Der Honterushof wird saniert
12.09.25
Erste große Renovierung nach rund 150 Jahren
Ein Brunnen im Bereich des Johannes Honterus-Nationalkollegs, zusätzliche Bäume und Grünflächen sowie neue Stadtmöbel sollen dem Hof der Schwaren Kirche künftig das Ambiente eines Parks verleihen. Das sagte Architekt Johannes Bertleff vergangene Woche bei einem Treffen mit den Vertretern der Honterusgemeinde und der Stadtverwaltung. Sein Sanierungsprojekt für den Honterushof, das bereits vor zehn Jahren entworfen wurde, wird nun endlich umgesetzt.
Für die Durchführung des Projekts konnte die Stadtverwaltung über das Programm Region Zentrum rund fünf Millionen Euro an nicht rückzahlbaren EU-Fördermittel sichern. Die Honterusgemeinde steuert weitere 95.000 Euro bei. Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für eine Baufirma, die die Arbeiten innerhalb von zwei Jahren abschließen müssen.
Die Sanierung des Hofes, der als Schulhof dient als auch ein touristischer Anziehungspunkt ist, hat für die Kirchengemeinde und die Stadtverwaltung große Bedeutung. Jährlich passieren Hunderttausende Besucher den Hof auf dem Weg zur Schwarzen Kirche oder beim Bummeln durch die Altstadt. Seit zehn Jahren sucht man nach Finanzierungsmöglichkeiten, um den Hof dieses Wahrzeichens der Stadt zu renovieren und neu zu gestalten. So ist die Unterzeichnung des Vertrags für die EU-Gelder eine Freude für alle. „Es ist ein wichtiger Tag für die Kirche, für dieses Projekt, für uns alle und ich danke allen, die das möglich gemacht haben”, sagte Stadtpfarrer Christian Plajer im Rahmen des Treffens.
Geplante Änderungen
Alle Zugänge zur Kirche werden mit großformatigen Natursteinplatten gestaltet - wie bereits auf der Testfläche vor dem Südportal zu sehen. Die Rinnen aus Flusssteinen werden ergänzt und sollen sowohl der Ableitung des Regenwassers als auch als Gehwege dienen.
„Alle Flächen, die nicht mit Naturstein- oder Flusssteinplatten bedeckt sind, erhalten eine Deckschicht aus stabilisiertem Sand. Diese moderne Methode ermöglicht die Versickerung des Wassers und ähnelt zugleich den Verfahren, die vor 150 Jahren angewendet wurden – heute jedoch deutlich professioneller“, erklärte Johannes Bertleff.
Teil eines umfassenden Restaurierungsprogramms
Die Sanierung des Honterushofs ist Teil eines städtischen Großprojekts zur Restaurierung bedeutender historischer Monumente in Kronstadt. So wird die Tuchmacherbastei unter der Zinne saniert und in einem interaktiven Museum umgestaltet. Zudem stehen umfangreiche Arbeiten an der Nikolauskirche (Sf. Nicolae) am Anger bevor. Die Gesamtinvestition für die drei Objektive belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro an nicht rückzahlbaren Mitteln.
Laut Kronstadts Bürgermeister George Scripcaru sollen künftig auch Finanzierungslösungen für die Sanierung der römisch-katholischen Kirche und der Synagoge gefunden werden. „So können wir sicherstellen, dass alle Religionsgemeinschaft der Stadt berücksichtigt werden. Kronstadt ist eine multiethnische, multikulturelle Stadt – und dieser Vielfalt müssen wir Rechnung tragen“, betonte das Stadtoberhaupt.
Laura Capatana Juller
Die letzte große Sanierung im Hof der Schwarzen Kirche fand vor 150 Jahren statt.
Foto: Bürgermeisteramt
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