Erneuerer und Mentor
26.11.09
Arthur Coulin Ausstellung im Kronstädter Kunstmuseum
Obwohl das Kronstädter Kunstmuseum keine Gemälde von Arthur Coulin besitzt, konnte da am Freitag, anlässlich der 140 Jahre seit der Geburt dieses bedeutenden siebenbürgischen Malers eine repräsentative Ausstellung eröffnet werden. Ermöglicht wurde diese lobenswerte Initiative dank der Zusammenarbeit des hiesigen Kunstmuseums mit dem Hermannstädter Brukenthal-Museum und dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim (Deutschland). So können nun, bis zum 14. Februar 2010, in den drei Museumssälen im Erdgeschoß Coulin-Bilder bewundert werden, die von den beiden Museen stammen aber auch Leihgaben der evangelischen Kirchengemeinden aus Kronstadt und Schäßburg sind, sowie von Privatsammlern aus Rumänien und Deutschland zur Verfügung gestellt wurden. Ergänzt wird die Ausstellung mit drei Vitrinen in denen Zeichnungen, Familienfotos und Briefe aus der Korrespondenz von Arthur Coulin (1869-1912) gezeigt werden. Sie stammen zum größten Teil aus dem „Archiv der bildenden Künstler, Kunsthandwerker und Kunstgewerbler der Siebenbürger Sachsen, Abteilung Hermannstadt“, die ehrenamtlich als Kustos von Manfred Wittstock betreut wird.
In ihren Ansprachen anlässlich der Vernissage unterstrichen Museumsdirektor Arpad Bartha und der Kronstädter Museograph Radu Popica die bedeutende Rolle von Coulin sowohl als Erneuerer der siebenbürgischen Malkunst am Anfang des vorigen Jahrhunderts als auch als Mentor einer ganzen Generation junger siebenbürgisch-sächsischen Maler jener Zeit (Hans Eder, Hans Mattis-Teutsch, Eduard Morres u.a.). Außerdem wurden Coulins Verdienste unterstrichen, da er während seiner Kronstädter Jahren (1901-1908) das hiesige kulturelle Leben maßgebend gestaltete und beeinflusste: er war 1904 Mitbegründer des „Sebastian-Hann-Vereins für heimische Kunstbestrebung“, hielt Vorlesungen, organisierte Ausstellungen, wirkte als Buchillustrator und arbeitete sogar städtebauliche Entwürfe aus.
Seitens der Museumsleitung wurde all jenen gedankt, die die Zusammenstellung dieser Ausstellung ermöglicht haben, und Grüße übermittelt seitens der in Deutschland lebenden Nachkommen des Malers. Leider konnte bei der Vernissage nicht auch der von Radu Popica und Iulia Mesea erstellte Ausstellungskatalog vorgestellt werden. Er kann vorläufig nur virtuell „durchblättert“ werden auf der Webseite des Kronstädter Museums (www.muzeulartabv.ro) und soll demnächst (vielleicht bis zur nächsten Vernissage dieser Ausstellung im März im Hermannstädter Brukenthal-Museum) gedruckt werden, falls die dafür notwendigen Geldmittel gefunden werden können.
Coulins Bilder gelangen nun erneut an die Öffentlichkeit. Seine Porträts, Aktbilder, Zeichnungen, Ansichten geraten nicht ins Vergessen und belegen künstlerische Meisterfertigkeit, Begabung, innovativen Geist. Arthur Coulin ist ein Maler der klassisch bleibt und trotzdem modern sein kann, unterstrich Popica.
Ralf Sudrigian
Arthur Coulin: Kronstadt, Ansicht
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