Im Zeichen der strahlenden Sonne
29.08.25
Das Bartholomäusfest vereinte Kirchenglieder von nah und fern
„Am 24. August strahlt die Sonne bei ihrem Aufgang in die Mittelachse des Kirchenschiffes der Bartholomäuskirche. Dies wurde beim Bau vor 800 Jahren beachtet, und auch die heutige Gemeinde achtete diesen Tag, der in diesem Jahr genau auf einen Sonntag fällt, mit dem dem Bartholomäusfest“. So hieß es in der Einladung des Presbyteriums der evangelischen Kirche Bartholomä zu ihrem Gemeindefest. Eine strahlende Sonne begrüßte auch die ersten Gäste, die am Sonntag, dem Haupttag der Veranstaltung, gegen 9 Uhr 30 auf dem Pfarrhof eintrafen. Während des ganzen Gottesdienstes drangen die Lichtstrahlen durch die kreuzförmigen Fenster in die mit Goldruten festlich geschmückte Kirche. Die strahlende Sonne begleitete die zahlreichen Gäste den ganzen Tag hindurch- während der festlichen Reden im Pfarrhof, während des künstlerischen Programms und während des gemütlichen Beisammenseins.
Ein besonderes Ereignis: die Gemeinde hat einen neuen Pfarrer
Das Gemeidefest der Bartholomäer ist zur Tradition geworden und hat sich im Laufe der Zeit von einem kirchlichen Gedenktag zu einem Fest der Begegnung gewandelt. In den letzten Jahren standen wichtige Ereignisse im Mittelpunkt des Festes: 2017 wurde ein goldener Kelch nach 101-jähriger Abwesenheit wieder von der Gemeinde zurückgewonnen, wurde geweiht und wieder beim Abendmahl verwendet, 2021 wurde die Orgel wieder eingeweiht. 2022 feierte man 30 Jahre, seitdem im Sommer 1992 das Bartholomäusfest nach einer langen Pause wieder organisiert wurde, 2024 wurde die 800jährige Existenz der Kirche gefeiert. Und in diesem Jahr wurde ebenfalls ein besonderes Ereignis gefeiert, denn die Bartholomäer Kirchengemeinde hat nach einer jahrelangen Vakanz wieder einen Pfarrer: Maximilian Braitsch.
Dreitägiges Fest der Begegnung
Seit 2024 dauern die Festlichkeiten das ganze Wochenende hindurch. Den Programmauftakt machte in diesem Jahr eine musikalische Vesper am Freitag. Es gab ein Konzert mit Fagott und Orgel, dargeboten von Paul Christian und Gerwald Maximilian Braisch. Am Samstag standen insbesondere die Angebote für Kinder und Familien unter dem Motto „Von Schätzen und Kleinodien“ im Mittelpunkt. Es gab einen Basar für Kinder und Jugendliche, Workshops und Spiele und auch einen Gottesdienst für die jüngsten Kirchenglieder. Ein Höhepunkt war das Bühnenprogramm mit Music Lab und Symphony Band. Anschließend haben viele Teilnehmer den Hof und die Kirche mit wunderschönen Goldrutenkränzen geschmückt- ein Anlass, um ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen. Am Sonntag, dem Mittelpunkt der Veranstaltungen, war die älteste Kirche Kronstadts voll. Es war ein schöner Anblick, den man nur einmal im Jahr zu sehen bekommt. Hunderte Gäste von nah und fern haben sich eingefunden, um zusammen zu feiern. Wie auch in den Vorjahren folgten nicht nur Bartholomäer der Einladung zum Fest. Kuratoren und Gemeindeglieder aus mehreren Burzenländer evangelischen Kirchengemeinden, Bartholomäer und Burzenländer Sachsen, die heute in Deutschland leben, aber jeden Sommer in ihre Heimatortschaften kommen, trafen sich in der Kirche zum Festgottesdienst.
Das Fest begann um 10 Uhr traditionsgemäß mit einem Gottesdienst mit Heiligem Abendmahl, der vom neuen Orstpfarrer Gerwald Maximilian Braisch zusammen mit Bischofsvikar Daniel Zikeli und Pfarramtsvikar Claudiu Riemer gestaltet wurde.
Besonders zu erwähnen ist auch der Projekt-Chor, der während des Gottesdienstes gesungen hat. Basierend auf der Erfahrung der letzten Jahre durch das treue Wirken von Frau Ioana Gavrilă und dem Chor der Adventistengemeinde Kronstadt wurde der Chor auf Initiative des Pfarrers Braisch, mit Mitgliedern aus Bartholomä, der Familie des Organisten Paul Christian und mehreren Freunden der Gemeinde gegründet. Die Probe vor dem Gottesdienst wurde vom Organisten Eckart Schlandt geleitet.
„Wir wollen nicht nur die Tradition bewahren, sondern auch die Zukunft gestalten”
Nach dem Gottesdienst folgten Grußworte des Bürgermeisters George Scripcaru, der erwähnte, was für eine wichtige Rolle die Bartholomäer Gemeinschaft im Leben Kronstadts spielt. Uwe Leonhard, Geschäftsführer des Kronstädter Forums, las das Grußwort von Anselm Honigberger, dem Vorsitzenden der HOG Kronstadt. Dieser erwähnte, dass der Bartholomäus, für Glaubenstreue, Mut und Verbundenheit steht– Werte, die auch heute, in einer von Hektik und Wandel geprägten Zeit, nichts an Bedeutung verloren haben. Er dankte auch den Gemeindemitgliedern, die sich am Samstag getroffen haben um die Blumenkränze zu flechten und die Kirche zu schmücken, denn alle haben dazu beigetragen, dass die Traditionen lebendig bleiben. Auch Benjamin Józsa, Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, sprach über die Wichtigkeit des Miteinanders. Der Gastgeber, Kurator Dr. Albrecht Klein, dankte den vielen Gästen, die zum Bartholomäusfest angetroffen sind. Alle Redner beglückwünschten Pfarrer Braitsch für seine neue Aufgabe und zeigten sich zuversichtlich, dass er eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen, denen diese Gemeinde am Herzen liegt, haben wird.
Zum Abschluss folgte ein Festvortrag von Bezirkskirchenkurator Ortwin Hellmann über die aktuellen Entwicklungen und Perspektiven der Bezirksgemeinde Bartholomä, sowie über die Herausforderungen und Chancen der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien. „Unsere Gemeinschaft lebt davon, dass wir gemeinsam etwas aufbauen. Im Gottesdienst, in der Musik,in der Arbeit mit Kindern, in der Sorge füreinander (...) Wir wollen nicht nur die Tradition bewahren, sondern auch die Zukunft gestalten”. Nach den Festreden im Freien wurde gemeinsam das Siebenbürgenlied gesungen. Es folgten Auftritte der Jugendblaskapelle und die Vorführung mehrerer sächsischen Tänze. Ein paar Stunden lang wurde gefeiert, geplaudert und gemeinsam gesungen. Beim Basar des Frauenkreises Bartholomä hatte man die Möglichkeit, Stricksocken und Pullover für den kommenden Winter zu kaufen. Ein fröhliches Singen bei Kaffee und Kuchen beendete den schönen und etwas kühlen Sommernachmittag. Am schönsten war wie in jedem Jahr, dass man zusammen sein konnte-mit Freunden, Familie, alten und neuen Bekanntschaften.
Elise Wilk
Der Festgottesdienst mit Abendmahl wurde vom Pfarrer Gerwald Maximilian Braisch zusammen mit Bischofsvikar Daniel Zikeli und Vikar Claudiu Riemer gestaltet. Foto: Albrecht Klein
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