Helfern, sprach Stadtpfarrer Christian Plajer im Namen aller Teilnehmer, einen herzlichen Dank aus.
Dieter Drotleff
Foto 1:
Zu dem Festgottesdienst in der Blumenauer Kirche waren zahlreiche Mitglieder der evangelischen Honterusgemeinde und Gäste eingetroffen.
Foto2:
Bei dem gemütlichen Beisammensein gestaltete der Posaunenchor „Tromba Felix“ aus Hermannstadt nun schon zum dritten Mal den musikalischen Rahmen.
Foto 3:
Als gebürtiger Kronstädter sprach Prof. Dr. Dr. Paul Philippi über „Kronstädter Neuansätze“.
Foto 4:
Die Teilnehmer am Gemeindefest konnten in der Parkanlage des Altenheimes eine Fotoausstellung mit Bildern vergangener Feste einsehen, später wurden sie auch zu einem Tanz eingeladen. Pfarrer i.R. Christian Reich hat zu einer „Zaubrerei“ eingeladen; für Kinder war eine Spielecke eingerichtet worden.
Fotos: der Verfasser
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